Insofern verspricht die Partie auch ohne sportliche Folgenschwere eine Menge Spannung. "Wir wollen die zweitbeste Mannschaft in Düsseldorf werden", erklärt John in aller Deutlichkeit. Doch diesbezüglich hat Joe Knochen als Interimstrainer der Turu entschieden etwas dagegen. "Ich bin nicht so vermessen und sage, dass wir den SC West auf Anhieb schlagen werden", betont er. "Aber es wäre schon sehr schön, die Saison noch als beste Düsseldorfer Mannschaft in der Oberliga zu beenden."
Natürlich würde sich auch Bernd Meinhardt darüber freuen. Der sportliche Leiter der Oberbilker ordnet die Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit aber zunächst einmal ganz sachlich ein. "Wir sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben und stehen nun vor einem großen Umbruch", sagt er und lobt im nächsten Atemzug die Verantwortlichen des Stadtrivalen: "Ich muss meinen Hut davor ziehen, was das Trainerteam gemeinsam mit dem Vorstand beim SC West in dieser Saison bewerkstelligt hat."
Das hört John freilich gerne. Dennoch wäre es verfrüht, von einer stringenten Wachablösung zu sprechen. "Infrastrukturell müssen wir uns verbessern, da ist uns die Turu voraus. Nach dem Sommer planen wir daher, einmal die Woche auf Naturrasen zu trainieren. Wir haben trotzdem in den vergangenen Jahren ordentlich aufgeholt", befindet der 42-Jährige.
Selbst wenn West am Ende tatsächlich vor der Turu bleiben sollte, wäre das für Meinhardt indes kein Beinbruch. "Ich könnte damit leben", bekundet er. "Ob sich die Konstellation dauerhaft verschiebt, hängt allerdings von der nächsten Saison ab." Und doch könnte das Derby ein Fingerzeig sein. Eine Vorausschau, von welchen Machtverhältnissen der Düsseldorfer Fußball künftig geprägt sein wird.