2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Marco Holz (am Ball) startet mit Türkgücü München in die 3. Liga.
Marco Holz (am Ball) startet mit Türkgücü München in die 3. Liga. – Foto: Florian Würthele

»Der erste Gedanke war: Was ist jetzt los?«

Der Deggendorfer Marco Holz spricht im FuPa-Interview über den Saisonstart mit Türkgücü München in der 3. Liga

Viele mussten gehen, einer blieb: Marco Holz ist einer der wenigen, die für Türkgücü München auch schon in der Regionalliga auf dem Platz standen. Kurz vor dem Saisonstart beim FC Bayern II spricht der gebürtige Niederbayer aus Deggendorf über eine knifflige Vorbereitung, den Streit um die DFB-Pokalteilnahme und das Kapitänsamt beim Emporkömmling aus der Landeshauptstadt, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, mindestens die Hackordnung im Münchner Fußball durcheinander zu wirbeln.

FuPa: Marco, am morgigen Samstag startet ihr mit dem Derby gegen den FC Bayern II ins Neuland 3. Liga. Schon nervös?
Marco Holz (30): Eine gewisse Anspannung ist schon da, aber die Vorfreude bei allen Beteiligten ist noch größer. Endlich geht`s wieder um was.

Es war wieder mal ein ein aufregender Sommer bei Türkgücü. Wie üblich herrschte ein reges Kommen und Gehen. Wie bewertest du die Vorbereitung?
Die war sicher nicht ohne. Wir mussten 18 Neuzugänge integrieren, zudem darf man nicht vergessen, dass wir seit März nicht mehr im Rhythmus waren. Wir mussten erst wieder reinkommen. Deshalb haben wir auch viele Testspiele bestritten. Und wie man zuletzt in St. Gallen gesehen hat, gehen auch die Ergebnisse in die richtige Richtung.

Wie ist deine Meinung dazu, dass der Kader trotz Aufstiegs runderneuert wurde?
Ich bedauere es schon ein wenig, weil es eigentlich gut funktioniert hat und sich gute Freundschaften entwickelt hatten. Aber das ist Sache des Vereins, darauf habe ich keinen Einfluß. So ist Profifußball.

Streit um DFB-Pokal: »Wir wurden davon auch überrascht.«


Letzte Woche hat der erfolgreiche Einspruch von Türkgücü gegen die Austragung der Schweinfurter DFB-Pokalpartie auf Schalke riesige Wellen geschlagen. Hat euch das abgelenkt?
Wir wurden davon auch überrascht. Wir waren gerade auf dem Weg in die Schweiz zum Testspiel nach St. Gallen, als wir die Nachricht im Netz gelesen haben. Der erste Gedanke war: Was ist jetzt los? (lacht) Natürlich haben wir dann darüber gesprochen, aber der Streit hat auf uns keinerlei Einfluß. Das ist Sache des Vereins. Aber klar würden wir uns freuen, im DFB-Pokal starten zu dürfen. Zumal mit Schalke 04 ein attraktiver Gegner warten würde.

In der Regionalliga hast du Türkgücü mehrfach als Kapitän aufs Feld geführt. Trägst du auch in der 3. Liga die Binde?
Explizit wurde bisher noch kein Kapitän bestimmt. Aber es hat sich in den Testspielen herauskristallisiert, dass Sercan Sararer, Aaron Berzel und Ünal Tosun diese Rolle übernehmen werden.


Saisonauftakt: Holz rechnet mit einem Startelf-Ticket.

Bist du enttäuscht darüber, nicht in dem erlauchten Kreis dabei zu sein?
Nein. Ich will meine Leistung auf dem Platz bringen und den Jungs helfen. Ob mit Binde oder nicht, das ist eigentlich egal.

Glaubst du, du stehst morgen gegen den FC Bayern II in der Startelf?
Ich denke, dass sich gegenüber letzter Saison nichts geändert hat. Also ja, ich gehe davon aus, dass ich von Beginn an ran darf.

Zuschauer dürfen trotz dieser Woche noch anders lautender Berichte aufgrund der hohen Fallzahlen in München nicht dabei sein. Ändert aber nichts daran, dass das Interesse an euch groß ist.
Man merkt schon, dass wir mehr in der Öffentlichkeit stehen. Die Leute sind einfach gespannt darauf, wie wir starten. Türkgücü München ist ein hochinteressantes Projekt, keine Frage.

Das Interview führte Mathias Willmerdinger.

Aufrufe: 018.9.2020, 14:19 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor