2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Auf dem Hosenboden gelandet: Sascha Mölders und der TSV 1860 kassierten zuhause gegen Saarbrücken die erste Saisonniederlage.
Auf dem Hosenboden gelandet: Sascha Mölders und der TSV 1860 kassierten zuhause gegen Saarbrücken die erste Saisonniederlage. – Foto: Imago Images

Tabellenführung weg: 1. Löwenpleite - Haching hadert, FCB strauchelt

6.Spieltag: Schwere Verletzung überschattet Ingolstädter Unentschieden am Betzenberg

Der Mittwochabend in der 3. Liga war kein guter aus bayerischer Sicht. Die Münchner Löwen mussten sich dem 1. FC Saarbrücken im Spitzenspiel geschlagen geben und verloren dadurch die Tabellenführung. Pleiten setzte es auch für die SpVgg Unterhaching und den FC Bayern II. Nur der FC Ingolstadt konnte mit einem Punkt am Betzenberg zumindest ein wenig die bayerische Ehre retten.


Am 6. Spieltag hat`s die Löwen erwischt. Und das war aus Sicht der Sechziger völlig unnötig! Die Hausherren hätten früh in Führung gehen müssen, aber Stefan Lex scheiterte allein auf weiter Flur am bärenstarken Saarbrücker Keeper Daniel Batz (5.). Vorne verdaddelt, und hinten schepperte es nur wenig später. Sebastian Jacob traf per Kopfball-Aussetzer ins blaue Herz (14.). Die Köllner-Elf im Anschluss um den Ausgleich bemüht, doch fünf Minuten vor der Pause konterte Saarbrücken erneut eiskalt. Jayson Breitenbach behielt allein vor Hiller die Nerven und versenkte zum 0:2 (49.). Stark gemacht von den höchst effizienten Saarländern! Im zweiten Abschnitt mussten die Löwen Gas geben - und sie gaben Gas. Keine fünf Minuten waren nach Wiederanpfiff absolviert, da wurde Erik Tallig im Strafraum von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Quirin Moll zum 1:2 (50.). Die Sechziger erspielten sich nun zahlreiche Chancen, doch der Ausgleich wollte einfach nicht fallen. Saarbrücken verteidigte mit Leib und Seele und verdiente sich so am Ende den Sprung an die Tabellenspitze.


Was für eine bittere Heimpleite für die Hachinger! Die Vorstädter diktierten über 90 Minuten das Geschehen, scheiterten aber entweder am überragend aufgelegten MSV-Keeper Leo Weinkauf oder an der eigenen Unzulänglichkeit. Den Treffer des Tages erzielte Orhan Ademi mit der ersten und einzigen Chance der Zebras in Durchgang eins. Im zweiten Abschnitt war überwiegend Einbahnstraßenfußball Richtung MSV-Kasten angesagt, doch die Hachinger brachten einfach nicht das Runde ins Eckige.

Immerhin noch nen Zähler am Betzenberg gerettet: dank des Schanzer-Ausgleichstreffers durch Filip Bilbija.
Immerhin noch nen Zähler am Betzenberg gerettet: dank des Schanzer-Ausgleichstreffers durch Filip Bilbija. – Foto: Imago Images


In Unterzahl hat der FC Ingolstadt Moral bewiesen und noch einen Zähler geholt. Doch das geriet in den Hintergrund, weil eine schwere Verletzung von Lauterns Dominik Schad die Partie überschattete. In der Schlussphase fiel Ingolstadts Rico Preißinger unglücklich und unabsichtlich auf das Bein von Schad, das anschließend in einem unnatürlichen Winkel abstand. Den 2.905 Zuschauern stockte der Atem. Auf einer Trage und umringt von Ärzten wurde der Unglücksrabe vom Platz und sofort ins Krankenhaus gebracht.


Der FC Bayern II bleibt eine launische Diva in der noch jungen Saison. Der Nachwuchs des Rekordmeisters verpennte die Anfangsphase in Köln komplett und brachte kein Bein auf den Platz. Nach 27 Minuten hieß es 3:0 für die Viktoria! Erst dann wachte der FCB allmählich auf. Im zweiten Abschnitt gab die Elf von Holger Seitz Gas, zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr. Mit sechs Punkten aus den ersten sechs Partien kann der amtierende Meister nicht zufrieden sein.

Türkgücü München konnte am Dienstagabend den zweiten Saisonsieg bejubeln
Türkgücü München konnte am Dienstagabend den zweiten Saisonsieg bejubeln – Foto: Imago Images

"Wir brauchen endlich wieder ein Tor", wünschte sich Türkgücü-Trainer Alexander Schmidt nach dem verlorenen Magdeburg- und vor dem Lübeck-Spiel am Dienstagabend. Die Truppe des Aufsteigers erfüllte den Wunsch ihres Trainers - sogar in vierfacher Ausführung. Berzel, Holz & Co. musste aber praktisch auch so viele Tore erzielen, denn die Defensive war dieses Mal nicht so sattelfest. Das Ergebnis dieser Mixtour: Ein verrücktes 4:3 gegen Mitneuling und Schlusslicht Lübeck.



Natürlich überwiegt auf Seiten der Münchener nach Schlusspfiff zunächst einmal die Freude über den zweiten Dreier in der neuen Liga und neuen Spielzeit. Funktionär Roman Plesche zeigt sich unmittelbar nach der Partie realistisch und selbstkritisch: "Eigentlich müssen wir nach dem 3:1 das Ding nach Hause fahren. Die zwei schnellen Gegentore haben aber diesen Plan zunichte gemacht. Glücklicherweise haben wir dennoch 4:3 gewinnen können."

Obwohl das Spiel erfolgreich gestaltet werden konnte, wird die Aufarbeitung aber mehr Zeit in Anspruch nehmen, wie Plesche vermutet. "Wir müssen das Ganze analysieren. Wir müssen unsere Defensive verbessern. Verteidigung beginnt aber schon vorne."

Aufrufe: 021.10.2020, 21:45 Uhr
Mathias Willmerdinger / Helmut WeigerstorferAutor