2024-04-25T14:35:39.956Z

Mannschaft der Woche
F: Stefan Diehl
F: Stefan Diehl

Unsere Aufsteiger II: TSV Wiesental

Michael Käpplein berichtet von starker TSV-Saison, Tim Ronecker von den Feierlichkeiten

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Im zweitenTeil unserer Serie zu den Aufsteigern des Kreises stellen wir den TSV Wiesental vor. Fünf Jahre nach dem erstmaligen Abstieg in die Kreisklasse B wurde dieser nun eindrucksvoll korrigiert. In der Saison 2017/18 wird der TSV zum 26. Mal in der Kreisklasse A an den Start gehen. Dass beim Vizemeister der Kreisklasse B aber nicht nur auf dem Platz glänzen kann, zeigt Michael Käpplein mit Unterstützung von Tim Ronecker in diesem Interview.

Berichtet uns von der Aufstiegsfeier!

Tim Ronecker: Die Aufstiegsfeier war überragend, es waren alle dabei - A- und B-Team, Trainerstab, Verantwortliche Fans, Eltern. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht. Wir sind mit einem Faschingswagen von den Badass Monkeys natürlich verkleidet, dass die Fans auch sehen, warum wir unterwegs waren, von Wiesental nach Oberhausen. Dort haben wir unser Spiel gemacht und im Anschluss gefeiert. Im Anschluss ging es wieder auf den Wagen und nach etwa einer Stunde Fahrt mit Musik, Gesang und reichlich lachenden Gesichtern waren wir beim TSV Wiesental. Da war dann Essen vorbereitet und es wurde gegrillt. Wir haben vom TSV eine große Bierspende erhalten. Da haben wir dann bis in die Nacht gefeiert. Das war überragend. Jetzt geht's für etwa 20 Mann nach Mallorca, dort werden wir weiter feiern.

Welche Bedeutung hat der Aufstieg für den Verein und euer Dorf?

Michael Käpplein: Der Aufstieg hat für die Abteilung Fußball beim TSV Wiesental eine sehr große Bedeutung, das ist klar. Während wir uns in den letzten Jahren weniger mit Ruhm bekleckert haben und zwei Mal abgestiegen sind, waren die anderen Abteilungen unseres Turn- und Sportvereins wie beispielsweise die Tanzgarde oder die Turnerinnen sehr erfolgreich. So hat sich natürlich auch der Fokus des Vereins weg vom Fußball verschoben. Das mag an und für sich nicht schlimm sein und hat neue Wege ermöglicht, aber den Fußballnarren und vor allem auch unseren Senioren am Stammtisch hat stetig das Herz geblutet, wenn Sie den Niedergang unserer Fußballmannschaft sehen mussten. Das hat jetzt ein Ende. Es geht wieder aufwärts und da freuen sich nicht nur die Spieler, sondern vor allem auch die eingefleischten Fans, die uns die Stange gehalten haben. Für den Ortsteil Wiesental der großen Kreisstadt Waghäusel (nix da Dorf!) hat es vielleicht zur Folge, dass die Zuschauer sich wieder in unsere Richtung bewegen – weg von der grünen Konkurrenz aus der Kreisliga (Anm. d. Red.: FV Wiesental). Bei uns gibt es jetzt wieder schönen Fußball zu sehen und einige Derbys warten auf uns.

Gab es Meilensteine/Schlüsselspiele?

Michael: Ein Meilenstein war sicherlich der Trainerwechsel in der Winterpause und die Tatsache, dass die Mannschaft das so anstandslos hinnahm und unverändert ihr Ziel im Kopf behielt. Wenn alles prima läuft und dann auf eine Führungsperson wechselt, um eine Chance zu ergreifen, ist das immer schwer. Dennoch hat uns auch Stefan Ronecker immer wieder besucht und mittlerweile ist ja fast eine Vereinsfreundschaft zwischen Mutschelbach und Wiesental entstanden.
Da muss natürlich auch lobend der Mut und die Professionalität der Verantwortlichen im Verein (namentlich Jens Brand und Marcus Herberger) erwähnt werden, die nach dem ersten Schock echt klasse reagiert haben, indem sie unserem Jung-Trainer erst die Chance gegeben und dann immer wieder den Rücken gestärkt haben. Das hat viel zum Erfolg beigetragen! Schlüsselspiele waren sicherlich die Fights gegen Unteröwisheim. Hier sechs Punkte mitzunehmen war mit Blick auf die Tabelle verdammt wichtig. Ebenso wie es vielleicht im Nachhinein wichtig – wenn auch schmerzhaft - war, in den Hochphasen gegen den Lokalrivalen aus Kirrlach Federn zu lassen. Das gab allen mal wieder einen Dämpfer und sorgte in den folgenden Spielen für Konzentration und Fokussierung.

Was hat euch so stark gemacht?

Michael: Vieles war hier ausschlaggebend. Einerseits natürlich das junge Blut, welches mit der neuen Saison zum TSV kam oder schon aus der eigenen Jugend da war. Das sind Jungs, die kicken können und mit Leidenschaft dabei sind. Noch dazu ist das ein eingeschworener Haufen, der sich aus der fußballerischen Vergangenheit kannte und auch privat freundschaftlich verbunden ist. Mit ein paar erfahrenen Spieler wie Andreas Koch und Kevin Krebs mit Führungscharakter ergab das einen super Mix. Nicht vergessen darf man unseren „Frontbulle“ Tim Ronecker, der der Mannschaft fußballerisch, kämpferisch und mit Persönlichkeit den letzten Schliff gibt. Auch der Zusammenhalt neben dem Platz mit unserem B-Team war hier natürlich wichtig. Man konnte immer wieder Spieler tauschen, die sich perfekt integrierten. Fast habe ich was vergessen: Eine Mannschaft, die vom Torwart bis zum Stürmer super in der Defensive mitarbeitet. Wir haben nur 18 Gegentore in dieser Saison bekommen. Das ist schon Gold wert!
Was mir außerdem persönlich aufgefallen ist, war der positive Effekt, wenn Ruhe im Verein ist und von außen wenig Negatives an die Mannschaft herandringt. Das darf gerne so bleiben (schmunzelt).

Gibt es besondere Rituale im Team?

Michael: Viel Geschrei und an den Wochenenden des Öfteren mal eine ordentliche Kabinenfeier. Das dürften die beiden wichtigsten Rituale sein. Angefangen hat das mit unserem Erste-Halbzeit-Coach Stefan Ronecker. Die extremen Ansagen in der Kabine vor dem Spiel, die jeden im Sterben Liegenden heiß machen können gepaart mit unserem Schlachtruf „#tushart“ vor dem Anpfiff haben sicher Seltenheitscharakter. Tim hat seinen Vater dann in Lautstärke und Emotion nochmal übertroffen (deswegen klingt er auch immer so heißer…). Mit ordentlichen Festen in der Kabine wird bei uns nicht gespart. Das alles schweißt zusammen und bringt das Blut vor dem Spiel in Wallung. Natürlich muss ich unseren Mannschaftskreis nach den Spielen mit gesanglicher und tänzerischer Einlage noch erwähnen – sehens- und hörenswert, muss man natürlich live erleben (lacht).

Worauf dürfen sich die Mannschaften in der Kreisklasse A freuen?

Michael: Auf eine Mannschaft, die Blut geleckt hat und neue Herausforderungen sucht. Ich denke, wir haben in einer starken Pokalrunde und einigen Testspielen gezeigt, dass wir mit Teams der A-Klasse und Kreisliga mithalten können. Jetzt geht es darum, diese zu schlagen. Und dafür sind wir mehr als bereit.

Auf welche Mannschaften freut ihr euch besonders?

Michael: Ich denke Philippsburg, Rheinhausen und Oberhausen sind für uns die Lokalderbys, auf die man sich bei ordentlichen Zuschauerzahlen freuen kann. Vor allem sind das alles erste Mannschaften! Das wird sicher interessant. Generell ist es aber für alle, die längere Zeit in der B-Klasse festgesteckt haben (bspw. für mich) super, wieder neue Gegner zu haben und sich an einem guten spielerischen Niveau weiterzuentwickeln. Wird sicher Spaß machen!

Wo steht ihr nach dem letzten Spieltag der nächsten Saison?

Michael: Wow, schwer zu sagen. Ich traue der Mannschaft in der jetzigen Konstellation verdammt viel zu, möchte mich aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Wenn wir es schaffen, wie in dieser Spielzeit mit wenigen Verletzten und sonstigen Ausfällen durchzukommen, kann es schon sein, dass wir für die ein oder andere Überraschung sorgen. Druck haben wir allerdings keinen und das ist denke ich viel Wert. Warten wir’s ab…

Aufrufe: 031.5.2017, 11:30 Uhr
Florian WittmannAutor