2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Ist seit der Winterpause Trainer beim TSV Zornheim: Marco Tautenhahn (Foto: privat)
Ist seit der Winterpause Trainer beim TSV Zornheim: Marco Tautenhahn (Foto: privat)

"Wir wollen Spaß am Fußball haben"

Der 29-jährige Marco Tautenhahn hat in der Winterpause beim TSV Zornheim Trainer Michael Horn abgelöst

In der Winterpause hat der Tabellenzweite der Bezirksliga Rheinhessen, der TSV Zornheim, etwas überraschend den Trainer gewechselt. Vor dem Rückrundenauftakt am 1. März hat FuPa mit Neu-Trainer Marco Tautenhahn gesprochen.

Marco, du bist seit der Winterpause beim TSV Zornheim Trainer. Wie kam der Kontakt zu Stande?


Durch meine Eltern und meine Brüder Fabian und Timo, die beim TSV spielen, bestanden eigentlich immer Berührungspunkte. Ich selbst habe auch acht Jahre hier in der Jugend gespielt bevor ich über Gonsenheim zur zweiten Mannschaft von Mainz 05 gewechselt bin. Als klar war, dass Michael Horn zur Winterpause als Trainer aufhört, kam der Verein an mich heran und wir haben erste Gespräche geführt. Als das Interesse dann konkret wurde, musste ich natürlich nicht lange überlegen.


Mit 29 Jahren bist du noch jung und könntest noch selbst aktiv spielen. Wie kam es dazu, dass du dich entschlossen hast, eine Trainerlaufbahn einzuschlagen?


Vor fünf Jahren habe ich mit dem aktiven Fußball aufgehört, weil ich beruflich sehr eingespannt war. Bei der Arbeit habe ich dann gemerkt, dass mir der Fußball fehlt. Dadurch, dass ich fünf Jahre lang nicht mehr aktiv gespielt habe, war eine Rückkehr als Spieler kein Thema. Ganz ohne Fußball ging es aber nicht, weshalb ich mich für einen Trainerlehrgang entschieden habe. Heute habe ich auch meine DFB-Trainer-B-Lizenz erhalten, könnte also bis zur Verbandsliga als Trainer tätig sein.

Was hast du in dieser fußballlosen Zeit gemacht und was machst du beruflich, wenn du nicht gerade auf dem Trainingsplatz stehst?


Ich hatte unter anderem einen Auslandsaufenthalt und habe mich mittlerweile im Bereich Gesundheitsnetzwerk selbstständig gemacht. Da arbeiten wir im Personal Training und beraten in Themen wie Ernährung und Gesundheit. Wir sind mittlerweile auch international und mit Profi-Sportlern aus völlig verschiedenen Sportbereichen tätig. Die Tätigkeit macht mir sehr viel Spaß, weil ich gerne mit jungen und engagierten Leuten arbeite.


Gab es in deiner aktiven Zeit Trainer, die dich besonders geprägt haben?


Ich hatte eigentlich nicht sonderlich viele Trainer. Dennoch war jeder von seiner Art recht unterschiedlich. Da nimmt man automatisch auch was mit. Besonders unter Peter Neustädter bei der zweiten Mannschaft von Mainz 05 habe ich mich als Spieler sehr weiterentwickelt. Da hat man einfach seine Erst- und Zweitligaerfahrung gemerkt. Auch die gemeinsame Zeit mit Neven Subotic war sehr prägsam. Ansonsten sei noch Uwe Brinkmann erwähnt, der Kreisauswahltrainer von Mainz war. Auch heute noch habe ich einen sehr guten Draht zu ihm.


Inwiefern fließen diese Eindrücke und vielleicht auch Trainingsinhalte bei deiner Trainertätigkeit ein?


Hin und wieder denkt man schon darüber nach, was für Übungen man selbst im Training hatte. Aber man entwickelt recht schnell einen eigenen Stil. Jeder hat ja auch seine ganz eigenen Vorstellungen von Fußball. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass sich der Fußball ständig weiterentwickelt. Dafür muss man einfach nur die Umgangsart zwischen Trainern und Spielern miteinander vergleichen.

Unter deinen Spielern befinden sich mit Fabian und Timo auch deine beiden Brüder. Gab es da irgendwelche Reibungen, als sie erfahren haben, dass du Trainer beim TSV Zornheim wirst?


Wir haben natürlich darüber gesprochen, als sich das abgezeichnet hat. Aber da gibt es überhaupt keine Probleme. Sie müssen für Einsätze genauso hart arbeiten wie alle anderen Spieler.


Bald geht ja auch die Liga im neuen Jahr wieder los. Aktuell belegt ihr den zweiten Tabellenplatz, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt und seit nur drei Punkte hinter Tabellenführer TuS Marienborn. Ist der Aufstieg auch euer Ziel?


In erster Linie wollen wir unsere Jungs fußballerisch und taktisch voran bringen. Michael Horn hat in den letzten zweieinhalb Jahren hervorragende Arbeit geleistet und die gilt es jetzt fortzusetzen. Die Jungs sind auf sehr guten Niveau und es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Wenn dabei am Ende der Aufstieg heraus kommt, ist das natürlich super, aber in erster Linie wollen wir Spaß am Fußball haben.

Aufrufe: 019.2.2015, 14:44 Uhr
Dominik DittmarAutor