2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht

Ein ausgeschlafenes Team

Kreisliga B, Herford: TSV Türkspor Löhne gewinnt beim SV Oetinghausen II mit 7:1 und sichert sich damit frühzeitig den Aufstieg in die A-Liga

Der Durchmarsch ist perfekt, der letzte Schritt wurde erfolgreich bewältigt. Der Herforder B-Ligist TSV Türkspor Löhne hat mit einem souveränen 7:1-Sieg beim SV Oetinghausen II bereits drei Spieltage vor Schluss der Saison 2016/17 den Aufstieg mit 68 Punkten perfekt gemacht in das Herforder „Oberhaus“. Der Aufstieg ist Lohn für eine kontinuierlich erfolgreiche Saison mit zwei entscheidenden Schlüsselmomenten, die der TSV und seine Verantwortlichen aus dem Trainer- und Spielerkreis und dem Vorstand erfolgreich meisterten.


Der Aufstieg kommt nicht von ungefähr, denn die Mannschaft hat mit den Tekin-Brüdern, ehemaligen Spielern des VfL Mennighüffen und einer guten Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern das nötige Rüstzeug für den Durchmarsch mitgebracht. Mit Igor Grzsesiak hatte Türkspor einen Top-Torjäger in seinen Reihen. Bis zu seiner schweren Verletzung Anfang April hatte er bereits 30 Tore erzielt und so mit den Grundstein für den Aufstieg gelegt. Grzsesiak hatte sich das Kreuzband gerissen und auch am Meniskus verletzt. Er wird am 23. Mai laut Tekin operiert. Er droht auch in der kompletten Hinrunde das Saison 2017/2018 auszufallen.


Zu den Schlüsselmomenten, an die sich TSV-Spielertrainer Ugur Tekin erinnert: „Zum einen war das die Trennung von Trainer Douglas Mees. Nach dem 1:2 gegen Oetinghausen II und dem 3:3 gegen Löhne-Gohfeld hatte sich der Vorstand gegen Mees entschieden. Die andere wichtige Zäsur war die Reaktion der Mannschaft nach dem 0:6 bei TuRa Löhne II. Wir haben uns zusammengesetzt und beschlossen, das Training anzuziehen. Es hat gefruchtet: Wir haben danach nichts mehr an Punkten abgegeben. Zudem haben wir beide Top-Duelle gegen Exter gewonnen. 3:0 daheim, 3:1 in Exter.“
Neben diesen Schlüsselmomenten zog sich eine Auffälligkeit wie ein roter Faden durch einige Spiele, wie sich Ugur Tekin erinnert: „Wir haben immer einen große Zusammenhalt gezeigt, sind gerade nach Ein- oder Zwei-Tore-Rückständen wieder zurück ins Spiel gekommen, haben diese noch gedreht und gewonnen durch Tore ab der 75. Minute. Wir haben viele Teams müde gespielt. Wir haben uns immer zusammengerauft und haben auch diese Saison ohne größere Aktionen, wie Schlägereien, überstanden. Ich bin wirklich stolz auf diese Mannschaft. Wir sind eine Einheit – wie eine Familie.“ Sie war demnach ab der 75. Minute eine ganz ausgeschlafene Elf.


Ugur Tekin muss schmunzeln und nur kurz überlegen, wenn er nach den Eigenheiten oder Macken seiner Aufstiegsmannschaft befragt wird: „Alle sind kleine Prinzessinnen, es sind alle in der Mannschaft lustig. Keiner nimmt sich da raus, keiner tritt aus der Reihe.“ Es gefiel ihm auch, dass die jungen Spieler Respekt vor den älteren gezeigt haben und so zum Zusammenhalt beigetragen hätten. Denn 22 Siege aus 27 Spielen können nicht von ungefähr kommen. Mit Blick auf die neue Saison – in der Kreisliga A – wurden bereits Nägel mit Köpfen gemacht: „Christian Kulynycz ist seit dem 1. Mai spielberechtigt. Zudem stößt Soner Selvi von der SV Eidinghausen-Werste zu uns. Und auch ein neuer Torwart hat sich uns angeschlossen und ist spielberechtigt: Ein 30-jähriger Serbe namens Slagjan Krajevski hütet das Tor. Er hat in Serbien in der 3. Liga gespielt.“
So richtig gefeiert wird die Meisterschaft mit entsprechenden Meister-T-Shirts nach dem kommenden Heimspiel gegen Löhne-Gohfeld am 14. Mai ab 15 Uhr auf dem Hagen. Gegen die Gohfelder werden auf dem „Hagen“ alle Türkspor-Fans, Freunde und Förderer beisammen sein, um den Aufstieg der Türkspor-Familie zu feiern. Mit den „Prinzessinnen“, die so erfolgreich kicken können. Gratulation dem Durchmarsch-Aufsteiger TSV. Die 70-Punkte-Marke soll ebenso fallen.

Aufrufe: 08.5.2017, 11:26 Uhr
Wolfgang Döbber/Foto: Benjamin BüschenfeldAutor