2024-04-25T10:27:22.981Z

Interview
Türk Günzburgs Spielertrainer Tayfun Yilmaz (rechts) hat seine Spieler im Griff. Hier spricht er mit Mittelfeldspieler Caglar Dasbacak.	F.: Ernst Mayer
Türk Günzburgs Spielertrainer Tayfun Yilmaz (rechts) hat seine Spieler im Griff. Hier spricht er mit Mittelfeldspieler Caglar Dasbacak. F.: Ernst Mayer

Endlich wieder nach oben

Türk GB Günzburg ist in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg aus der Kreisklasse entronnen +++ Heuer soll mit Spielertrainer Tayfun Yilmaz wieder aufwärts gehen

Mit dem frisch ernanntem Sportdirektor Zekerya Dinc, zahlreichen Neuzugängen und dem für diese Runde frisch verpflichteten Spielertrainer Tayfun Yilmaz will Türk GB Günzburg in dieser Saison der Kreisklasse West 2 oben mitspielen. Hinter vorgehaltener Hand spricht man sogar von Aufstieg in die Kreisliga.

Herr Yilmaz, da werden Sie als neuer Spielertrainer ja vor eine große Aufgabe gestellt, oder?

Yilmaz: So ist es. Darüber waren wir uns aber schon bei meiner Verpflichtung zur Winterpause einig. Es war keine einfache Entscheidung, aber ich bin zuversichtlich, denn die Bedingungen und das Umfeld passen. Wir haben einen Kader von rund 40 Spielern, von denen ich 25 bis 30 im Training habe.

Sie selbst haben beim FV Illertissen Oberliga, beim FC Gundelfingen Bezirksoberliga und beim SSV Ulm 46 in der U19 sogar Bundesliga gespielt. Da muss es einen doch jucken, wieder mal anspruchsvolleren Fußball als nur Kreisklasse zu spielen.

Yilmaz: Türk Günzburg ist nicht meine erste Station in diesem Amateurbereich und man passt sich allmählich an. Aber natürlich juckt es einen schon und fördert das Bestreben höherklassigen Fußball zu spielen.

Große Hoffnungen setzt man ja in die Neuzugänge. Wie weit sind die integriert? Oder haben sie bereits eingeschlagen?

Yilmaz: Leider sind einige noch verletzt und fallen teilweise noch zwei bis drei Monate aus. Aber diejenigen, die fit sind, wie etwa Caglar Dasbacak, haben sich super eingespielt. Auch mit den anderen bin ich sehr zufrieden.

Zwei Siege zum Saisonauftakt, da kann man ja auch nicht meckern, oder?

Yilmaz: Es läuft, was die Punkte betrifft, super. Zuletzt beim 4:2-Sieg gegen Burgau war ich mit der Leistung aber nicht zufrieden. Das war unser schlechtestes Spiel dieser Saison. Vielleicht waren aber auch die Beine noch schwer vom Pokalspiel am Mittwoch gegen Waldstetten.

Vor Rundenbeginn hat Türk Günzburg bekanntlich die Stadtmeisterschaft gewonnen und im Pokal, da läuft es auch hervorragend. Da steht ihr Team bereits im Halbfinale, nachdem es in den ersten fünf Spielen unter anderem mit dem SV Waldstetten und TSV Offingen zwei Kreisligisten ausgeschaltet hat.

Halten Sie ihr Team für stark genug, auch das Finale zu erreichen?

Yilmaz: Wir nehmen nicht nur den Pokal, sondern alle Spiele ernst und wollen sie gewinnen. Jeder von uns glaubt daran und deshalb bin ich überzeugt davon, dass das Finale machbar ist.

Bei den ersten Punkspielsiegen ragten ältere Spieler mit Ahmet Güler (29), Caglar Dasback (30) und Umut Karakurt (36) heraus. Hinkt die Jugend leistungsmäßig hinterher?

Yilmaz: Das stimmt in gewisser Hinsicht. Die Jugend muss schon noch ein bisschen ackern und wir leben momentan noch von den älteren und erfahrenen Akteuren, weil Türk Günzburg halt keine A-Jugend hat. Das wird sich aber in der nächsten Saison ändern.

Welches Konzept, welche Taktik haben Sie sich zurecht gelegt, um mit Ihrem Team die hohen Erwartungen erfüllen zu können?

Yilmaz: Türkische Vereine sind ja bekannt dafür, dass sie viele Tore schießen, aber auch viele Tore kassieren. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir möglichst zu Null spielen und so ist unser Spielsystem auf 4-2-3-1 ausgerichtet.

Wie wichtig ist es für Sie, dass Türk Günzburg nach einjähriger Pause auch wieder eine Reservemannschaft, betreut von ihrem Co-Trainer Ramazan Narin, im Spielbetrieb hat?

Yilmaz: Das war eine der Voraussetzungen für meine Zusage als Spielertrainer. Eine zweite Mannschaft ist doch Pflicht. Hier sind viele aus meinem Freundeskreis aktiv, die teilweise wieder mit dem Fußballspielen angefangen haben oder von anderen Vereinen zurückgekehrt sind.

Am Sonntag geht es zur noch sieglosen Eintracht Landshausen. Rechnen sie mit einer Fortsetzung des Senkrechtstarts?

Yilmaz: Auf jeden Fall.

Laut Abteilungsleiter Özgür Ünel verirrten sich in der vergangenen Saison durchschnittlich gerade mal 30 Zuschauer zu den Heimspielen von TGB. Heuer seien es schon so um die 60 bis 70 gewesen. Ist noch mehr drin?

Yilmaz: Ganz sicher. Jetzt ist noch Urlaubszeit, aber ab September werden wir 150 bis 200 Zuschauer haben, da bin ich mir sicher. Der Erfolg ist da, die Bindung ebenfalls und auch die Sponsoren werden ihren Teil dazu beitragen.

Aufrufe: 018.8.2018, 15:43 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor