2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Auf ein Neues: Nach dem verpassten Aufstieg im vergangenen Mai nimmt der TSV Wertingen einen neuen Anlauf in Richtung Bezirksliga. Sportlicher Leiter Fritz Bühringer (links) klatscht sich hier mit Marco Schiermoch ab.  Foto: Karl Aumiller
Auf ein Neues: Nach dem verpassten Aufstieg im vergangenen Mai nimmt der TSV Wertingen einen neuen Anlauf in Richtung Bezirksliga. Sportlicher Leiter Fritz Bühringer (links) klatscht sich hier mit Marco Schiermoch ab. Foto: Karl Aumiller

Die Lehren gezogen

TSV Wertingen verbessert seinen Kader noch einmal quantitativ und qualitativ – und will in der Kreisliga Nord erneut nach dem Titel greifen +++ Trainer, Spieler und Fans haben den verpassten Bezirksliga-Aufstieg abgehakt

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Nach dem Scheitern in der Relegation zur Bezirksliga Nord unternimmt der TSV Wertingen einen erneuten Anlauf, um wieder eine Etage höher spielen zu können. Die Zusamstädter gehen als Mitfavorit in die Saison. Die Truppe von Spielertrainer Christian Mayer muss sich dem Kick-off-Check der Wertinger Zeitung unterziehen.

Coach & Co

Christian Mayer hat weiterhin das Sagen auf der Wertinger Kommandobrücke. Der 36-Jährige geht in seine zweite vollständige Saison als Trainer der ersten Mannschaft, hatte das Team im Winter der Saison 2015/16 übernommen. Zuvor war er Trainer der zweiten Wertinger Mannschaft. Unterstützt wird Mayer im Training von Torwarttrainer Sepp Kapfer, auch Sportlicher Leiter Fritz Bühringer und Abteilungsleiter Christoph Krebs stehen ihm im Training und an Spieltagen zur Unterstützung zur Seite. Und sollte Mayer einmal abwesend sein, so springt Fabian Knötzinger ein. Der hat zur neuen Saison wieder den Trainerposten in der Kreisklassen-Mannschaft übernommen.

Hin & weg

Gleich ein Dutzend Spieler hat der TSV in der Sommerpause hinzubekommen, davon acht aus der eigenen Jugend. Denen attestiert Mayer gute Leistungen, die „jungen Wilden“ sind voller Tatendrang und geben im Training Gas. Doch, und das gesteht ihnen Mayer ein, die Umstellung vom Jugend- in den Seniorenbereich braucht Zeit. Verlassen haben den TSV Sandro Santamaria (FC Lauingen), Michael Mahl (TSV Hollenbach) und Keman McIntosh. Der hat sich dem TSV Holzheim angeschlossen, der im Kreis Donau/Iller spielt. „Keman wohnt in Ulm, hätte nur unregelmäßig trainieren können“, erklärt der Coach. Insgesamt sieht Mayer die Mannschaft „noch breiter“ aufgestellt als in der Vorsaison, denn mit Moritz Hempel (TSV Unterthürheim) und Martin Winkler (TSV Meitingen) haben die Wertinger zwei „gestandene Spieler“ hinzubekommen. Mit Mihael Potnar (FC Langweid) auch noch einen Torwart, der den Konkurrenzkampf anheizen wird. „Wir sind auf jeder Position doppelt besetzt“, zeigt sich Mayer erfreut.

Glücks- & Sorgenkinder

Von Verletzungspech blieb der TSV Wertingen weitestgehend verschont, einzig Felix Körner erwischte es erneut, ihn sieht Mayer als Sorgenkind. „Felix kam gegen Ende der Saison nach Verletzung endlich wieder in Schwung, und hat sich dann gleich im ersten Spiel wieder verletzt“, sagt Mayer. Körner wird wohl mindestens noch drei Wochen ausfallen. Einen Spieler aus dem Kollektiv herauszuheben, das möchte der Übungsleiter nicht. Es gebe nicht diesen einen Spieler, der sich gut präsentiert, die ganze Mannschaft zieht gut mit im Training.

Plus & Minus

Nachdem es in der Vorsaison lange danach aussah, als ob dem TSV Wertingen die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga gelänge, wurde er kurz vor Schluss noch von Donaumünster abgefangen, scheiterte in der Relegation im Elfmeterschießen an Affing. Ein solches Schicksal kann schnell an die Moral gehen, doch genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein. „Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut“, lobt Mayer die Einstellung seiner Kicker. Nach einer längeren Pause scheint es gar so, als ob die Mannschaft noch mehr zusammengewachsen ist und jetzt auch erkennt, dass jeder vielleicht noch eine Schippe drauflegen muss, um erfolgreich zu sein.

Test & Taktik

Mit den Auftritten in den Testspielen ist der Coach zufrieden, „die haben wir gut bestritten“. Im Angriff zeigt sich eine Variabilität, da konnten sich viele Spieler in die Torjägerliste eintragen. In der Defensive stand seine Mannschaft sehr stabil. Das Spielsystem ist für Mayer derweil klar festgelegt: Ein 4-2-3-1 soll es werden. „Damit können wir das Spiel nach vorne schnell machen, nach hinten aber auch kompakt stehen.“ Doch ganz fixieren will Mayer diese Taktik freilich nicht, je nach Gegner und Spielstand sei seine Mannschaft auch variabel.

Wunsch & Wirklichkeit

Die Frage nach dem Saisonziel bringt ein Schmunzeln beim Trainer hervor: „Wir wollen uns im Vergleich zur letzten Saison steigern, und das können wir nur, wenn wir dann Erster werden.“ In den letztjährigen Konkurrenten Deiningen und Maihingen sieht er auch heuer wieder Aspiranten um den Aufstieg, hinzu gesellt sich Absteiger Möttingen. Das Auftaktprogramm hat es mit dem Derby in Unterthürheim in sich, doch Mayer betont: „Ganz egal, gegen wen es geht: Wir wollen von Anfang an punkten.“ Und dabei unnötige Punktverluste, wie in der vergangenen Saison immer wieder passiert, vermeiden.

Prognose

Mit Routinier Sandro Santamaria hat der TSV Wertingen seinen besten Angreifer der letzten Jahre an den FC Lauingen verloren. Doch in Alexander Wiedemann, Christoph Müller oder auch Felix Körner und Neuzugang Martin Winkler ist die Offensive des TSV immer noch äußerst gut besetzt. Und mit Moritz Hempel kommt ein erfahrener Spieler zurück auf den Judenberg, der der jungen Mannschaft als Stütze dient. Wichtig wird es sein, gut in die Saison zu starten, um nicht ins Grübeln zu verfallen. Wertingen zählt auf jeden Fall zu den Favoriten im Rennen um Platz eins.
Aufrufe: 011.8.2017, 11:44 Uhr
Wertinger Zeitung / dolliAutor