2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Es sieht zwar nach Überflieger aus, aber die Weilimdorfer Offensive um Carmine Pescione (oben) blieb wirkungslos.  Foto:Pressefoto Baumann
Es sieht zwar nach Überflieger aus, aber die Weilimdorfer Offensive um Carmine Pescione (oben) blieb wirkungslos. Foto:Pressefoto Baumann

TSV Weilimdorf: Statt Rekordjagd gibt es Fehlpass-Festival

Der TSV Weilimdorf verschenkt die erste Hälfte komplett und verliert gegen den TSV Neu-Ulm

Nach schwacher Leistung in Hälfte eins verliert der TSV Weilimdorf gegen Mitaufsteiger TSV Neu-Ulm.

Das Spiel gegen den Mitaufsteiger TSV Neu-Ulm war für den TSV Weilimdorf die Chance, den vereinsinternen Vorrunden-Punkterekord von elf Zählern aus der ersten Fußball-Landesligasaison 2013/2014 zu brechen. Doch die Nord-Stuttgarter gingen diese Rekordjagd in ihrer zweiten Landesligarunde ungefähr so an wie ein 100-Meter-Sprinter, der vor dem Wettkampf drei Tage lang nicht schläft und sich außerdem noch Bleischuhe überstreift. Der gerechte Lohn nach einer katastrophalen ersten Hälfte und einer bestenfalls bemüht gespielten zweiten Halbzeit war eine 0:1-Pleite. Dadurch rutscht die Mannschaft von Trainer Marco Scheel wieder auf den 14. Platz im Klassement ab, während die Neu-Ulm auf Tabellenrang acht klettern konnten.

Es kochte und es brodelte in Marco Scheel. Der Coach der Weilimdorfer gab sich zwar gelassen, aber die Spieler werden sich bei der Aufarbeitung dieser Niederlage vermutlich noch einiges anhören müssen. „Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie meine Mannschaft die erste Halbzeit so herschenken konnte“, sagt Scheel. Damit ist der Trainer nicht allein. Denn was die Nord-Stuttgarter zwischen der 15. und der 45. Spielminute boten, war dieser Spielklasse nicht würdig. Taktische Disziplin? Fehlanzeige. Konsequentes Abwehrverhalten? Praktisch nicht vorhanden. Spielaufbau? Durch ein Fehlpass-Festival ersetzt, bei dem teilweise Zuspiele über fünf Meter beim Gegner landeten. Torchancen? Null.

Nikolic und Simic erwischen schwarzen Tag

Dass es zur Pause noch 0:0 stand, verdankten die Platzherren einzig und allein der Abschlussschwäche des Mitaufsteigers, der die meisten Akzente über die rechte Abwehrseite der Nord-Stuttgarter setzte. Dort hatten sowohl Mittelfeldmann Bojan Nikolic als auch Außenverteidiger Andreas Simic einen ziemlich schwarzen Tag erwischt. Aber zum Glück für die Weilimdorfer offenbarten die Gäste eine erschreckende Abschlussschwäche. In der 15. Minute brachte Filip Sapina nicht genügend Wucht in seinen Kopfball. In der 18. Minute hebelte Kubilay Yesilöz den Ball aus spitzem Winkel über das Tor. In der 24. Minute verzog Sapina, der frei zum Schuss gekommen war. Eine Minute später musste Weilimdorfs Verteidiger Florian Sprenger in höchster Not vor Trung Hieu Doan retten. Eine Tat, die Sprengers Nebenmann Güney Cömert keine 60 Sekunden später gegen Yesilöz wiederholen durfte. In der 28. Minute klatschte ein Kopfball von Sapina im Anschluss an eine Ecke an den Pfosten. In der 33. Minute verfehlte Sapina sein Ziel um Zentimeter, ehe Kevin Ruiz in der 35. Minute eine Chance der Kategorie „tausendprozentig“ versiebte. Ruiz hatte einen Passversuch von Yavuz Tepegöz auf Iheb Ben-Abdallah abgefangen, steuerte allein auf Weilimdorfs Schlussmann Burak Demirel zu, den er mit einem leichten Heber überwand. Allerdings hoppelte das Spielgerät Zentimeter am Pfosten vorbei. Damit nicht genug: Oliver Schlotter traf nur das Außennetz, Daniel Schuhmacher traf den Ball nicht richtig und verfehlte, ehe Sprenger diesmal gegen Ruiz klären musste. Die letzte Chance der Gäste in Hälfte eins verhinderte Torwart Demirel, der außerhalb des Strafraums vor Schlotter klärte.

Klare Tormöglichkeiten blieben Mangelware

Wenig überraschend, dass es in der Halbzeitpause in der Weilimdorfer Kabine etwas lauter wurde. Und die Worte des Übungsleiters sowie einige Umstellungen zeigten Wirkung. Fortan gingen die Gastgeber deutlich engagierter zu Werke. Das brachte ihnen zwar die Feldhoheit ein, aber klare Tormöglichkeiten blieben nach wie vor Mangelware. Ein Distanzschuss von Madenhager Woldezion, ein Kopfball von Carmine Pescione, ein Drehschuss des eingewechselten Louis Hörger sowie ein Freistoß von Pescione – alles Aktionen, die kaum zwingend waren. Nur ein einziges Mal in der Begegnung gelang es den Weilimdorfern, ernsthaft für Torgefahr zu sorgen. nach einem Pass in die Tiefe durch Hörger hatte Josip Sesar freie Bahn, scheiterte aber im direkten Duell am Neu-Ulmer Keeper Benjamin Huber. Nun hätten sich die Nord-Stuttgarter vermutlich zur Not auch mit einem Remis zufrieden gegeben. Aber das war nicht mehr drin. Denn in der 59. Minute hatte erst das Mittelfeld der Gastgeber bei einem eigenen Einwurf einen Ballverlust produziert und dann den Pass Ruiz nicht verhindert. Der Neu-Ulmer wurde von Cömert nicht entscheidend an einer Flanke gehindert, und die landete genau bei Sapina – der zum ersten und einzigen Mal in der Partie den Ball richtig erwischte und unter die Latte drosch.

„Neu-Ulm hat so gespielt, wie wir es eigentlich tun wollten: taktisch diszipliniert und gut gegen den Ball arbeiten“, sagt Scheel. Seine Kicker täten gut daran, sich ein Beispiel zu nehmen. In einer Woche gastieren sie beim nächsten Mitaufsteiger.

Ausführliche Tabelle in der Landesliga Staffel II

1. TV Echterdingen 11 7 1 3 15 : 13 2 22 2. 1. FC Heiningen (Ab) 11 6 3 2 28 : 13 15 21 3. Sportfreunde Dorfmerkingen 11 6 3 2 23 : 9 14 21 4. SG Bettringen (Auf) 11 6 3 2 19 : 13 6 21 5. FV 09 Nürtingen 11 6 2 3 18 : 17 1 20 6. TSV Weilheim/Teck 11 5 4 2 23 : 15 8 19 7. TSV Köngen 11 5 2 4 17 : 19 -2 17 8. TSV Neu-Ulm (Auf) 11 4 1 6 11 : 13 -2 13 9. TSV Bad Boll 11 3 4 4 16 : 19 -3 13 10. 1. FC Eislingen (Auf) 11 4 1 6 8 : 20 -12 13 11. TSV Blaustein 11 3 3 5 15 : 21 -6 12 12. TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 11 3 2 6 13 : 16 -3 11 13. SV Ebersbach/Fils 10 2 4 4 19 : 19 0 10 14. TSV Weilimdorf 10 2 4 4 18 : 19 -1 10 15. TSGV Waldstetten 11 2 3 6 11 : 19 -8 9 16. SC Geislingen 11 2 2 7 9 : 18 -9 8

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Aufrufe: 017.10.2016, 16:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor