2024-04-23T06:39:20.694Z

Analyse
Gemeinsam wollen Trainer Thomas Weber (rechts) und Neuzugang Philipp Reiter die Sache in die Hand nehmen und im Kampf um den Klassenerhalt nochmals alles für den TSV Zusmarshausen geben.  Foto: Andreas Lode
Gemeinsam wollen Trainer Thomas Weber (rechts) und Neuzugang Philipp Reiter die Sache in die Hand nehmen und im Kampf um den Klassenerhalt nochmals alles für den TSV Zusmarshausen geben. Foto: Andreas Lode

Die Bezirksliga noch nicht loslassen

Thomas Weber, der Trainer des Schlusslichts TSV Zusmarshausen, hat den Glauben an den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben

Der TSV Zusmarshausen ist als erstes von den fünf in der höchsten schwäbischen Spielklasse beheimateten Mannschaften aus dem Verbreitungsgebiet des Augsburger Landboten an der Reihe, dem im Frühjahrscheck auf den Zahn gefühlt wird. Dabei werden die Chancen im restlichen Saisonverlauf beurteilt.

Soll & Haben

Nach dem grandiosen Highlight mit dem Spiel gegen den Bundesligisten FC Augsburg (1:12) begann sich die Negativspirale zu drehen. „Wir haben die gesamte Energie in dieses Spiel investiert“, vermutet Trainer Thomas Weber mit einen Grund, dass bisher nur zwei Siege und neun Pünktchen aus 18 Spielen herausgekommen sind. Außerdem hätten erfahrene Spieler gefehlt. „Wir haben aber auch gute Spiele geliefert, leider ist ein Erfolgserlebnis ausgeblieben“, sagt Weber. 20:47 Tore. Das ist dürftig. Das liege auch daran, dass „Knipser“ Manuel Rosam aus diversen Gründen viel gefehlt hat und außer Form war. Schwacher Trost: Der TSV Nördlingen II hat noch weniger Tore geschossen (19), der FC Affing (52) noch mehr kassiert.

Hin & weg

Mit Philipp Reiter kam ein hoffnungsvoller Angreifer vom Kreisklassisten VfR Jettingen. Der 21-Jährige hatte auch andere Angebote. Patrick Steinle (SpVgg Auerbach-Streitheim) hat den TSV verlassen. Das bedauert Weber: „Er war immer auf dem Sprung, hat aber leider nicht die Einsatzzeiten bekommen, die er gebraucht hätte.“ Jonas Wüst (TSV Ustersbach) kam nur in der „Zweiten“ zum Einsatz.

Team & Chef

Bereits nach vier Spielen der Vorrunde hat Reinhard Brachert das Handtuch geworfen und der bisherige Co-Trainer Thomas Weber die Verantwortung übernommen. „Zum falschen Zeitpunkt“, wie der 36-Jährige heute sagt. Als Co-Trainer fungiert Andreas Thoma, der für die „Zweite“ verantwortlich ist. Um die Torhüter kümmert sich Matthias Voss, als Teammanager fungiert Andreas Eberhard. Am Saisonende ist für Thomas Weber Schluss: „Ich will dann erst einmal Abstand gewinnen und gar nichts machen.“ Mit Christoph Kehrle, der vom FC Pfaffenhofen-Untere Zusam kommt, steht der Nachfolger bereits fest. Die Verantwortlichen haben sich für einen Spielertrainer entschieden.

Glücks- & Sorgenkinder

In der Vorbereitung hat Thomas Weber Christian Kraus aus der zweiten Mannschaft hochgezogen. „Ich traue ihm etwas zu“, sagt der Coach über den Innenverteidiger, „er wird seine Chance bekommen.“ Verzichten muss er nach wie vor auf Daniel Neff (Sprunggelenk) und Valentin Jaumann (Knieprobleme) sowie Manuel Rosam (krank). Gerne hätte er Sebastian Beck wieder im Team. Aber der Ex-Kapitän will im Ruhestand bleiben, hat nur einmal in der Vorbereitung ausgeholfen, als die Personalnot groß war.

Test & Taktik

0:6 gegen die TG Viktoria Augsburg, 0:2 gegen den TSV Diedorf, 1:6 gegen Schwaben Augsburg – die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele lesen sich wie ein Horrorroman. „Es sind die bekannten Probleme zutage getreten“, blickt Weber leicht frustriert zurück. Wenigstens der letzte Test war erfolgreich. Ein 3:1-Sieg gegen den Ost-Kreisligisten SV Echsheim. Um weniger Gegentore zu kassieren will Thomas Weber in den restlichen zwölf Spielen Beton anrühren und mit einer Fünfer-Abwehrkette agieren: „Damit stehen wir sicherer und können dem Druck der Gegner länger standhalten.“

Start & Ziel

Obwohl der Rückstand auf den zwölften Tabellenplatz, der den direkten Klassenerhalt bedeuten würde, bereits 14 Zähler beträgt und der Relegationsrang sieben Punkte entfernt ist, hat Thomas Weber die Flinte noch nicht ins Korn geschmissen: „Ich habe den Glauben noch nicht aufgegeben. Meine Motivation ist sehr hoch“, will der Coach nichts unversucht lassen, dass man noch einmal ranschnuppern kann. Von den ersten drei Spielen bestreitet der TSV zwei auswärts: in Wemding und in Wertingen.

Prognose

Es wird eng in Sachen Klassenerhalt. Verdammt eng. Der Abstand zum rettenden Ufer ist schon sehr groß. Für den TSV Zusmarshausen müsste schon ein Fußball-Wunder herhalten.

Aufrufe: 08.3.2016, 08:32 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor