2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligavorschau
Die Fußballer des JC Donzdorf hatten in der abgebrochenen Saison viel Grund zum Jubel. Nach einer starken Runde wurden sie souverän ­Meister und steigen in die Bezirksliga auf.   Foto: Cornelius Nickisch
Die Fußballer des JC Donzdorf hatten in der abgebrochenen Saison viel Grund zum Jubel. Nach einer starken Runde wurden sie souverän ­Meister und steigen in die Bezirksliga auf. Foto: Cornelius Nickisch
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Aufbruchstimmung beim JC Donzdorf nach Titelgewinn

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Mit großen Ambitionen starten die Fußballer des JC Donzdorf in das Abenteuer Bezirksliga. Die Mannschaft, die sich bislang überwiegend aus türkisch-stämmigen Spielern zusammensetzte, wurde mit insgesamt 14 Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen bei Saison­abbruch souverän Meister der Kreisliga A 3, vor der TSG Salach (12/2/3).

Viele Spieler kamen von der SG T/T Göppingen

„Wir haben uns unseren Punktevorsprung hart erarbeitet“, sagt der JC-Vorsitzende Serkan Kesmez, „die Leistungen in der Vorrunde haben gepasst. Dass dann die Corona-Krise kam und die Saison abgebrochen wurde, lag nicht in unserer Macht.“

Seine Mannschaft, die sich zu einem Großteil aus Spielern des mittlerweile aufgelösten Bezirksligisten SG T/T Göppingen zusammensetzt – insgesamt wechselten zehn Akteure in den vergangenen beiden Spielzeiten von der Kreisstadt ins Lautertal – verlor nur die beiden Partien in Hochdorf (2:3) und auf heimischem Platz gegen den späteren Zweiten TSG Salach. Kesmez ist vor allem stolz auf die Mentalität seiner Truppe: „Nach der Niederlage in Hochdorf haben wir uns aufgerappelt und wieder zurückgeschlagen.“

Bereits am zweiten Spieltag gab es für die Donzdorfer einen spektakulären 5:4-Erfolg in Salach. Von da an blieb das Team des damaligen Trainers Serkan Coskun – der Übungsleiter verließ nach dem Ende der Runde wegen Meinungsverschiedenheiten mit der Klubspitze den Verein – an der Tabellenspitze. Kesmez kann die Verärgerung der Salacher über die verpasste Chance auf den Aufstieg in die Bezirksliga gut nachvollziehen. „Das verstehe ich absolut“, erklärt der JC-Vorsitzende, „allerdings bin ich überzeugt davon, dass wir die Meisterschaft auch ohne den Saisonabbruch geholt hätten.“

Vorsitzender Kesmez: Das Team ist als Einheit aufgetreten

Prunkstück des JC-Teams ist die Abwehr, die mit Abstand die beste in der Kreisliga A 3 war. „Das stimmt definitiv. Wir haben sehr erfahrene Defensivspieler. Sie wussten genau, was sie tun. Und dahinter hatten wir in Kai Hahmann, der früher bei den Sportfreunden Jebenhausen gespielt hat, einen guten Rückhalt“, erklärt Kesmez. Ausdrücklich lobt der JC-Vorsitzende die mannschaftliche Geschlossenheit: „Das Team ist als Einheit aufgetreten und war diszipliniert, das war uns wichtig. Wir sind nicht negativ aufgefallen. Respekt und faires Handeln standen im Vordergrund.“ Das war in der Vergangenheit noch ganz anders. Kesmez hatte den Klub im Dezember 2017 übernommen. Seitdem hat sich einiges getan in Donzdorf. Gemeinsam mit seinen engagierten Vorstandskollegen Serkan Kozan und Oguzhan Karabulut hat der Vorsitzende den Verein umgekrempelt. Kontakte zu Sponsoren wurden hergestellt, der JC beteiligte sich am Stadtfest, an der Altpapiersammlung, kümmerte sich um schwer erziehbare Jugendliche. Nach und nach wuchs auch die Fangemeinde und die Zahl der Mitglieder, berichtet Kesmez. Mittlerweile gehören exakt 117 Personen dem Verein an. In der ersten Saison unter neuer Vereinsleitung scheiterten die Donzdorfer noch knapp am Aufstieg in die Kreisliga A. Ein Jahr darauf gelang dies und es folgte der Durchmarsch in die Bezirksliga. Dort hegt der Verein große Ambitionen. „Wir wollen oben mitspielen. Der Kader wurde deutlich verstärkt“, erzählt Kesmez. Der 36-jährige Familienvater, der bei Daimler als Industriemeister arbeitet, hat mehrere prominente Akteure aus dem Kreis Göppingen verpflichtet. Zuletzt flirtete man intensiv mit Dominik Mader vom Landesligisten SV Ebersbach. Allerdings ist hier noch keine Entscheidung ge­fallen. Bei der Suche nach einem neuen Trainer sind die Donzdorfer fündig geworden: A-Lizenz-Inhaber Michael Hoskins (kleines Foto: Werner Kurz) von Oberligist TSV Ilshofen ist der neue starke Mann auf der Kommandobrücke. An diesem Montag wurde der Vertrag mit dem 40-Jährigen fixiert. Mittlerweile befindet sich die Mannschaft wieder im Training und fiebert dem Saisonauftakt am letzten August-Wochenende entgegen.
Aufrufe: 015.7.2020, 09:51 Uhr
NWZ / Wolfgang KarczewskiAutor