Peter Hyballa trainiert Türkiyemspor Berlin

Herr Hyballa, unterstützen Sie Herr Mrosko rein freundschaftlich oder nutzen Sie ihre Freizeit häufiger, um bei kleineren Vereinen zu hospitieren?

Nein, das war ein reiner Freundschaftsdienst, ich werde Lars auch keine Konkurrenz machen.*lacht* Er leistet hier sehr gute Arbeit. Wir sind schon lange befreundet, treffen uns wie in den letzten Tagen hier in Berlin häufiger und tauschen uns dann über Fußball aus. Seinen Vorschlag konnte ich nicht ablehnen, Lars hat immer wieder kreative Ideen.

Was sagt ihr geschultes Auge nach der Einheit, gibt es einige Talente bei Türkiyemspor?

Ehrlich gesagt war ich positiv überrascht. Ich schaue mir zugegebenermaßen nicht allzu häufig ein Landesligaspiel an, aber das Niveau war schon sehr hoch. Vor allem am Ball sind die Jungs gut. Über die gesamte Trainingszeit hatten wir eine hohe Intensität in den Übungen, wäre das Flutlicht nicht ausgegangen hätten wir wahrscheinlich noch weiter trainiert.

Was haben Sie den Jungs versucht zu vermitteln?

Wir haben verschiedene Übungen durchgeführt, aber größtenteils ging es dabei um den tiefen Pass mit Torabschluss. Technisch sind einige schon sehr stark unterwegs, aber das hilft nur wenn sie am Ende auch effektiv spielen, das habe ich versucht ihnen zu erklären. Die Jungs waren voll dabei, haben meine Ratschläge aufgenommen, waren sehr wissbegierig.

Wäre es nicht schön wieder häufiger auf dem Platz zu stehen. Nach Ihrer Entlassung im April 2017 sind sie auch „Jobsuche“. Warum hat es bisher noch nicht zu einem neuen Engagement geführt?

Ich bin immer auf der Suche, aber vor allem als Trainer ist man abhängig. Vereine, Verbände, Gespräche, alles muss am Ende passen. In den vergangen Monaten habe ich einige gute Gespräche geführt, darunter auch Vereine aus dem Ausland, am Ende hat es von meiner oder der Vereinsseite nicht gereicht.

Ist es Ihnen den prinzipiell egal ob Sie einen Job im Ausland oder in Deutschland finden oder gibt es bestimmte Präferenzen?

Nein, das ist mir egal. Wie eben gesagt, habe ich auch schon Gespräche mit Vereinen außerhalb Deutschlands geführt, leider nicht zielführend. Ich möchte einen Job der zu mir passt, bei dem ich auch als Visionär arbeiten kann.

Reichlich Erfahrung besitzen Sie auch im Jugendbereich. Dort haben Sie in Wolfsburg auch Lars Mrosko kennen gelernt. Gibt es große Unterschiede in der Trainingsarbeit?

Ja, ich habe lange und viel im Bereich der U19 gearbeitet. Die Arbeit unterscheidet sich nicht großartig zum Männerbereich. Vom Trainingsablauf gleichen sich viele Schritte lediglich zwischenmenschlich muss man mit einem 19-jährigen natürlich anders reden, als einem gestandenen Erwachsenen.

Die freie Zeit nutzen Sie um Ihre Gedanken in Bücher niederzuschreiben. Wie sind Sie dazu gekommen und für wen sind die Bücher lesenswert?

Jeder Trainer macht sich Gedanken zur Trainingsgestaltung, notiert sich auf seinem Hefte, heute dem Laptop, Trainingsabläufe. Bei mir war es das gleiche, ich habe mir viele Gedanken gemacht und dann beschlossen das Wissen niederzuschreiben. Einige Bücher sind bereits verfügbar, ein weiteres erscheint kommende Woche. Sie sind für andere Trainer, angehende Trainer oder auch Spieler interessant, viele spielspezifische Thematiken werden behandelt. Natürlich kann Sie am Ende des Tages jeder Fußballinteressierte zulegen.