2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Landesliga-Fußballer des SC Melle und SV Bad Rothenfelde spielen wohl doch ohne Auf- und Abstiegsrunde.
Die Landesliga-Fußballer des SC Melle und SV Bad Rothenfelde spielen wohl doch ohne Auf- und Abstiegsrunde. – Foto: Bernd Seyme

Landesliga vor Modus-Änderung

Spielplan zeitlich kaum noch realistisch - Entscheidung fällt im Dezember

Keine Spiele mehr in diesem Kalenderjahr! Der Lockdown sorgt dafür, dass der Spielbetrieb in der Landesliga Weser-Ems stillgelegt ist. Wir erläutern euch, was diese Entscheidung für den weiteren Saisonverlauf bedeutet. In der Landesliga wird nun wahrscheinlich der Spielmodus geändert.

In welchem Modus spielt die Landesliga Weser-Ems?

Das Spielmodell der Landesliga sieht eine Qualifikationsrunde mit anschließender Auf- und Abstiegsrunde vor. Die Landesliga ist in die Staffeln Süd und Nord aufgeteilt, in denen nach dem Rückzug des BV Cloppenburg und BV Essen zehn und neun Mannschaften im Modus Jeder-gegen-Jeden mit Hin- und Rückspiel spielt.

Nach der Qualifikationsrunde spielen die besten vier Teams jeder Runde in der Aufstiegsrunde, die restlichen Teams in der Abstiegsrunde. Dabei werden die Punkte gegen die Teams aus der gleichen Qualifikationsstaffel mitgenommen, sie spielen nicht mehr gegeneinander.

In der Aufstiegsrunde hat damit jedes Team also jeweils noch ein Hin- und Rückspiel gegen die vier Teams zu absolvieren, die aus der anderen Staffel kommen. Insgesamt bedeutet dies für Teams in der Aufstiegsrunde acht zusätzliche Spiele, Teams in der Abstiegsrunde müssen zehn zusätzliche Spiele absolvieren. Am Ende steigt der Sieger der Aufstiegsrunde in die Oberliga auf, die letzten fünf der Abstiegsrunde in die jeweiligen Bezirksligen ab.

Wie gut ist die Landesliga bisher durch den Spielplan gekommen?

Mäßig bis sehr schlecht. In der Landesliga Süd haben einige Teams wie der VfR Voxtrup, Falke Steinfeld oder der FC Schüttorf schon sieben Spiele, der VfL Oythe hingegen kommt nur auf vier Partien. Noch schlimmer sieht die Lage in der Nord-Staffel aus: Mit dem SV Bevern und Hansa Friesoythe haben hier zwei Teams sogar erst zwei Spiele absolviert. Die Mannschaften in der Landesliga haben damit also noch zwischen elf und 14 Spielen zu absolvieren, die allein für den Abschluss der Qualifikationsrunde nötig sind.

Welche Folgen ergeben sich daraus für den weiteren Spielbetrieb?

Der Zeitplan ist nicht mehr haltbar. Ursprünglich sollte die Qualifikationsrunde Ende März beendet sein, die Auf- und Abstiegsrunde im April starten. Selbst bei optimalem Verlauf der Infektionszahlen und einem pünktlichen Start der Rückrunde Mitte Februar ist das zeitlich nicht mehr möglich.

Sogar der ganze Modus steht auf der Kippe. Selbst wenn die Saison bis Ende Juni gespielt wird, würde es ein Mammutprogramm sein, alle Spiele über die Bühne zu bekommen. Bei einem Start Mitte Februar bleiben bis Ende Juni noch 19 Wochenenden. Mannschaften wie Bevern oder Friesoythe kämen mit ihren Spielen kaum noch hinterher. Ausfälle durch neue Infektionsherde oder wetterbedingte Absagen sind in diesem Szenario nicht einmal eingerechnet. Der Bezirkspokal mit einigen offenen Partien ebenfalls nicht.

Gibt es also wieder keine gewertete Saison?

„Eine Saison ohne Wertung ist vom Tisch. Es wird definitiv Auf- und Absteiger geben“, sagt Stefan Brinker, Vorsitzender des Spielausschuss. Eine Änderung der Ausschreibung ist dafür möglich. Dort heißt es: Der Spielausschuss behält sich vor, „entgegen der hier veröffentlichten Ausschreibung, im Falle eines erheblich verzögerten Beginns der Saison, bei Unterbrechung sowie bei Abbruch der Saison wegen behördlicher Verfügungslage, abweichende Beschlüsse bezüglich Spielsystem sowie Auf- und Abstieg zu treffen.“

Wie könnte eine Lösung aussehen?

Die Staffelleiter könnten auf den ursprünglichen Plan zurückgreifen, ohne Auf- und Abstiegsrunde zu spielen. Die Vereine hatten diesen Plan zunächst abgelehnt, weil sie durch weniger Spiele auch weniger Einnahmen befürchteten. Für die Teams würde die Rückkehr zum ursprünglichen Plan bedeuten, dass sie noch zwischen elf und 16 Spielen plus zwei eventuelle Aufstiegsspiele zu absolvieren haben. Eine Lösung, die zeitlich gesehen auch bei einem Start Mitte März noch gut möglich wäre.

Nach diesem Modus spielen die beiden Staffelsieger in Hin- und Rückspiel den Aufsteiger in die Oberliga aus. Die letzten drei Mannschaften jeder Staffel steigen ab. Die Viertletzten würden in einem Relegationsspiel den siebten Absteiger ausspielen.

Als sichere Absteiger stehen bereits Cloppenburg und Essen nach den Rückzügen fest. Ob in der Nordstaffel nur noch ein weiterer und in der Südstaffel trotzdem drei Absteiger gesucht werden oder ob Essen und Cloppenburg aus der Rechnung genommen werden und es nur noch zwei Abstiegsplätze pro Klasse und ein Relegationsspiel gibt, ist noch nicht klar. „Das müsste sportrechtlich noch geklärt werden. Da kann ich noch nichts zu sagen“, so Brinker.

Wie sieht das weitere Vorgehen aus?

Im Dezember lädt der Spielausschuss die Vereine zu einem virtuellen Treffen. Dort soll gemeinsam sondiert werden, wie das weitere Verfahren aussieht. Brinker ließ aber bereits durchblicken, dass er eine komplette Saison inklusive Auf- und Abstiegsrunde nicht für realistisch hält. Seine Tendenz für einen Re-Start gehe Richtung März und eine Beendigung der Saison ohne Auf- und Abstiegsrunde. „Am Ende sind wir offen für Ideen und wollen einvernehmlich mit den Vereinen eine Entscheidung treffen“, erklärt Brinker.
Aufrufe: 017.11.2020, 12:20 Uhr
Lennart AlbersAutor