2024-05-10T08:19:16.237Z

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TSV 1860 München: Aaron Berzel hing sich immer voll rein. sampics / Stefan Matzke / Stefan Matzke
TSV 1860 München: Aaron Berzel hing sich immer voll rein. sampics / Stefan Matzke / Stefan Matzke

TSV 1860: Gorenzel über Abschied von Fanliebling Berzel: „Schmerzhaft“

Kämpfer sagt Servus

Aaron Berzel verlässt die Münchner Löwen und schließt sich Aufsteiger Türkgücü an. Eine Entscheidung, die er offenbar lieber nicht so hätte fällen müssen.

Postkarte war früher. Die Fans des TSV 1860 haben gestern Instagram-Grüße aus Kreta erhalten. Absender: Aaron Berzel. Dem Liebling der Westkurve war es wichtig, sich nicht grußlos aus dem Staub zu machen („Danke für die geile und verrückte Zeit im Löwentrikot“). Vor dem Abflug in den Urlaub hatte er einen Zweijahresvertrag bei Türkgücü unterschrieben und seinen Wechsel schlüssig begründet: „Eine vernünftige Entscheidung für meine Familie“, so der angehende Familienvater.

Der Abwehrrecke Berzel, 28, ist also Löwen-Geschichte – und Günther Gorenzel in der Situation, eine unpopuläre Entscheidung erklären zu müssen. Zu unserer Zeitung sagte der Sportchef des TSV 1860: „Klar ist es schmerzhaft, wenn du einen Publikumsliebling nicht bei 1860 halten kannst, das ist ja gar keine Frage.“ Aus finanziellen Gründen seien ihm als Geschäftsführer jedoch die Hände gebunden: „In der Defensive können wir durch Bestandsverträge die personellen Verluste einigermaßen kompensieren, in der Offensive brechen uns aber mit Ausnahme von Stefan Lex sämtliche Leistungsträger weg. Dem müssen wir nach heutigem Stand Rechnung tragen und entsprechend handeln.“

Und was ist mit Sascha Mölders und Tim Rieder, die ebenfalls bei Türkgücü auf der Liste stehen, wie Trainer Alexander Schmidt bestätigt? „Ich kann nur im Rahmen unserer kaufmännischen Möglichkeiten versuchen, mit den Spielern auf Lösungen zu kommen. Wenn andere Vereine andere wirtschaftliche Möglichkeiten haben und sich die Spieler für diese Vereine entscheiden würden, dann muss ich das zur Kenntnis nehmen.“

Ebenso die Möglichkeit, dass der Aufsteiger zur Löwen-Filiale wird und dem Original bald sportlich und finanziell den Rang ablaufen könnte? Gorenzel: „Man muss sehen, über welchen Etat sie letztlich verfügen – und welchen Kader sie aufgrund dieses Etats zusammenstellen können. Wir fokussieren uns auf unsere Aufgaben und schauen, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten das Optimum rausholen.“ ULI KELLNER

Aufrufe: 014.7.2020, 09:51 Uhr
Münchner Merkur / tz / Uli KellnerAutor