2024-04-24T07:17:49.752Z

Interview der Woche
Zur Erinnerung an den Besuch der HSV-Profis Cléber Reis und Douglas Santos durfte das Gemeinschaftsfoto nicht fehlen. Foto: Rainer Schmidt
Zur Erinnerung an den Besuch der HSV-Profis Cléber Reis und Douglas Santos durfte das Gemeinschaftsfoto nicht fehlen. Foto: Rainer Schmidt

FuPa-Interview der Woche

Die HSV-Profis Cléber Reis und Douglas Santos waren mit Dolmetscher Edson Büttner zu Gast in Bremerhaven beim HSV-Fan-Club Fischtown-Raute.

BREMERHAVEN. Interview der Woche: Fan-Fragen an die HSV-Spieler Cléber Janderson Pereira Reis (25) und Douglas dos Santos Justino de Melo (22) sowie an Dolmetscher Edson Büttner (46.). Aber auch die Profis wollten wissen, wie der HSV-Fanclub „Fishtown-Raute“ in der Seestadt aufgestellt ist und warum ihr Herz für den HSV und nicht für Werder Bremen schlägt.

Wie sieht ein Arbeitstag beim HSV aus?

Die Profis erhalten in der Regel am Sonntag den Wochenplan für die kommende Woche und müssen immer spätestens eine Stunde vor dem Training vor Ort sein und bekommen in den Mannschaftsteilen ihre Pläne. Verletzte Spieler bekommen zusätzlich individuelle Pläne.

In der Regel finden zwei Trainingseinheiten am Tag statt. Dazwischen können die Profis nach Hause fahren. Zusätzlich werden vor und nach den Übungseinheiten Video-Analysen gemacht. Natürlich haben die Spieler die Pflicht, sich pflegen zu lassen, um ihre Energie aufzutanken. Kraft- und Stabilisierungsaufgaben stehen im Fokus.

Beim 2:2 gegen Werder Bremen sind viele Spieler von beiden Teams ausgerutscht. Was war mit dem Rasen los?

Ja, das stimmt. Der Rasen war seifig. In der Regel haben die Profis Schuhe mit Alustollen, die vorne elf und hinten 13 Zentimeter lang sind. Vor einem Heimspiel wird nicht im Stadion trainiert. Deshalb wissen wir nie, in welchem Zustand der Rasen ist. Dass der Rasen so glitschig war, war heute sogar Thema beim Morgentraining und Auslaufen nach dem Derby.

Ich kenne nur 16er- und 18er-Stollen oder von früher Lederstollen, habt ihr falsches Schuhzeug? Das wollte Sven Seeger vom HSV-Fan-Club Fishtown-Raute wissen.

Nein. Unser Schuhzeug ist okay. Lederstollen kennen wir gar nicht, sagten Reis und Santos unisono. Vielleicht liegt es ja auch am Rasen, der aus einer Mischung aus Kunstrasen und Naturrasen besteht.

Was für ein Gefühl ist es, wenn Sie aus den Katakomben ins Stadion einlaufen?

Das ist super. Die tolle Atmosphäre puscht uns und fördert uns zur Leistungssteigerung.

Markus Gisdol hat Bruno Labbadia abgelöst. Greift die neue Spielidee von Gisdol schon?

Dran arbeiten wir. Es wird von Spiel zu Spiel besser, und wir machen Fortschritte. Wir sind positiv gestimmt.

Klar, wir sind lange noch nicht da, wo wir hin wollen. Unser neuer Trainer redet viel mit uns. Das war bei Bruno Labbadia anders.

Wie sehen ihre Karriere-Ziele aus?

Cléber Reis steckt sich hohe Ziele: Ich möchte gerne im Uefa-Cup oder in der Champions League spielen. Wenn möglich, mit dem HSV.

Douglas Santos: Jeder Fußballer möchte so hoch wie möglich spielen. Das wird immer so sein. Ich habe beim HSV einen langfristigen Vertrag unterschrieben, und möchte mit dem HSV auch etwas gewinnen.

Wenn es nicht läuft, gehen die Medien eher kritisch mit euch um. Seid ihr elf Freunde auf dem Platz?

Douglas Santos: Man muss nicht immer glauben, was in den Medien steht. Bei uns in der Mannschaft spielen sehr viele Spieler aus verschiedenen Kulturkreisen, die erst einmal zusammenfinden müssen. Wir sind auf bestem Wege, etwas aufzubauen. Im anderen Berufsleben und Privatleben ist das auch so. Wichtig ist, dass auf dem Feld elf Freunde stehen. Die Sprache ist die höchste Barriere.

Achtet der HSV darauf, dass Sie Deutsch lernen müssen?

Edson Büttner: Ja, sehr. Sonst wäre ich nicht beim HSV angestellt. Ich bin vor 36 Jahren von Brasilien nach Deutschland gekommen und fühle mich hier sehr wohl. In der Regel müssen die Profis dienstags die Schulbank drücken.

Die HSV-Spieler wollten wissen, wie die Mitglieder der Fishtown-Raute organisiert sind und welche Erwartungen sie an den HSV haben?

Wir haben uns im April 2015 gegründet. Heute haben wir 34 Mitglieder. Dauerkartenbesitzer fahren regelmäßig zu den Heimspielen nach Hamburg. Im Jahr fahren dann alle Mitglieder zwei- bis dreimal zu Heim- oder Auswärtsspielen. Wir freuen uns am 1. April auf das Spiel in Hamburg gegen den 1. FC Köln und auf den Besuch am 13. Mai nach Gelsenkirchen, wenn es gegen Schalke 04 geht.

Unsere Erwartungen sind nicht so hoch, da wir keine Bayern-Fans sind.

Ihr wohnt in Bremerhaven, aber euer Herz schlägt für den HSV und nicht für Werder. Warum ist das so?

Wir gehören zum Bundesland Bremen. Aber dafür können wir ja nichts. In Bremerhaven und im Landkreis Cuxhaven gibt es viele Fußball-Anhänger, die mit dem HSV sympathisieren. Das ist nichts Ungewöhnliches.

FuPa bedankt sich bei den HSV-Profis und HSV-Fanclub Fishtown-Raute für das Interview.

Aufrufe: 01.12.2016, 10:45 Uhr
Fupa Bremerhaven / Volker SchmidtAutor