2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Hallenfüchse von einst: David Heidel (rechts) vom Pokalverteidiger SV Preußen umspielt den Güldendorfer Torwart Marcel Bellack, Steffen Enders kann nur zuschauen.  ©Michael Benk
Hallenfüchse von einst: David Heidel (rechts) vom Pokalverteidiger SV Preußen umspielt den Güldendorfer Torwart Marcel Bellack, Steffen Enders kann nur zuschauen. ©Michael Benk

Turbine überrascht mit sechs Siegen

Finkenheerd gewinnt beim 6. Frankfurter Traditionsturnier

Der Pokalverteidiger SV Preußen Frankfurt musste sich nach drei Siegen in Folge beim 6. Frankfurter Traditionsturnier nach einem 1:2 im Finale dem Überraschungssieger Turbine Finkenheerd beugen. Gastgeber FC Vorwärts kam im Zehnerfeld des Grundemann-Wanderpokals über den dritten Platz nicht hinaus.

Beim Traditionsturnier hat bei allen sportlichen Überraschungen in erster Linie wieder der gute Zweck gewonnen: Stolze 1100 Euro kamen als Spenden für die Frankfurter Kindervereinigung "Mit Kindern für Kinder" zusammen und damit ein Baustein für Benachteiligte zur Sommerferien-Gestaltung am Helenesee.

Darüber freute sich auch einer der Turnierältesten, Steffen Heese. Der 57-Jährige teilte sich die Torwartrolle im Team des FC Vorwärts Frankfurt mit Michael Zentner. Der Gubener, der bis 1984 für Stahl Eisenhüttenstadt den Kasten hütete, sagte: "Für Kinder hat man immer ein Herz. Und solch ein Wiedersehen mit alten Kämpen macht Freude." So dachte und denkt auch René Laschzock (43). Der einstige Frankfurter Sportschüler, FCV-und EFC-Stahl-Akteur, dessen Eltern noch in Eisenhüttenstadt wohnen, hatte über die sozialen Netzwerke von dem Turnier erfahren und war extra aus dem 600 Kilometer entfernten Lauda-Königshofen (bei Tauberbischofsheim) gekommen. Als langjähriger Jugendtrainer in Würzburg kennt er die sozialen Nöte mancher Familien. "Da muss man helfen, wo und wie man kann", betont der Schlosser und Schweißer.

Die Final-Partner hatten sich in den Gruppenspielen des Turniers mit je vier Siegen beim fünfstündigen Spektakel vor gut gefüllten Rängen in der Sabinushalle souverän durchgesetzt. Die Preußen mit solchen Routiniers wie Karsten Orlowski, Heiko Hempel und Stefan Fölger schafften in der Vorrunde mit dem 5:0 gegen Güldendorf den höchsten Sieg. Die Finkenheerder hatten mit Sandro Karkus den besten Vollender in ihren Reihen und sorgten mit dem 4:2-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt für einen der torreichsten Vergleiche.

Der FC Vorwärts quälte sich über ein 1:1 gegen den EFC Stahl Eisenhüttenstadt, ein 3:2 gegen den Müllroser SV, ein 0:1 gegen Turbine Finkenheerd und dem abschließenden 3:0 gegen die Eintrachtler gerade noch so als Gruppenzweiter in die Vorschlussrunde. Da reichten die Treffer von Lars Philipp per Kopf nach Eckstoß von Björn Keller und der 2:2-Ausgleich durch den gleichfalls noch Aktiven Stefan "Siggi" Reich gegen die Preußen nicht zum Sieg. Die hatten durch Maik Hauke (als bester Spieler gewählt), David Heidel und Gunnar Schulz das bessere Ende für sich - auch dank der Paraden des stämmigen Schlussmanns Dennis Bramburger.

Der private Organisator Steffen Klaus, den alle nur "Indianer" nennen, konnte nach dem Turnier zufrieden sein. Er lud am Abend gleich schon zum 7. Traditionsturnier für die Altersklasse Ü38 ein: am 2. September auf dem ehemaligen Post-Platz (jetzt FC Union) am Baumschulenweg. An seiner Seite steht ihm unter anderem Hartmut Gaudeck zur Seite, Mitinitiator des noch jungen Vereins FC Vorwärts Frankfurt. "Ein ausgesprochener Freizeitverein", wie er betonte.

Zufrieden zeigte sich auch Rainer Jäkel. Der ehemalige Frankfurter und FCV-Fan, der jetzt in Letschin zu Hause ist, machte an seinem Stand im Vorraum der Halle auf (N)Ostalgie. Seine Wimpel, Bücher, Zeitungen und Programme aus den DDR-Oberliga-Zeiten "gingen weg wie warme Semmeln, vor allem die Gläser."

Aufrufe: 08.1.2017, 20:07 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor