2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Timo Walter hat den Wechsel zu Türkiyemspor Krumbach nicht bereut.   F.: Archiv
Timo Walter hat den Wechsel zu Türkiyemspor Krumbach nicht bereut. F.: Archiv

»Ich habe es nicht bereut«

Timo Walter fühlt sich bei Türkiyemspor Krumbach wohl

Betrachtet man den Kader von Kreisklassist Türkiyemspor Krumbach, sieht man Namen wie Yüksel, Erduan, Özmutlu, Öztürk. Nur ein Name klingt Deutsch: Timo Walter. Der 23-Jährige, der aus dem Nachwuchs des TSV Krumbach stammt, wechselte im Sommer 2013 vom SV Neuburg zu Türkiyemspor und hat den Schritt nicht bereut.

Warum haben Sie sich einen türkischen Fußballverein ausgesucht?

Walter: Beim meinem vorigen Verein SV Neuburg musste ich wegen beruflicher Ausbildung den Fußball hinten anstellen und auch sonst hat es dort nicht mehr ganz gepasst. Nach meiner Ausbildung habe ich einen Verein gesucht, wo ich mich langsam wieder aufbauen und Spielpraxis sammeln kann. Da ich in Langenhaslach wohne und Türkiyemspor in Edelstetten spielt und trainiert hat sich das dann ergeben, zumal ich von einigen Leuten dieses Vereins darauf angesprochen wurde.

Abteilungsleiter Enes Vereget sagt, sie seien am Anfang schon etwas skeptisch gewesen. Stimmt das?

Walter: Da hat er recht. Ich habe mir den Wechsel sehr lange überlegt, mit Freunden darüber gesprochen, die mir teilweise abgeraten haben. Meine Eltern haben die Entscheidung aber für gut befunden und ich kann sagen, ich habe es nicht bereut.

Und jetzt fühlen sie sich sozusagen als „Hahn im Korb“?

Walter: Die schätzten es damals und schätzen es auch heute noch, dass ein junger Deutscher sich ihrem Verein angeschlossen hat. Beim Trainingslager in der Türkei zum Beispiel haben sie mir eine echt tolle Geburtstagsüberraschung bereitet.

Aber ihre Mitspieler haben doch eine ganz andere Mentalität. Wie kommen Sie damit zurecht?

Walter: Recht gut. Ab und zu gibt es, wie bei jedem Verein, Meinungsverschiedenheiten während dem Spiel, aber sonst verläuft alles problemlos.

Gibt es sprachliche Schwierigkeiten?

Walter: Man hat mir versprochen, im Training und im Spiel alles auf Deutsch zu machen und hat das bisher auch eingehalten. Meine Mitspieler sind ja auch alle in Deutschland aufgewachsen, hier zur Schule gegangen und haben keine Probleme mit der deutschen Sprache.

Ist Türkiyemspor nur eine Übergangsstation für Sie?

Walter: Ich habe versprochen, dass ich diese Saison noch bleiben werde. Ob ich noch eine Saison dranhänge hängt davon ab, was für einen Trainer wir haben und wie sich alles entwickelt. Mein Ziel ist es, mal in der Bezirksliga oder höher zu spielen.

4:5-Niederlage gegen Wattenweiler und 6:3-Sieg gegen Kleinkötz – da erlebten Sie in den letzten beiden Spielen doch ein Wechselbad der Gefühle?

Walter: Wir hatten Probleme in der Abwehr und machten allgemein zu viele Fehler, dadurch haben wir ärgerliche Tore kassiert, außerdem gibt es ein kleines Torwartproblem. Deswegen haben wir Spiele blöd verloren und Punkte verschenkt.

Türkiyemspor ist mit elf Punkten weit weg von der Spitze. Damit gibt man sich doch nicht zufrieden?

Walter: Unser Ziel ist nach wie vor der Aufstieg. Aber ich bin skeptisch. Der Trainingsbesuch könnte besser sein. Das muss sich ändern.

Was erwarten Sie im Spiel beim Schlusslicht SpVgg Wiesenbach II?

Walter: Dass wir hinten sicher stehen, vorn unsere Chancen nutzen und etwas fürs Torverhältnis tun.

Aufrufe: 011.10.2014, 07:12 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor