2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Hier regiert der TSV! Die Buchbacher um ihren Kapitän Maxi Hain (M.) feiern den Sensationssieg gegen Türkgücü München.  Foto: Michael Buchholz
Hier regiert der TSV! Die Buchbacher um ihren Kapitän Maxi Hain (M.) feiern den Sensationssieg gegen Türkgücü München.  Foto: Michael Buchholz
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Buchbach-Joker Culjak sorgt für nächste Türkgücü-Auswärtsniederlage

TSV besiegt den Favoriten

Blasmusik, Grillsau, Fernsehübertragung – beste Stimmung am Sonntagmittag in Buchbach beim Frühschoppenspiel der Fußball-Regionalliga zwischen den Rot-Weißen und dem großen Favoriten SV Türkgücü München.

VON MICHAEL BUCHHOLZ

Buchbach Blasmusik, Grillsau, Fernsehübertragung – beste Stimmung am Sonntagmittag in Buchbach beim Frühschoppenspiel der Fußball-Regionalliga zwischen den Rot-Weißen und dem großen Favoriten SV Türkgücü München. Und immer dann, wenn die Fernsehkameras in der SMR-Arena laufen, heißt der Sieger TSV Buchbach. Schon gegen Jahn Regensburg und gegen den TSV 1860 München überraschte der Außenseiter in der Vergangenheit, gestern zog Türkgücü mit 1:2 (0:1) Toren den Kürzeren.

Torhüter-Legende Michael Hofmann, der vor einigen Jahren mit Regensburg in Buchbach eine Niederlage einstecken musste und jetzt in Diensten der Münchner steht, hatte schon vor Spielbeginn „ein mulmiges Gefühl“. Und tatsächlich brach bereits in der 7. Minute der rot-weiße Jubel aus: Nach einem weiten Ball steuerte der pfeilschnelle Christian Brucia allein auf Keeper Maxi Engl zu und überwand den Schlussmann der Münchner mit einem trockenen Linksschuss in rechte Eck.

Nun war natürlich sofort Feuer unterm Dach, und der Favorit in der Bringschuld. Doch die Rot-Weißen verteidigten diszipliniert und konnten ihrerseits immer wieder Nadelstiche setzen: So hätten Maxi Hain (39.) und Jonas Wieselsberger (41. und 43.) auf 2:0 erhöhen können. Bei den Gästen traf Yasin Yilmaz mit einer Ecke das Lattendach (9.), ein Schuss von Marco Holz wurde gerade noch zur Ecke abgefälscht (20.), ein Versuch von Kasim Rabihic ging an Freund und Feind vorbei (40.), und Patrick Hasenhüttl traf den Ball nicht richtig (44.).

Türkgücü kam mit mächtig Druck aus der Kabine, und Buchbachs Torwart Daniel Maus hatte alle Hände voll zu tun, um seine Mannschaft im Spiel zu halten. Mitten in die Drangphase der Elf von Reiner Maurer, die vergeblich einen Handelfmeter reklamierte, platzte dann der zweite Treffer für die Rot-Weißen: Nach einem dicken Patzer des Ex-Burghauseners Stefan Wächter, dessen Rückpass zu kurz geriet, kam Brucia an den Ball, der cool blieb und den mitgelaufenen Joker Marin Culjak bediente. Der schoss aus acht Metern unbedrängt zum 2:0 ein (68.).

Doch die Freude währte in diesem Fall nicht allzu lange, denn schon in der 72. Minute drückte Hasenhüttl eine Flanke von Kasim Rabihic zu seinem vierten Saisontreffer über die Linie. Türkgücü drängte nun mit aller Macht, doch Buchbach verteidigte leidenschaftlich und wäre in der 89. Minute fast mit 3:1 in Führung gegangen, als Mario Erb mit einer verunglückten Kopfball-Abwehr fast seinen eigenen Torhüter überwunden hätte.

„Bei uns wachsen die Bäume auch nicht in den Himmel, wir müssen erst mal kleinere Brötchen backen“, erklärte Türkgücü-Trainer Maurer, der kritisierte: „Wir haben uns schwergetan und spielerisch nicht das gezeigt, was wir uns vorgestellt haben.“ Buchbachs Trainer Markus Raupach, dem Vorgänger Anton Bobenstetter eine „taktische Meisterleistung“ mit der Nominierung von Aleks Petrovic als Mittelstürmer attestierte, war natürlich überglücklich nach dem Sensationserfolg.

Und während Türkgücü-Geschäftsführer Robert Hettich noch Ursachenforschung betrieb und befand, dass seine Mannschaft „nicht schnell genug gespielt“ habe, feierten die Buchbacher ausgelassen mit ihren Fans die nicht unbedingt erwarteten drei Punkte gegen den großen Liga-Favoriten.

Stimmen zum Spiel: Markus Raupach (Trainer TSV Buchbach): „Das frühe Tor hat uns sicherlich in die Karten gespielt. Wir wollten Nadelstiche setzen und mit Kompaktheit dem Gegner das Leben schwer machen. Das ist uns gelungen. Trotzdem müssen wir auf dem Boden bleiben.“

Reiner Maurer (Trainer SV Türkgücü München): „Wie beim 0:2 in Garching haben wir mit dem ersten Angriff das Tor bekommen, fanden dann nicht mehr ins Spiel. Auch das zweite Tor haben wir leider fast selbst geschossen. Für uns hat es leider nur noch zum Anschlusstreffer gereicht. Wir müssen weiter konzentriert arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen.“

Andreas Pummer (Co-Trainer SV Türkgücü München): „Der letzte Punch fehlt einfach. Wir sind immer wieder gefährlich, machen aber die Kisten nicht. Auf uns wartet noch viel harte Arbeit.“

Aufrufe: 05.8.2019, 09:44 Uhr
Erdinger Anzeiger / Michael BuchholzAutor