München – Es war der nächste Dämpfer. Am Samstag verlor Türkgücü 0:2 im Grünwalder Stadion gegen Waldhof Mannheim und verpasst damit erneut die Chance, die sportlichen Ansprüche auf den Aufstieg zu untermauern. Die Münchner sind nun seit fünf Spielen ohne eigenen Treffer und kassierten erstmals seit dem 15. Dezember wieder eine Niederlage.
„Ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Wir hatten genügend Chancen für einen Treffer. Wir müssen wieder die Abläufe trainieren, auch Torabschlüsse“, sagte Alexander Schmidt nach dem Spiel. Der Coach bemängelte, dass der „entscheidende Punch“ vor dem Tor gefehlt habe. Und in der Tat: der Offensivmotor des Drittliga-Neulings stockt. Symptomatisch war die Chance des eingewechselten Mounir Bouziane, der aus sieben Metern völlig unbedrängt am Tor vorbeischoss (85.) Zuvor hatten bereits Aaron Berzel, Atakan Akkaynak und Sercan Sararer gute Chancen vergeben.
Die Mannheimer spielten hingegen effizienter und entschieden die Partie durch Treffer von Marcel Costly (20.) und Dominik Martinovic (75.). Türkgücüs René Vollath konnte also trotz mehrerer Glanzparaden nicht verhindern, dass seine Serie von knapp 520 Minuten ohne Gegentor riss. Der Rekord von Paderborn (720 Minuten, 2018) ist damit dahin.
Nur wenige Stunden nach der Heimschlappe gaben die Münchner am Samstag die Ausleihe von Noel Niemann bekannt. Der 21-Jährige kommt bis zum Saisonende von der DSC Arminia Bielefeld und ist nach Kilian Jakob und Basti Maier bereits der dritte Spieler mit Löwen-Vergangenheit, der im Winter-Transferfenster verpflichtet wird. Niemann spielte von 2017 bis 2020 für die zweite Mannschaft und die Profis (13 Einsätze) des TSV 1860. Bei Bielefeld konnte sich der Offensivspieler nach einer Schulterverletzung nicht durchsetzen und kann nur einen Auftritt im Pokal vorweisen. „Zu Noels Stärken gehören seine Dynamik, seine Kreativität und seine gute Technik. Durch hohes Tempo, zusammen mit seinem Zug zum Tor bringt er entscheidende Attribute mit, um unseren Angriff noch vielseitiger aufzustellen“, sagte der sportliche Leiter Roman Plesche.
Gestern folgte dann der nächste Zugang. Auch Maxime Awoudja wird ausgeliehen, ebenfalls bis Saisonende. Der Verteidiger durchlief von 2007 bis 2017 die Jugendmannschaften des FC Bayern, beim VfB Stuttgart spielte Awoudja nach einem Riss der Achillessehne im Mai 2020 keine Rolle mehr. „Hier habe ich die Möglichkeit, nach meiner Verletzung wieder zurück zu alter Stärke zu finden“, sagte der 22-Jährige.