Rostocker bestrafen Aufsteiger Türkgücü München gnadenlos

Im Montagabendspiel der dritten Liga zeigte sich einmal mehr, die Erfahrenheit eines gestandenen Drittligisten gegenüber einem Liganeuling. Während Türkgücü München wohl seinen besten Spielbeginn in dieser Saison erwischte und innerhalb von nur zehn Minuten gleich fünf Mal gefährlich vor Hansa Keeper Kolke auftauchte, brauchte der Aufstiegsaspirant gute zwanzig Minuten um in das Spiel zu kommen. Bis dahin hätte, nein müsste, München schon mindestens mit zwei Toren vorne liegen, jedoch versagten den Angreifern reihenweise die Nerven. Rostock überstand den Anfangsdruck des Gastgebers schadlos und arbeitete sich von Minute zu Minute in das Spiel. Zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt aus Münchner Sicht, nämlich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bekam die Kogge einen Eckball zugesprochen. Bahn brachte das Leder in den Fünfmeterraum, wo die Hausherren nicht klären konnten. Am langen Eck stand Farrona Pulido, der sich den Ball auf links legte und ins lange Eck zwirbelte. 0:1 zur Pause aus Sicht des Aufsteigers.

Nach dem Wechsel war Rostock zunächst besser aufgestellt und schaffte es den Gegner vom eigenen Tor weg zu halten. Im Stile eines Spitzenteams wirkte die Härtel-Elf abgezockt und legte nach einer knappen Stunde nach. Bahn wurde von Farrona Pulido bedient und machte es gefühlvoll mit links ins lange Eck. 0:2 nach 59. Minuten. Münchens Neutrainer Dayat, dem auch im dritten Anlauf kein Sieg gelingen sollte, reagierte und setzte nun auf volle Offensive. Das ergab Rostock zwar die Möglichkeit zu kontern, allerdings nicht zielstrebig genug. Im Gegenteil, sie mussten hinten sogar zwei Großchancen durch Sararer (links vorbei) und Niemann (an die Latte) überstehen. Es waren allerdings auch die einzigen Situationen im zweiten Durchgang, bevor der eingewechselte Omladic den Deckel auf das Spiel machte (90.+2). Münchens war in der zweiten Hälfte nicht mehr so präsent, was sicherlich am Kräfteverschleiß, dem Rückstand und auch dem schwer zu bespielbaren Boden lag.

Hansa übernahm, wie auch in den letzten Wochen zuvor, wieder den zweiten Platz von Ingolstadt und liegt jetzt mit 54 Punkten aus 28 Spielen nur noch einen Zähler hinter Spitzenreiter Dynamo Dresden (55 Punkte aus 27 Spielen). Ingolstadt kann unter der Woche durch ein Nachholspiel wieder an der Kogge vorbeiziehen, denn der FCI hat 53 Punkte aus 27 Spielen geholt.
Momentan sieht es nach einem Dreikampf an der Ligaspitze aus, denn der Tabellenvierte Saarbrücken liegt schon acht Punkte hinter dem Trio (45 Punkte in 28 Spielen).
Aufsteiger Türkgücü München bleibt nach der Niederlage Tabellenachter mit 40 Punkten.