2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Über den TSV Wertingen braucht sich Trainer Markus Heindl nicht mehr den Kopf zerbrechen. Die TSV-Verantwortlichen haben wegen der schlechten Platzierung die Reißleine gezogen und den Coach entlassen.  	F.: Georg Fischer
Über den TSV Wertingen braucht sich Trainer Markus Heindl nicht mehr den Kopf zerbrechen. Die TSV-Verantwortlichen haben wegen der schlechten Platzierung die Reißleine gezogen und den Coach entlassen. F.: Georg Fischer

Getrennte Wege

Trainer Markus Heindl muss nach nur einem halben Jahr beim TSV Wertingen gehen +++ Abteilungsleiter Schmid erklärt, warum die Notbremse gezogen wurde

Wer sich bis zuletzt bei FuPa über den TSV Wertingen informiert hat, der fand dort in der Kader-Übersicht der ersten Mannschaft des Nord-Bezirksligisten Markus Heindl als Trainer aufgeführt. Dabei ist Heindl seit einigen Tagen bereits nicht mehr im Amt. Fußball-Abteilungsleiter Johann Schmid bestätige auf Anfrage, dass sich der TSV von Markus Heindl getrennt hat.

Die Wertinger haben dabei nach nicht mal einem halben Jahr die Notbremse gezogen. Der Grund: In der Tabelle stehen die Kicker aus der Zusamstadt gegenwärtig auf dem drittletzten Platz, zum rettenden Ufer beträgt der Abstand bereits sieben Zähler. Johann Schmid machte denn auch keine lange Rede um den heißen Brei. „Die Tabellensituation ist bekannt, es fehlen einige Punkte zu einem Nichtabstiegsplatz.“

Und der TSV Wertingen wolle auf jeden Fall die Bezirksliga halten. „Meistens ist in solch einer Situation der Trainer der erste, der gehen muss“, analysiert der Abteilungsleiter. Schmid nimmt Markus Heindl ausdrücklich in Schutz. Der Aderlass vor der neuen Bezirksliga-Saison sei groß gewesen. Gleich zwölf Spieler, mehr als eine ganze Mannschaft, haben den TSV Wertingen verlassen – ein Team, das im Frühjahr an der Relegation um den Aufstieg in die Landesliga schnupperte. „Wir wussten, dass diese Saison eine ganz heiße Kiste wird“, sagt Schmid. In einem Gespräch mit Markus Heindl habe man am Dienstag die einvernehmliche Lösung getroffen, getrennte Wege zu gehen. „Wir erhoffen uns, dass es dadurch bei uns einen Schub nach vorne gibt.“

Heindl selbst sagt ebenfalls, dass die Trennung im Einvernehmen erfolgt sei. „Es war ein großer Umbruch beim TSV Wertingen“, betont der Rainer, der seinem alten Team weiter die Daumen drücken will. Der Kader sei dünn. „Aber wenn Verletzungen ausbleiben, glaube ich fest, dass die Jungs die Klasse halten können“, glaubt Heindl. Der 39-Jährige war im Sommer vom Kreisklassisten SpVgg Riedlingen an die Zusam gekommen. Dort trat er das Erbe der beiden Interims-Spielertrainer Moritz Hempel und Tobias Niederleitner an. Hempel wechselte als spielender Coach zum TSV Unterthürheim, Niederleitner schloss sich als Spieler seinem Heimatverein SC Biberbach an. Die Hoffnung der TSV-Verantwortlichen, dass Heindl nach einem großen personellen Umbruch eine starke, neue Mannschaft aufbauen könnte, erfüllten sich nicht. Mit nur mageren 16 Punkten aus 19 Spielen stehen die Wertinger auf dem drittletzten Platz.

Es ist bereits das zweite Mal, dass der TSV in diesem Jahr die Reißleine gezogen hat. Kurz vor dem Start in die Frühjahrsrunde der vergangenen Saison trennte sich Wertingen im März vom damaligen Trainer Roger Kindler. Damals war der TSV noch in einer guten Ausgangsposition. Die Mannschaft spielte an der Spitze mit, die Trennung von Kindler wurde dennoch vollzogen.

Inzwischen laufen die Spekulationen über Heindls Nachfolger auf Hochtouren. Als heißer Kandidat auf den Trainerposten im Gespräch ist Christian Mayer, der derzeitige Coach der zweiten Wertinger Mannschaft. Abteilungsleiter Johann Schmid sagte dazu in der Sache nichts. Die Rückrunde starte Mitte März. Es bestehe keine Notwendigkeit, in der Eile irgendetwas vom Zaun zu brechen. „Wir wissen nicht, ob es eine interne Lösung gibt“, erklärt der Abteilungsleiter. Es werde ja so viel geredet. Bis zum Auftakt der Frühjahrsrunde werde der TSV Wertingen aber in jedem Fall einen Coach auf der Bank sitzen haben.

Aufrufe: 018.12.2015, 22:01 Uhr
Wertinger Zeitung / Berthold VehAutor