2024-04-15T13:50:30.002Z

Der Spieltag
Ismail Bülbül (Zweiter von rechts) machte den Deckel drauf: Sein TSV Offingen gewann gegen die SpVgg Wiesenbach um Paul Miller (links) mit 2:0.
Ismail Bülbül (Zweiter von rechts) machte den Deckel drauf: Sein TSV Offingen gewann gegen die SpVgg Wiesenbach um Paul Miller (links) mit 2:0. – Foto: Ernst Mayer

Tore, Tore und noch mehr Tore

Defensivreihen haben Schwierigkeiten +++ Abstiegsgespenst schwebt über Lauingen und Thannhausen +++ Gundelfinger U23 kann nicht aufschließen

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Ein wahrhaftig torreicher Spieltag in der Kreisliga West! In Abwesenheit des Spitzenreiters TSV Ziemetshausen konnten die U23 des FC Gundelfingen in Ellzee nicht punkten und verliert Platz eins allmählich aus den Augen. Am unteren Ende der Tabelle gelang Neumünster bei Türk GB Günzburg der erste Saisonsieg mit einem fulminanten 4:3. Um die Abstiegsplätze kämpfen allerdings andere Teams. Aufgrund der letzten Ergebnisse wird es für die namhaften Lauinger und Thannhausener sehr eng.


In keiner Phase des Spiels konnte die SpVgg Wiesenbach an die dominante und souveräne Leistung aus dem Freitagspiel (4:1 gegen SSV Neumünster) anknüpfen. So zogen die Schwarzbächler in diesem Verfolgerduell der Kreisliga West völlig zurecht mit 0:2 den Kürzeren. Dabei begann die Partie mit gegenseitigem Abtasten. Der Respekt voreinander war zumindest in der Anfangsviertelstunde den Kontrahenten durchaus anzumerken. Doch mit zunehmender Spieldauer verlagerte sich das Geschehen dann mehr und mehr in die Hälfte der Gastgeber.
Wiesenbach versuchte zwar immer wieder, sich aus der Umklammerung der sehr gut und hoch stehenden Offinger zu lösen. Allein die Versuche, selber die Initiative zu übernehmen, schlugen allesamt fehl. Und irgendwie hatte die Defensive der Heimelf auch nicht ihren besten Tag erwischt. Nur so ist auch die Offinger Führung nach 25 Minute zu erklären. Ein Ecke von links wurde von den Offingern flach auf Höhe der Strafraumgrenze gespielt, wo sie in Florian Eberle einen dankbaren Abnehmer fand. Diesen schienen jedenfalls die durchaus zahlreich vorhandenen Defensivspieler der SpVgg irgendwie komplett vergessen zu haben und Eberle versenkte das Spielgerät flach und unhaltbar im unteren Toreck der Hausherren.
Danach verloren die Gastgeber kurzzeitig komplett den Faden und hätten durch zwei große Möglichkeiten der Gäste durchaus schon bald höher in Rückstand liegen können. Das vorentscheidende 2:0 für die Gäste erzielte dann zum für Wiesenbach psychologisch ungünstigstem Zeitpunkt, nämlich praktisch mit dem Halbzeitpfiff, Ismael Bülbül. Nach dem Wechsel verlegte sich der TSV Offingen auf das Verwalten der Führung. Die SpVgg versuchte die Zügel noch mal anzuziehen. Doch irgendwie war an diesem Sonntagnachmittag der Wurm drin bei der SpVgg. Nach einer Niederlage gegen Gundelfingen II, einem Unentschieden gegen Ziemetshausen und der Pleite gegen Offingen zeigt sich immer mehr, dass die Topteams der Liga für die Wiesenbacher doch noch eine Herausforderung sind. Weiter geht es am kommenden Wochenende gegen Mindelzell. Offingen muss gegen Ellzee ran.


In einem rassigen, intensiv geführten Nachholspiel unter Flutlicht ging Gundelfingen leer aus. Die Gäste hatten vor allen Dingen in der zweiten Hälfte die größeren Spielanteile und besseren Chancen, unterlagen aber knapp. Hälfte eins war ein offener Schlagabtausch, FCG-Keeper Fabian musste jedoch nie zwingend eingreifen. Letztendlich entschied ein Eigentor: Nach einem Eckball und Abspracheproblemen im FCG-Defensivverbund der Gundelfinger fiel der Ball auf den Rücken von Bernhard Rembold und von da ins Gehäuse (18.). Die Strehle-Truppe war sichtlich geschockt und ließ Passpräzision und konsequentes Zweikampfverhalten vermissen. Erst nach dem Wechsel gab es herausragende Tormöglichkeiten wie die durch Stürmer Rembold, der nach Vorlage von Elias Miller am starken Heimtorwart scheiterte. Auch Co-Trainer Peter Matkey und Stephan Zeller verfehlten das verdiente 1:1 nur knapp. So müssen die FCGler weiterhin auf ein Erfolgserlebnis in Ellzee warten.

In einer intensiven, kampfbetonten aber jederzeit fairen Partie ging der FC Lauingen als Verlierer vom Platz. Beide Mannschaften spielten ein hohes Tempo über die volle Distanz. Den entscheidenden Treffer markierte Ichenhausens Fabio Pitittu, der einen langen Ball von Aaron Schäbel aus halbrechter Position direkt nahm und unhaltbar verwandelte (60). Trotz des Gegentreffers drängte der Gast weiter auf den Ausgleich. Die größte Möglichkeit dazu hatte Elias Griener, der von Stefan Winkler freigespielt wurde, doch GW-Keeper Peco Hasib behielt in der Eins-eins-Situation die Oberhand (79). Auch in der Schlussphase glaubte Lauingen weiter an sich, doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.

Es war eine turbulente Partie. Am Ende siegten Glötter trotz zweimaligem Rückstand noch mit 3:2. Ein Neuzugang besorgte bei seinem Einstand, kaum auf dem Feld, den Siegtreffer für die Lilien. Die SSV begann wie vor Wochenfrist zaghaft und ohne zündende Idee. Dafür bekam die Rickauer-Elf nach nur 18 Minuten die Quittung. SG-Goalgetter Patrick Hartmann köpfte zur Führung der Hausherren ein, nachdem Keeper Trenker beim Verlassen seines Kastens einen Schritt zu spät kam. Für Glött war es ein kurzer Wachmacher – mit dem Ausgleichstreffer acht Minuten später: Kapitän André Daferner traf per abgefälschten Distanzschuss zum 1:1. Doch insgesamt präsentierte sich die SG im ersten Abschnitt deutlich zielstrebiger in ihren Angriffsbemühungen. Die Offensivspieler Hartmann und Fink sorgten dabei immer wieder für große Gefahr für das Glötter-Tor. Einen der schnellen Angriffe nutzte kurz vor dem Seitenwechsel Niklas Fink nach starkem Lauf über das halbe Feld für die erneute Führung. Erst die Pause half den Lilien, um nochmals alles neu zu justieren. Mit Erfolg, wie sich kurze Zeit später zeigen sollte. Zunächst traf Philipp Strehle nach der Freistoßflanke von Eggle zum 2:2 (56.). Nun ging es rauf und runter, mit zunehmender Hektik auf beiden Seiten. Zwölf Minuten vor dem Ende waren es dann die Glötter, die das Spiel auf ihre Seite ziehen konnten. Ausgerechnet der erst Sekunden zuvor eingewechselte Neuzugang Till Erhart köpfte mit seinem ersten Ballkontakt die Lilien zum 3:2. Eine Führung, welche die blau-weißen Gäste in der Schlussphase mit aller Kraft verteidigten.

Ein spannendes und hart umkämpftes Derby bekamen die Zuschauer in Mindelzell geboten. Nach anfänglichem Abtasten nahm die Partie nach gut einer halben Stunde Fahrt auf. Philipp Miller brachte die Hausherren mit 1:0 in Front. Thannhausen zeigte sich von diesem Rückstand jedoch unbeeindruckt und schaffte praktisch mit dem Halbzeitpfiff den 1:1-Ausgleich (Mesut Yildiz). Allerdings schienen die TSG-Akteure nach Wiederanpfiff noch mit den Gedanken beim Pausentee. Denn der Sekundenzeiger hatte gerade mal eine Umrundung auf dem Ziffernblatt zurückgelegt, da brachte Florian Stapfer die Einheimischen neuerlich in Führung. Doch wieder schlug die TSG zurück. Nach 65 Minuten lochte Michael Müller zum Ausgleich ein.
Die TSG hatte danach durchaus Möglichkeiten, konnte diese allerdings nicht nutzen. In der Schlussphase wurde es dann turbulent. Erst sah Arlind Berisha nach 77 Minuten den gelb-roten Karton und fünf Minuten später bestrafte sich die TSG dann gleich doppelt. Ahmed Can bekam bei einem Abwehrversuch den Ball an die Hand und da dies innerhalb des Strafraums und auch absichtlich geschah, zeigte der Unparteiische nicht nur auf dem Punkt, sondern auch Can die rote Karte. Den fälligen Elfer verwandelte Stapfer zur Führung. Und als die TSG alles nach vorne warf, besiegelte Samuel Becker mit dem 4:2 (88.) nach einem herrlichen Alleingang von der Mittellinie aus die TSG-Niederlage.


Überraschung an der Donau. Das bisher sieglose Schlusslicht SSV Neumünster konnte ausgerechnet gegen den bisher so stark auftretenden Aufsteiger aus der Kreisstadt den ersten Dreier der Saison einfahren. Dabei begann Türk GB durchaus dominant und ging durch Abdulkadir Özdogan in Führung (12 .). Doch mit dem Ausgleich der Gäste durch Jürgen Litzel (31 .) verloren die Hausherren dann den Faden und mussten zudem gleich nach der Pause das 1:2 durch Manuel Heinle (49.) hinnehmen. Als dann der SSV noch zweimal durch Pascal Schrodi (50./ 66.) nachlegte und so auf 1:4 stellte, war das Spiel praktisch entschieden. TGB bäumte sich zwar nochmal auf, konnte aber auch durch noch zwei Treffer von Enes Aydin (68./75.) das Ruder nicht mehr herumreißen. Nach dem 0:3 gegen den VfL Großkötz vom Freitag war es bereits die zweite Niederlage gegen einen Abstiegskandidaten binnen kurzer Zeit für die Günzburger.

Aufrufe: 027.9.2020, 22:31 Uhr
Augsburger Allgemeine / tfAutor