2024-04-16T09:15:35.043Z

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Ein Dribbelkünstler bitte zum Tanz: Madenhager Woldezion (2. v. l.) erzielte im Spiel gegen Neu-Ulm die ersten beiden Treffer für die Nord-Stuttgarter.
Ein Dribbelkünstler bitte zum Tanz: Madenhager Woldezion (2. v. l.) erzielte im Spiel gegen Neu-Ulm die ersten beiden Treffer für die Nord-Stuttgarter. – Foto: Günter Bergmann
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TSV Weilimdorf: Tor des Monats und ein bisschen Horrorshow

Woldezion und Fara treffen doppelt

Der TSV Weilimdorf hat mit den abstiegsgefährdeten Neu-Ulmern mehr Probleme als zunächst erwartet.

Stefan Schuon, Trainer des Fußball-Landesligisten TSV Weilimdorf, legt auf einige Dinge großen Wert. Zum Beispiel, dass sein Team die Spielkontrolle besitzt. Oder dass es vor allem in der Defensive eine taktische Ordnung diszipliniert befolgt. Oder dass jeder einzelne Spieler konzentriert seiner Aufgabe im Kollektiv nachgeht und natürlich den vollen Umfang seines Leistungsvermögens ausschöpft. Angesichts dieser Wertvorstellungen war die erste Halbzeit in der Partie gegen den TSV Neu-Ulm ein kleines bisschen Horrorshow für den Coach. Denn die Neu-Ulmer, die bislang fünf Punkte gesammelt haben und erst vor wenigen Tagen den zu Rundenbeginn neu verpflichteten Coach Michael Schwer wegen Erfolglosigkeit entließen, zeigten sich in einer komplett anderen Verfassung als noch vor Wochenfrist, als sie auf eigenem Terrain mit 1:4 gegen den SC Stammheim verloren hatten. War die Mannschaft unter Schweiger nach dem 1:1-Ausgleich völlig auseinandergebrochen, zeigte sie unter Interimscoach Lukas Kögel eine mehr als ordentliche Leistung und blieb bissig bis zum Schluss.

Was ihnen allerdings auch nichts brachte: „Neu-Ulm hat es in der ersten Hälfte mit dem Spielaufbau richtig gut gemacht. Megacool, dass wir das nach der Pause in Griff bekommen haben“, urteilte Schuon nach dem Schlusspfiff. Der Coach der Nord-Stuttgarter konnte ja auch hochzufrieden sein. Erstens, weil seine Mannschaft ihre Serie auf fünf Spiele ohne Niederlage mit einer Punktausbeute von elf Zählern ausbaute. Zweitens, weil sie nun wieder eine positive Tordifferenz hat. Und drittens, weil sie den Anschluss an das nicht gerade kleine Verfolgerfeld hinter Spitzenreiter SV Ebersbach hat.

Neu-Ulm vergibt zahlreiche Chancen

Allerdings muss auch erwähnt werden, dass dies nicht allein das Verdienst der Gastgeber war. Denn wenn die Neu-Ulmer nicht eine horrend schlechte Chancenverwertung an den Tag gelegt hätten, wäre die Weilimdorfer Erfolgsserie mit einem ziemlichen Paukenschlag zu Ende gegangen. Denn der frühen Führung durch Madenhager Woldezion in der 5. Minute folgte keine 120 Sekunden später der Ausgleich durch Kevin German. Danach zerlegten die Neu-Ulmer durch ihre schnelle und präzise Spielweise eine defensiv ungewohnt unsortierte Weilimdorfer Mannschaft nach allen Regeln der Fußballkunst. Die einzige Regel, die die Gäste nicht befolgten, war: Mach die Tore, wenn du die Chancen dazu hast. Stattdessen verballerten German, Alexandro Casullo, Awet Kidane und Florian Ufschlag fleißig allerbeste Möglichkeiten. Wie beispielsweise die in der 23. Minute, als Ufschlag aus vier Metern unbedrängt das leere Tor verfehlte. Wie es besser gehen kann, zeigte Madenhager Woldezion in der 25. Minute: Nach einem abgeblockten Freistoß von Maximilian Wojcik hebelte Rinis Krasniqi den Ball wieder nach vorne zu Woldezion. Es folgte eine technisch feine Ballannahme, ein Haken und ein Schuss ins Tor. Das 2:1 für die Platzherren, die nach einigen Umstellungen – Positionstausch der Innenverteidiger, Demis Jung vom zentralen Mittelfeld auf die Flügel, dafür Flügelspieler Wojcik in die Mitte – deutlich besseren Zugriff auf die Partie bekamen.

In Hälfte zwei dominierten die Gastgeber noch ein bisschen mehr und hätten eigentlich schon in der 55. Minute für die Vorentscheidung sorgen müssen. Neu-Ulms Abwehrspieler hatte Antonio Belobrajdic im Strafraum von den Beinen geholt. Doch den daraufhin von Schiedsrichter Denis Ruff verhängten Elfmeter schoss Samir Genc zu schwach und unplatziert – Neu-Ulms Keeper Kim Anders parierte.

Und so brauchte es für die Vorentscheidung etwas Zeit und letztlich einen Geniestreich, für den der eingewechselte Tamer Fara verantwortlich zeichnete. In der 80. Minute sah er, dass Anders zu weit im Feld stand und überwand den Gästetorwart mit einem Heber aus 45 Metern. Den Schlusspunkt zum 4:1-Erfolg setzte ebenfalls Fara, als er nach Zuspiel von Samir Genc in der Schlussminute vollendete.

TSV Weilimdorf: Grahic – Krasniqi (55. Nikolic), Simic, Cömert, Härle – Jung, Ben-Abdallah – Wojcik (84. Werner), Woldezion (62. Fara) – Genc, Belobrajdic (74. Schieber).
TSV Neu-Ulm: Anders – Cumur, Schuhmacher, Rupp, Schweizer – Patent, Fidan – Casullo (80. Yakoubi), Ufschlag (68. Beer), Kidane – German (74. Schlotter).

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Aufrufe: 030.9.2019, 09:25 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor