2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Elvira Patten
F: Elvira Patten

Ex-Turu-Spieler steigt in 3. Liga auf

Tobias Duffner möchte Stammtorhüter sein

210 Minuten brauchten die U23 von Borussia Mönchengladbach und Weder Bremen, um den Aufsteiger in die 3. Liga zu ermitteln. Erst in der zweiten Häfte der Verlängerung des Rückspiels in Mönchengladbach sicherte sich das Team von der Weser nach drei Jahren durch zwei späte Tore die Rückkehr in die 3. Liga. Als die Norddeutschen nach dem Abpfiff diesen Erfolg mit ihrem mitgereisten Fans feierten, war ein ehemaliger Turu-Spieler an der Spitze der jubelnden Werder-Akteure.

Torhüter Tobias Duffner saß auf dem oberen Rand des Zauns im Nordpark in Mönchengladbach und dirigierte von dort die Freudengesänge. Dass er dann auch noch die "Humba" anstimmte durfte, lag an seiner hervorragenden Leistung, die er im zweiten Relegationsspiel abgeliefert hatte. Die Presse nannte ihn den "Mann des Spiels, ohne dessen Leistung der Aufstieg nicht Wirklichkeit geworden wäre".

Sein früherer Torwarttrainer beim Oberbilker Verein, der damals in der Saison 2007/08 in der Oberliga Nordrhein noch mit den Nachwuchsmannschaften der Fohlen, des 1. FC Köln und von Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf in einer Klasse gespielt hatte, Michael Habermann war Augenzeuge dieses drammatischen Rückspiel gewesen. "Tobias hat wirklich eine außerordentliche Leistung gezeigt", stellte er fest und war nach Spielende zu Duffner in die Kabine geeilt, um ihm zu gratulieren.

Er dachte dabei insbesondere an zwei Szenen kurz vor Spielschluss. Zuerst hatte der 31-Jährige Schlussman in "Manuel-Neuer-Manier" weit vor seinen Strafraum gegen einen anstürmenden Gladbacher mit dem Fuß geklärt. Drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung, als sein Team nur mit 1:0 vorne lag, parierte er eine Freistoß von Marlon Ritter und bewahrte seine Farben so vor dem Ausgleich und einem dann wahrscheinlichen Elfmeterschießen. Niemand konnte Habermann verdenken, dass in seinem Lob für seinen ehemaligen Schützling Duffner auch ein wenig Stolz mitschwang.

Duffner selbst denkt gerne an seine Zeit bei Turu zurück, auch wenn diese nur eine Spielzeit dauerte. "Ich war zuvor Stammtorhüter beim Nord-Oberligisten VfR Neumünster gewesen, der aber nach der Saison 2006/07 Insolvenz anmelden musste" erinnert sich der 1,87 Meter große Tormann. Danach war ein Wechsel zum Bonner SC im Gespräch. Als sich dieser aber zerschlug, ging er zur Turu nach Düsseldorf. "Ich kam erst zum Ende der Vorbereitungszeit in den Kader von Trainer Frank Benatelli und Co-Trainer Habermann. Da stand die Struktur der Mannschaft schon so gut wie fest, und ich musste mich erst einmal hinten anstellen", beschreibt der in Bünde geborene Schlussmann seine ersten Wochen an der Feuerbachstraße. Die Nummer eins im Tor der Turu war Jonas Agen, nach dessen Verletzung am Ende der Hinserie dann Duffners Zeit als letzter Mann beim Düsseldofer Oberligisten kam.

Duffner, der neben Habermann auch immer noch Kontakt zu seinen damaligen Mitspieler Stefan Wannek hat, ist heute noch dankbar für die Unterstützung, die ihm sein Torwartrainer Habermann bei Turu immer gegeben habe. Habermann findet ebenfalls lobende Worte und nennt seinen damaligen Spieler, einen Menschen, bei dem sportliche Leistung und Sozialverhalten immer in Ordnung gewesen seien.

Duffner zog es nach einem Jahr zurück in den Norden, und er unterschrieb seinen ersten Profivertrag beim Drittligisten Kickers Emden. Als auch dann dort die Insolvenz drohte, kehrte er 2010 zurück zu Werder Bremen, wo er auch schon in seiner Juniorenzeit gespielt hatte. Das sportliche Ziel für die kommende Spielzeit bei Werders U23 in der 3. Liga sieht er ganz realistisch: "Ich möchte Stammtorhüter sein und dazu beitragen, dass wir die Klasse halten können". Genauso klar hat er auch die Vorbereitungen für die Zeit nach dem Sport im Griff. Das Studium im Fach Sportmanagement hat er mit dem Master-Abschluss beendet und seine Doktorarbeit (Titel: "Strategische Partnerschaft zwischen Fußball und Wirtschaft") abgeschlossen.

Aufrufe: 025.6.2015, 13:16 Uhr
cjAutor