2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Ralingens trügerische Hoffnungen

Bezirksliga: Vorschau auf den elften Spieltag und Serie "Ganz nah dran" mit Hans-Peter Herrmann vom TuS Mosella Schweich.

Verlinkte Inhalte

SG Badem – SG Wallenborn (Samstag, 16 Uhr, Rasenplatz Badem): Der jüngste 2:0-Auswärtssieg in Leiwen wirkte sich befreiend auf die Bademer Stimmungslage aus, doch entscheidend konnte sich die Elf von Trainer Roger Reiter nicht vom Tabellenende absetzen. Ein Heimsieg gegen Wallenborn wäre somit das richtige Rezept für die dringend ersehnte Trendwende. Auf Schützenhilfe des Nachbarn aus Wallenborn sollte man sich indes nicht verlassen. Die Truppe um das Trainerduo Zimmer/Hesslein hält sich als Tabellenvierter wacker in der Spitzengruppe und profitiert von seiner Heimstärke. Gegen Bitburg bezog Wallenborn jedoch beim 1:3 die erste Heimschlappe. Die letzte Begegnung zwischen den beiden Eifelclubs konnte Badem mit 2:0 für sich entscheiden.


SG Saartal Schoden – SG Arzfeld (Samstag, 17.30 Uhr, Rasenplatz Schoden): Die Saartaler haben sich im Mittelfeld der Tabelle eingerichtet. Schoden holte zuletzt ein 1:1-Achtungsremis beim Tabellenfünften in Körperich und brillierte eine Woche zuvor mit einem 3:1-Heimsieg gegen Rot-Weiß Wittlich. Auch gegen Arzfeld will Trainer Heiko Niederweis mit der bewährten Überfalltaktik wieder die Heimpunkte einfahren. Der Gegner aus Arzfeld durchlebte zuletzt schwere Wochen. Erst der furiose 7:0-Erfolg gegen Ralingen beendete die schwarze Serie von vier sieglosen Spielen. Trumpfkarten in beiden Teams sind die starken Angriffsreihen, die zu den besten der Liga gehören. Zum Saisonauftakt im letzten Jahr fielen beim Duell zwischen beiden Teams an der Saar jedoch keine Tore.


FC Bitburg – SV Rot-Weiß Wittlich (Samstag, 18 Uhr, Rasenplatz Bitburg): Treffen sich zwei Kreisstädte: Zwei der spielstärksten Teams in der Liga duellieren sich am Samstag in Bitburg, wo der gastgebende Tabellenführer seine Siegesserie auch gegen den spieltechnisch beschlagenen Neuling fortsetzen will. Der Neuling aus Wittlich reist als Tabellensechster ins Stadion Ost an und musste in den letzten Partien kräftig Federn lassen. Auf den Trouble nach dem Trainerrücktritt von August Schlotter reagierte das Team mit dem 6:0 gegen Ralingen unbeeindruckt, kassierte gegen Saartal (1:3) und Schweich (1:4) doch zwei herbe Niederlagen. Bitburgs Serie ist schnell zusammen gefasst. Zehn Spiele, zehn Siege und die wenigen Gegentore auf dem Konto. Winkt gegen die Rot-Weißen nun ein weiterer Zacken für die Meisterkrone ?

TuS Mosella Schweich – SG Körperich (Sonntag, 14.30 Uhr, Kunstrasenplatz Schweich): Die Schweicher Mosella geht unbeirrt ihren Weg. Der Tabellenzweite will sich nicht nur auf das Level eines Verfolgers des Klassenbesten aus Bitburg reduzieren lassen, für Trainer Jochen Weber zählt die Entwicklung des Teams. Nach den Siegen gegen die starken Gegner aus Wallenborn und Rot-Weiß Wittlich dürfte Weber nun aber doch die Heimpunkte gegen den Tabellenfünften aus Körperich für sich beanspruchen. Die Eifeler spielen eine tolle Saison und verteidigten allen Unkenrufen zum Trotz wacker ihren Platz unter den ersten Fünf der Tabelle. In den letzten vier Begegnungen war aber Sand im Getriebe. Nach den Niederlagen gegen SG Wittlich, Konz und Ralingen gelang auch beim 1:1 gegen Saartal im vierten Spiel in Folge kein Sieg.


TuS Schillingen – SV Leiwen-Köwerich (Sonntag, 14.30 Uhr, Rasenplatz Schillingen): Beide Teams hatten bisher eine holprige Wegstrecke zu absolvieren. Schillingen ist in der Tabelle als Tabellenneunter zwar optisch gut platziert, doch die Hochwälder trennen nur drei Punkte von den Abstiegsplätzen. Zuletzt musste der TuS die schmerzliche 0:3-Derbyniederlage in Rascheid einstecken. Noch bescheidender fiel die Punktejagd bei den Gästen aus Leiwen aus, deren kleine Erfolgsserie durch die Niederlagen gegen Rascheid und Badem jäh unterbrochen wurde. Keine Frage also, dass die Punkte im Hochwald stark nachgefragt sein werden. Bei der letzten Reise nach Schillingen beanspruchten die Gäste von der Mosel mit einem 4:2-Sieg das bessere Ende für sich. Die letzten Heimsiege gegen Arzfeld und Bettingen stärken aber die Schillinger Zuversicht.


SV Konz – SG Bettingen (Sonntag, 14.30 Uhr, Rasenplatz Konz): Unter Wert ist derzeit der Aufsteiger aus Konz in der Tabelle platziert. Der Trier-Saarburger Meister wähnte sich nach den Siegen gegen Rot-Weiß Wittlich und Körperich in der Liga angekommen, erlitt dann beim Heimremis gegen Arzfeld und der bitteren Niederlage im Ruwertal schmerzliche Rückschläge. Gegen Schlusslicht Bettingen will die Elf von Trainer Thomas Berens aber wieder auftrumpfen und den dritten Heimsieg einfahren. Bei den Gästen hat man sich längst auf eine schwere Aufstiegssaison eingestellt. Die Elf von Trainer Marco Wallesch hat zuletzt die drei Niederlagen gegen Leiwen, Schillingen und SG Wittlich auf dem Schirm, erreichte aber bei den Gastspielen gegen Arzfeld und Rascheid starke Remis.


SG Ralingen – SG Ruwertal (Sonntag, 14.45 Uhr, Kunstrasenplatz Godendorf): Die Ralinger Hoffnungen, nach dem 4:2-Sieg gegen Körperich endlich die Talsohle durchschritten zu haben, erwiesen sich als trügerisch. In Arzfeld kassierten die Sauertaler eine deklassierende 0:7-Niederlage. Was an der Sauer weiter schmerzt, ist die fatale Quote von 37 Gegentoren, die die Sauertaler bei nur 14 erzielten Treffern aus dem Gleichgewicht bringt. Auch bei den Gästen aus dem Ruwertal läuft es bislang noch nicht rund. Nach drei Niederlagen in Folge gelang der Elf von Jan Stoffels beim 2:1 gegen Konz der ersehnte Heimerfolg, doch der schmeichelhafte Sieg hing an einem seidenen Faden. Gutes Omen aber für die Gäste: im letzten Jahr hatte Ruwertal an der Sauer knapp die Nase vorn.


Ganz nah dran: Hans-Peter Herrmann

Nicht nur ganz nah dran, sondern mittendrin im Spielgeschehen der Bezirksliga verbringt Hans-Peter Herrmann in seiner Funktion als Linienrichter am liebsten seine Freizeit. Der 58-Jährige ist ein Urgestein bei der TuS Mosella Schweich, die er seit fast 50 Jahren in vielen Funktionen unterstützt. Am 8. November wird Herrmann als Dank für seine großen Verdienste um den 1400 Mitglieder zählenden Verein die Goldene Uhr des DFB verliehen.


Seit wann im Verein: Ich bin seit 1971 Mitglied bei der Mosella und übe seit 1995 das Amt des Linienrichters aus. 24 Jahre lang bin ich schon an der Linie unterwegs.


Assistent seit: Seit 1995 habe ich die Spiele als Linienrichter begleitet. Durch den Aufstieg unserer ersten Mannschaft in die Rheinlandliga wurde ich dann in der Saison 2010 „arbeitslos“, weil die Spiele in der höchsten Amateurklasse von Schiedsrichtergespannen geleitet wurden. Ich habe dann in der zweiten Mannschaft, die damals in der A-Liga gespielt hat, meinen Dienst versehen.


Wie ich dazu kam: Unser damaliger Trainer und Teammanager Egbert Konder hat mich gefragt, ob ich das machen wolle; man brauche einen Linienrichter. Ich habe dann spontan Ja gesagt. Wenn allerdings Spiele meines Lieblingsclubs Borussia Mönchengladbach anstehen, werde ich meinem Verein untreu. Dann fahre ich zu den „Fohlen“ an den Niederrhein. Ich habe nämlich eine Dauerkarte.


Sonstige Funktionen im Club: Aktiv spiele ich in unserem Verein Tischtennis in der Seniorenklasse der Freizeitstaffel.

Darauf lege ich an der Außenlinie besonderen Wert: Ich bemühe mich ein ausgeprägt fairer und gerechter Linienrichter zu sein. Das heißt, die gegnerische Mannschaft darf nicht bei Entscheidungen benachteiligt werden. Ich bin immer um Korrektheit bemüht, ich glaube, dass erkennen auch die Schiris und die gegnerischen Mannschaften an; die wissen, dass sie sich auf mich verlassen können.


Kurioseste Aktion, die ich als Assistent erlebt habe: Kuriositäten habe ich bislang selten erlebt. Wenn das Spiel läuft, gibt es ja auch kaum Kontaktmöglichkeiten zu Zuschauern oder Spielern. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Darum bin ich selbst kein Schiedsrichter geworden: Da ich immer ein gutes Verhältnis zu den Schiedsrichtern habe und deren Arbeit schätze, hat der Verein bei mir nachgefragt, ob ich nicht Schiri machen wolle. Ich glaube aber, dass ich nicht der Typ dafür bin. Auf jeden Fall hält sich mein Interesse am Schiedsrichteramt in Grenzen.


Das erwarte ich in dieser Saison von unserer Mannschaft: Ich schätze die Gemeinschaft im Vereinshaus mit Mannschaft und Spielern. ich fühle mich als ein Teil des Teams. Ich wünsche der Mosella deshalb in dieser Saison natürlich den Aufstieg. Drei Jahre arbeiten wir schon am Ziel Wiederaufstieg. Ich weiß aber sehr wohl, dass ich im Falle eines Aufstiegs wieder „arbeitslos“ werde, weil in der Rheinlandliga wieder Gespanne eingesetzt werden. Ich wär dann aber gerne bereit, mich wieder unseren Jungs in der B-Liga zu widmen. (J.W.)

Aufrufe: 026.10.2019, 10:17 Uhr
Josef WeirichAutor