2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
Umjubelter Held: der Zagreber Keeper Josip Flanjak parierte im Finale den letzten Elfmeter und machte sein Team damit zum Turniersieger. Foto: Günter E. Bergmann
Umjubelter Held: der Zagreber Keeper Josip Flanjak parierte im Finale den letzten Elfmeter und machte sein Team damit zum Turniersieger. Foto: Günter E. Bergmann

U19-Pfingstturnier: Ein Turnierneuling überrascht

NK Spansko Zagreb gewinnt das Turnier in Plattenhardt +++ Brailianisches Team sorgt für Unmut +++ Klemen Strancar von NK Interblock Ljubljana bricht sich das Schienbein +++

NK Spansko Zagreb gewinnt das 46. internationale U-19-Pfingstturnier des TSV Plattenhardt.

Er hatte schon vor Veranstaltungsbeginn zum erweiterten Favoritenkreis des 46. internationalen U-19-Pfingstturnieres des TSV Plattenhardt gezählt: der Premierengast NK Spansko Zagreb. Als erster Anwärter auf den Sieg wurde indes der Titelverteidiger FSV Frankfurt gehandelt, der diese Einschätzung durch seine Auftritte in den Gruppenspielen dann auch rechtfertigte - unter anderem mit einem 1:0 just gegen das Team aus Zagreb. Im Finale am Montagnachmittag, das beiden Vereinen ein neuerliches Aufeinandertreffen bescherte, hatten dann aber die Kroaten das bessere Ende für sich. Das Aufgebot des Trainers Dario Grabusic siegte nach Elfmeterschießen mit 5:4. Am Ende der regulären Spielzeit war es 1:1 gestanden, und auch die Verlängerung hatte keinen Sieger hervorgebracht.

Dabei hatte zunächst nichts auf einen Zagreber Triumph hingedeutet. Jean-Bosco Makengo hatte die Frankfurter mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung gebracht, ehe Mario Gagula für die Mannschaft, die in der zweiten Juniorenliga ihres Landes fünf Spieltage vor Schluss den fünften Platz belegt, ausglich. Jener Treffer bedeutete das erste und einzige Gegentor des Turniers für den Frankfurter Keeper Tim Wisler aus dem Spiel heraus. Nicht von ungefähr wurde Wisler bei der Siegerehrung als bester Schlussmann ausgezeichnet.

Zagrebs Keeper macht einen Patzer wieder gut

In der Verlängerung waren die Hessen dem 2:1 dann zwar deutlich näher als ihr Konkurrent, das alles entscheidende Tor aber wollte nicht fallen. Die größte Möglichkeit ließ Keanu Hagley aus, der nach einem feinen Solo von Makengo einen Meter vor der Torlinie über den Ball trat. Im Elfmeterschießen scheiterte schließlich ­Stefan Enders an der Querlatte und fand Elmir Sekeric im Zagreber Torwart Josip Flanjak seinen Meister. Flanjak machte mit dieser Glanztat seinen Patzer beim 0:1 wieder gut.

,,Wir hatten heute einfach das Quäntchen Glück auf unserer Seite", sagte Grabusic. Zufrieden war der Erfolgscoach derweil nicht nur mit dem sportlichen Ergebnis, sondern auch mit dem gesamten dreitägigen Turnier. ,,Die Organisation war sehr gut, ebenso das sportliche Niveau. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder, um den Pokal zu verteidigten", sagte er.

Im Spiel um den dritten Platz setzte sich NK Siroki Brijeg, das in Toni Nikic auch den besten Turnierspieler in seinen Reihen hatte, mit 1:0 gegen die junge Mannschaft vom FC Thun durch. Das goldene Tor für das Team aus Bosnien-Herzegowina erzielte Stipe Juric. Die meisten Treffer im insgesamt torarmen Wettbewerb gelangen dem Frankfurter Gregor von Westphalen, nämlich gerade einmal drei.

Brasilianer sorgen für Unmut

Sportlich einmal mehr weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind die Gäste aus Brasilien. Mit lediglich elf Spielern startete der América Futebol Clube aus Recife am Samstag ins Turnier. Im zweiten Spiel waren es verletzungsbedingt nur noch neun. Weil die Brasilianer hernach versicherten, dass noch Spieler auf dem Weg seien, wurde die Partie gegen den FSV Frankfurt auf Sonntagmorgen verschoben. ,,Das hätten wir auch bleiben lassen können", sagt Sascha Mack von der Turnierleitung. Tatsächlich kam kein Personal mehr hinzu. Zuletzt sagten die Brasilianer sogar das Spiel um den siebten Rang ab - sehr zum Ärger der Plattenhardter Gastgeber, die sich bis dahin ordentlich aus der Affäre gezogen hatten und gegen die Südamerikaner zumindest ihr erstes Turniertor erzielen wollten.

Der große Pechvogel des dreitägigen Spektakels hieß derweil Klemen Strancar von NK Interblock Ljubljana. In der Begegnung mit den Plattenhardtern hat er sich in einem Zweikampf, aber ohne gegnerisches Verschulden, das Schienbein gebrochen und zudem schwer am Sprunggelenk verletzt. Noch am Sonntag wurde der Youngster im Marienhospital operiert, tags darauf ist er nach der Siegerehrung im Bus mit seinen Teamkollegen nach Hause gefahren. ,,Seine Mutter war als Physiotherapeutin beim Turnier dabei, außerdem hat er genügend Schmerzmittel von den Ärzten bekommen", sagte der Turnierorganisator Christoph Dast, der sich ansonsten einmal mehr sehr zufrieden zeigte. 1300 zahlende Gäste waren am Samstag bei der Beach-Party und sorgten für gute Stimmung. Das Finalspiel sahen bei kühlen Temperaturen dann allerdings lediglich etwas mehr als 100 Zuschauer.

Aufrufe: 017.5.2016, 16:00 Uhr
Filder-Zeitung / Susanne DegelAutor