2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
– Foto: Sascha Köppen

Leistung in Essen macht Turu Mut

Der Oberligist tut sich in dieser Saison bisher schwer. Der Sieg vom Wochenende verschafft den Oberbilkern aber etwas Luft.

Als Schiedsrichterin Isabel Steinke nach 94 Minuten die Oberliga-Partie zwischen Schwarz-Weiß Essen und Turu abpfiff, wirkte Turus Saban Ferati erst einmal nicht wie der Kapitän, dessen Mannschaft mit 3:2 gewonnen und damit drei ganz wichtige Punkte geholt hatte. Sichtlich erschöpft verließ Turus Mannschaftsführer den Rasen des Uhlenkrug-Stadions.

Die Freude über den Sieg und die Punkte, die Turu etwas Luft zu den letzten Tabellenplätzen verschafften, kam beim 30-Jährigen, der im siebten Jahr das Trikot der Oberbilker trägt, vermutlich erst später.

Es war auch nicht nur die körperliche Anstrengung, die im Spiel in Essen für ihn und seine Mannschaftskameraden groß gewesen war. Mit erst vier Punkten auf dem Konto und zudem fünf Niederlagen, darunter zuletzt das deklassierende 0:8 gegen den FC Bocholt, war auch die psychische Anspannung bei allen Aktiven aus Düsseldorf sehr groß gewesen. Sowohl körperliche als auch mentale Belastung dürften dann in der letzten Viertelstunde in Essen noch angewachsen sein, als die Hausherren den 3:0-Vorsprung der Gäste noch auf 2:3 verkürzten und nahe am Unentschieden waren.

Turus Vorsitzender Manuel Rey hatte im Vorfeld der Begegnung noch versucht, die um die Zukunft der Turu besorgten Gemüter einiger Fans zu beruhigen. „Wir hatten aus den letzten drei Spielen einen Sieg geholt, einmal verloren und einmal unentschieden gespielt. Und das zumeist gegen Gegner, die als stärker als wir eingestuft werden mussten. So schlecht war die Bilanz also gar nicht“, hatte er gesagt. Tatsächlich wird es so sein, dass Turu in den letzten sechs Spielen der Hin- und Rückrunde gegen Mannschaften spielen wird, die man zu den schwächeren der Liga zählt. Rey sieht darin aber auch einen möglichen Nachteil für Turu. „Wenn die Saison wegen der Corona-Pandemie nicht zu Ende gespielt werden kann und abgebrochen wird, fehlen uns gerade diese für uns „machbaren“ Duelle“, sorgt er sich.

Berechtigte Sorgen über einen möglichen Abstiegs der Turu, die seit der Spielzeit 2004/05 in der höchsten Amateurklasse beheimatet ist, nach einer kompletten Saison mit 46 Partien macht er sich hingegen nicht. „Aber bei unserem Etat und unserer personellen Lage rechne ich realistisch deshalb zwar mit einem Tabellenplatz im unteren Tabellendrittel, aber nicht mit einem Platz auf einem Abstiegsrang“, räumt er ein.

Bevor Turu am Wochenende mit dem SSVg Velbert auf ein weiteres Spitzenteam trifft, empfängt man am Mittwoch (19.30 Uhr) mit dem Tabellenletzten und Aufsteiger FC Mönchengladbach eine Mannschaft, gegen die unbedingt weitere Punkte geholt werden sollten. Trainer Francisco Carrasco ist guten Mutes, dass das mit dem gleichen Schwung wie 75 Minuten lang in Essen gelingen kann. „Besonders die Rückkehr von Toni Munoz im Mittelfeld und Lukas Reitz in der Abwehr hat uns im Spiel gegen Schwarz-Weiß gut getan“, begründet er das. Aber Vorsicht ist geboten, denn Mönchengladbach hat die vergangene Begegnung gegen Ratingen mit 2:11 ähnlich hoch verloren wie Turu ihre Partie gegen Bocholt eine Woche vor dem siegreichen Auswärtsspiel in Essen.

Nicht mehr im Kader der Turu ist Donald Bogdani. Der 20-Jährige ist zurück nach Griechenland gekehrt.

Aufrufe: 020.10.2020, 22:45 Uhr
RP / Manfred JohannAutor