2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Sascha Mölders und Petar Sliskovic treffen am Samstag das erste Mal aufeinander.
Sascha Mölders und Petar Sliskovic treffen am Samstag das erste Mal aufeinander. – Foto: Sven Leifer

TSV 1860 - Türkgücü: Duell auf Augenhöhe mit Mölders und Sliskovic? 

Zahlen, Daten, Fakten zum Stadtderby

Der TSV 1860 trifft am Samstag auf Türkgücü München. Wir haben die Teams auf Herz und Nieren getestet. Beide Teams stehen im oberen Tabellenmittelfeld.

München - Am kommenden Samstag treffen der TSV 1860 München und Türkgücü München zum siebten Mal aufeinander. In den ersten sechs Duellen konnte der TSV 1860 München viermal gewinnen und musste sich zweimal mit einem Unentschieden zufriedengeben. Türkgücü München gelang noch kein Sieg gegen die Löwen, was sich allerdings am Samstag ändern könnte. Die beiden Münchner Vereine trafen zuletzt in der Saison 1990/1991 in der Bayernliga aufeinander. Seit jener Saison spielten die Teams nicht mehr in derselben Division. Torreich war das Stadtderby noch nie. Die höchste Anzahl an Toren, die in einem Spiel gefallen sind, ist drei. Nämlich bei einem 2:1-Erfolg der Löwen in der Saison 1988/1989.

Der TSV 1860 und Türkgücü München im Historien-Vergleich

Diese Zahlenspielchen gehören allerdings der Vergangenheit an. Türkgücü München hat in den letzten Jahren den kompletten Verein umgekrempelt und einen fulminanten Lauf von Aufstiegen bis hin zur 3. Liga hingelegt. Türkgücü hat sich durch eine gute Vereinsführung und starke Transfers von Saison zu Saison zu einem bisher überzeugenden Drittligisten etabliert. Vor dieser Saison haben sie über 20 Transfers getätigt.

Der TSV 1860 München hat in seiner langen Vereinskarriere auch schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Der größte Erfolg war die Deutsche Meisterschaft im Jahre 1966. Vor einigen Jahren stand der Klub am Rande der Existenz, bis Hasan Ismaik, der auch schon heiß auf das Derby ist, das Steuer übernommen hat und die Löwen finanziell unterstützt hat. Den Zwangsabstieg 2017 aus der zweiten in die vierte Liga mussten die Sechzger dennoch hinnehmen, da sie die Kosten für die Drittligalizenz nicht aufbringen konnten. Seitdem setzt der TSV 1860 noch mehr auf die eigene Jugendarbeit, als jemals zuvor. Aus der vierten stiegen sie direkt in die dritte Liga mit dem jungen Kader auf.

TSV 1860 und Türkgücü München mit gutem Saisonstart

Die aktuelle Saison läuft für beide Vereine vielversprechend. Türkgücü steht nach 17 Punkten aus zehn Spielen im oberen Tabellenmittelfeld, genauso wie die Löwen. Sie stehen mit 19 Punkten aus zwölf Partien nah an den Aufstiegsrängen. Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Spielabsagen hatten keine negativen Auswirkungen auf die Vereine. Gerade Türkgücü war gleich zwei Wochenenden hintereinander dem Virus zum Opfer gefallen. Die zwei spielfreien Wochen haben keinen Einfluss auf die Leistung des Teams genommen. Wir haben die Teams auf Herz und Nieren getestet vor dem bevorstehenden Stadtduell. Beide Teams stehen im oberen Tabellenmittelfeld.

Türkgücü München und die Löwen beide mit Remis im letzten Spiel

Ihr letztes Spiel konnten beide Teams nur Unentschieden spielen, Türkgücü gegen den Tabellenführer den 1.FC Saarbrücken und der TSV 1860 gegen den SC Verl. Allerdings sprechen die letzten Partien eher für Türkgücü. Aus den letzten fünf Partien ging unter Alexander Schmidt keines verloren. Das Team von Michael Köllner hingegen konnte seit drei Spielen keines mehr gewinnen. Vielleicht können sie mit ihrem neuen Weihnachtstrikot, das sie am Samstag gegen Türkgücü tragen werden, endlich wieder einen dreier einfahren können.

Die Kader des TSV 1860 München und des Türkgücü München im Vergleich:

Auf der Torhüterposition sind beide Teams stark besetzt. Der TSV 1860 setzt auf den 23-jährigen Marco Hiller, der viel Potenzial zeigt. Türkgücü hingegen vertraut auf den etwas erfahreneren 30-jährigen Torhüter Rene Vollath. Mit Maximilian Engl hat Türkgücü München einen Ex-Löwen als Reservekeeper. Bei den Löwen springt Tom Kretzschmar ein, wenn sich eine Gelegenheit bietet.

Die Abwehrreihen von Türkgücü und von 1860 zeigen solide Leistungen diese Saison

In der Verteidigung hat Türkgücü zwei weitere Ex-Löwen im Kader. Marco Raimondo-Metzger sitzt allerdings, wie damals auch beim TSV 1860 meistens auf der Bank. Aaron Berzel hingegen ist fest gesetzt in der Innenverteidigung von Alexander Schmidts Elf.

Die Defensive beider Teams ist in dieser Saison durchschnittlich. Türkgücü kassierte nach zehn Spielen 14 Gegentreffer. Die Löwen kassierten nach zwölf Partien 13 Tore. In diesem Vergleich ist der TSV 1860 momentan minimal führend.

Im Mittelfeld ist Türkgücü München vermeintlich etwas stärker als der TSV 1860

Wenn man das Mittelfeld beider Teams vergleicht, stechen besonders zwei Spieler hervor. Beim TSV ist es Dennis Dressel, dem schon ein Viererpack gelungen in dieser Saison gelungen ist, steht bereits bei sechs Saisontreffern. Auf der Gegenseite gelangen Kapitän Sercan Sararer zwar nur drei Treffer, allerdings bereitete er sieben weitere vor. Das ist ein Topwert in der 3. Liga. Auch Kilian Fischer, der vor der Saison aus der Löwenjugend gekommen ist, weiß beim Aufsteiger durchaus zu überzeugen.

Sascha Mölders und Petar Sliskovic werden die Abwehrreihen des Gegners am Samstag vor Probleme stellen

Im Sturm sind beide Team gut aufgestellt und haben jeweils einen routinierten Knipser in ihren Reihen. Die Löwen erzielten bisher 22 Treffer, wohingegen Türkgücü nur 18 gelangen. Allerdings hat Türkgücü auch zwei Partien weniger absolviert.

Bei den Löwen steht der 35-jährige Sascha Mölders im Mittelsturm. Er konnte bereits fünf Tore markieren. Bei Türkgücü ist Petar Sliskovic für das Tore schießen zuständig. Der 29-Jährige hat in zehn Partien schon achtmal geknipst und harmoniert hervorragend mit Vorlagengeber Sercan Sararer . Für die Löwen stürmt neben Sascha Mölders auch Stefan Lex, dem drei Tore gelangen. Für Türkgücü ist Tom Boere der zweite Mann im Sturm. In sieben Partien zappelte der Ball zweimal dank ihm im Netz.

Alexander Schmidt trifft mit Türkgücü München auf seinen Ex-Verein TSV 1860 München

Im direkten Trainerduell haben beide Vereine einen erfahrenen Mann an der Seitenlinie. Alexander Schmidt trainiert seit Anfang der Saison das Team von Türkgücü München. Seine Bilanz aus zehn Spielen sind vier Siege, fünf Unentschieden und erst eine einzige Niederlage. Der 52-Jährige hat selbst einige Jahre die Jugendmannschaften des TSV 1860 München betreut und zum Schluss auch die Profis der Löwen zunächst als Co-Trainer und dann als Chefcoach. Er kennt also die Löwen sehr gut, auch wenn seine Amtszeit vor sieben Jahren ablief.

Michael Köllner betreut das Team nun schon seit zwei Jahren und hat eine überragende Bilanz beim TSV. Saisonübergreifend hat er aus 36 Spielen 16 gewonnen, zwölf Unentschieden gespielt und acht verloren. (Jonas Weber)

Aufrufe: 027.11.2020, 11:42 Uhr
Münchner Merkur / tz / Fussball Vorort FuPa OberbaAutor