2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Bild1
Bild1

Verbales Nachspiel nach 1:0-Sieg

Uphusen-Trainer Muzzicato mit "unglücklicher Formulierung"

UPHUSEN. Mit viel Dusel hat der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel das Achtelfinale um den Fußball-Landespokal erreicht. Der 1:0-Sieg am Sonnabend gegen den Oberligisten TB Uphusen hatte allerdings ein verbales Nachspiel.

Bereits am Sonntag versuchten die Verantwortlichen aus Uphusen, die Wogen einigermaßen zu glätten. Denn in der Online-Ausgabe der Kreiszeitung Syke wird TB-Trainer Benedetto Muzzicato zitiert mit den Sätzen: "Das war erneut ein intensives Spiel mit wenigen Torchancen, das Drochtersen aber nie gewinnen darf. Sie hatten wieder keine Ideen - für diese einfallslose Spielweise würde ich mich als Regionalligist schämen. Zudem bin ich überzeugt, dass dieses Spiel vom Drochterser Mäzen gekauft wurde! Der geht nachher mit den Schiris essen - und freut sich über die nächste Runde!" Vor allem der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Markus Büsing aus Osnabrück kurz vor der Halbzeit erweckte die Emotionen. Uphusens Johannes Ibelherr soll in der 41. Minute im Strafraum mit der Hand am Ball gewesen sein. Der Drochterser Innenverteidiger Nico Mau verwandelte den Strafstoß schließlich sicher.

Adrenalin und Emotionen im Spiel

Bei der Aussage seines Trainers seien viel Adrenalin und Emotionen im Spiel gewesen, sagt Uphusens sportlicher Leiter Markus Nesemann. Von der "unglücklichen Formulierung" wolle der Verein "Abstand nehmen" und "sich entschuldigen". Fakt sei aber, dass Uphusen nicht gerade glücklich über die Leistung des Schiedsrichters gewesen sei. In der Tat ließ Markus Büsing keine einheitliche Linie erkennen bei der Bewertung der Fouls und bei der Vergabe der Gelben Karten. Der Unparteiische diskutierte viel mit Spielern und Trainern, der Handelfmeter war sehr umstritten.TB-Coach Muzzicato räumte am Sonntag ein, sich "im Ton vergriffen" zu haben. Dass das Spiel gekauft gewesen sei, will er so nicht gesagt haben. "Ich habe großen Respekt vor dem Job, den Drochtersen macht. Wo die sind, wollen wir erst noch hinkommen", sagte Muzzicato. Die "katastrophale Schiedsrichterleistung" sei der Impuls für seinen Gefühlsausbruch gewesen. Sein Team sei aktiver gewesen, der Elfmeter ein Witz.

D/A-Präsident Rigo Gooßen, der von Muzzicato angesprochene Mäzen, reagierte am Sonntag gelassen auf die Formulierungen des Uphusener Trainers. "Das war unüberlegt. Aber in der ersten Hektik wird viel gesagt. Ich nehme das mit Humor", sagt Gooßen. Die Schiedsrichterleistungen bewerten, wollte Gooßen nicht.

In der Neuauflage des am vergangenen Mittwoch wegen Unwetters abgebrochenen Spiels stand die Defensive der Kehdinger besser. In der ersten Halbzeit erspielte sich Uphusen keine nennenswerte Torchance. Die beste Drochterser Möglichkeit hatte Jannes Elfers nach 32 Minuten. Seinen satten Schuss entschärfte Uphusens Torwart Jasin Jashari.

D/A musste zittern

Kurz nach dem Seitenwechsel hatte D/A zunächst alles im Griff, spielte aber vorne seine Gelegenheiten nicht aus. In der Schlussphase begann das Zittern. In der 75. Minute traf Uphusens Vafing Jabateh den Pfosten. In der 90. Minute streifte ein Schuss von Johannes Ibelherr am Tor von Patrick Siefkes vorbei. Beide Male wäre der Drochterser Schlussmann chancenlos gewesen."Wir haben gegen einen richtig guten Gegner gespielt. Wir sind eine Runde weiter. Das zählt", sagt D/A-Trainer Enrico Maaßen. Torschütze Nico Mau bezeichnete das Spiel als ein hartes Stück Arbeit. Uphusen habe seinen Plan sehr gut umgesetzt. "Vielleicht waren wir durch den Druck gewinnen zu müssen gehemmt, sagte D/A-Stürmer Alexander Neumann. Weil der Gastgeber defensiv sehr aggressiv agierte, hatten er und seine Nebenleute Schwierigkeiten, Chancen zu kreieren.Am Mittwochabend um 19 Uhr geht es im Achtelfinale beim Oberligisten Heeslinger SC weiter. Das Team setzte sich beim Bezirksligisten Gellersen mit 3:0 durch. In einem Testspiel vor einigen Tagen bezwang D/A den nächsten Pokalgegner mit 1:0.

Aufrufe: 023.7.2017, 16:03 Uhr
Tageblatt / Von Daniel BerlinAutor