2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Geste von Tamer Fara spricht für sich: In Blaustein fanden die Weilimdorfer einfach kein Mittel. Foto:Günter Bergmann
Geste von Tamer Fara spricht für sich: In Blaustein fanden die Weilimdorfer einfach kein Mittel. Foto:Günter Bergmann

TSV Weilimdorf tappt fünfmal in dieselbe Falle

Der TSV Weilimdorf musste gegen Blaustein eine Klatsche hinnehmen

Die Weilimdorfer Fehler-Flut beim Gastspiel in Blaustein führt im dritten Saisonspiel zur zweiten Klatsche.

Zwei Dinge hatte Manfred Porubek vor dem Fußball-Landesligaspiel des TSV Weilimdorf beim TSV Blaustein prognostiziert: Erstens, dass die Weilimdorfer Mannschaft anders auftreten werde als beim 1:4-Debakel gegen den TSV Bad Boll. Zweitens, dass es durchaus möglich sei, das Punktekonto der Nord-Stuttgarter um einen oder vielleicht auch drei Zähler zu vergrößern. Mit beiden Vermutungen lag der Trainer des TSV Weilimdorf richtig. Die Sache hatte nur einen Haken: Zwar war Porubeks Team von der spielerischen Seite her betrachtet die bessere Mannschaft. Aber die Blausteiner hatten einen Trumpf, der recht schmerzhaft stach: Eine erschreckend hohe Effektivität, die allerdings durch eine ebenso erschreckende Flut von Fehlern der Gäste begünstigt wurde. Das gipfelte für die Nord-Stuttgarter in einer 1:5-Pleite und damit der zweiten herben Klatsche in der noch jungen Saison. Nach lediglich drei Saisonspielen hat Porubeks Mannschaft bereits zehn Gegentreffer kassiert. Zum Vergleich: In der vergangenen Runde hatten die Weilimdorfer in 30 Partien 66 Gegentore verzeichnet.

Weilimdorf machte zu viele Fehler

Die Taktik, mit der der TSV Blaustein gegen die Gäste arbeitete, ist relativ einfach. Er verschanzt sich gut gestaffelt in der eigenen Hälfte, wo jeder ballführende Gegenspieler nach Möglichkeit von zwei Akteuren angegriffen wird. Im Fall der Balleroberung wird in hohem Tempo und über wenige Stationen nach vorne gespielt. Oder, wie es Porubek beschreibt: „Der Gegner hat eigentlich nur auf unsere Fehler gelauert.“ Womit das Hauptproblem der Nord-Stuttgarter eigentlich schon geschildert ist: Sie machten zu viele Fehler, und zwar sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Sechs Tormöglichkeiten hatten die Platzherren in den 92 Spielminuten, fünf davon wurden verwertet. Zwölf Möglichkeiten boten sich den Nord-Stuttgartern, von denen allerdings nur eine den gewünschten Erfolg hatte. In der 53. Minute verwandelte Carmine Pescione den nach Foul an Marin Kurtin verhängten Elfmeter.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste allerdings schon mit 0:3 hinten gelegen. Bereits nach zwei Minuten hatte ein Weilimdorfer Ballverlust in der Vorwärtsbewegung zum ersten Treffer für die Gastgeber geführt. Ein weites Zuspiel von Max Schmid auf Marius Veith reichte aus, um die Weilimdorfer Verteidigung auszuhebeln. Veith steuerte frei auf das Tor der Nord-Stuttgarter zu und vollendete zum 1:0. In der 32. Minute führte ein Zuspiel nach demselben Strickmuster zum zweiten Tor für den Blausteiner Angreifer. Diesmal war der Pass von Marco Wörz gekommen. Und in der 43. Minute führte ein weiterer vermeidbarer Ballverlust der Weilimdorfer zu einem schnellen Gegenangriff, bei dem das Zuspiel Schmids von Benjamin Passer verwertet wurde. Und hätte Bojan Nikolic nicht kurz vor dem Pausenpfiff in höchster Not gegen Markus Breunig geklärt, dann wäre die Partie vermutlich noch früher entschieden gewesen. Dabei hätte es durchaus auch 3:3 stehen können, wenn Pescione bei seinen drei Torgelegenheiten eine ähnliche Treffsicherheit wie die Stürmer der Blausteiner an den Tag gelegt hätte.

„Die Einstellung hat gestimmt“

Spätestens in der 51. Minute hätte es 3:3 stehen müssen. Doch auch der unermüdliche Marin Kurtin, der Dreh- und Angelpunkt im Weilimdorfer Spiel war, sowie Sandro Villani und Samir Genc schafften es nicht, das Spielgerät über die Torlinie zu bugsieren. Das gelang erst Pescione per Elfmeter, der nur zwei Minuten später per Kopf hätte nachlegen können, dies aber zu unplatziert tat. „Daran glauben, Männer!“, feuerte Porubek sein Team an. Das hätten die Nord-Stuttgarter wohl auch getan, wenn nicht innerhalb von sechs Minuten durch zwei hanebüchene Fehler ziemlich viel Glaube aus ihren Köpfen getilgt worden wäre. Ein katastrophaler Fehlpass von Weilimdorfs Abwehrchef Güney Cömert landete in der 57. Minute bei Veith, der schnell für Passer durchsteckte und so seinem Sturmpartner mit dessen gefühlt zweiten Ballkontakt sein zweites Tor ermöglichte. Kurz darauf unterlief Cömert diese Panne ein zweites Mal. Nutznießer war der 21 Sekunden zuvor eingewechselte Valentin Sauter, der zum 5:1 traf.

Es ehrt die Nord-Stuttgarter ein Stück weit, dass sie sich danach noch - wenn auch erfolglos – um Ergebniskosmetik bemühten. Coach Porubek wollte deshalb nicht zu hart mit seinen Spielern ins Gericht gehen. „Die Einstellung hat gestimmt“, sagte er. „Und ich bin sicher: Ohne das vierte Tor der Blausteiner wären wir auch noch rangekommen.“

Die Direktbilanz der beiden Vereine

3 SPIELE INSGESAMT 2017 / 2018 Landesliga St. 2 Blaustein - Weilimdorf 5:1 2016 / 2017 Landesliga St. 2 Weilimdorf - Blaustein 2:1 2016 / 2017 Landesliga St. 2 Blaustein - Weilimdorf 2:2

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Aufrufe: 04.9.2017, 14:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor