2024-04-24T07:17:49.752Z

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Nach dem überraschenden Rückzug von Tobias Weis übernimmt vorerst Güney Cömert das Traineramt. Es ist nur eine Interimslösung.
Nach dem überraschenden Rückzug von Tobias Weis übernimmt vorerst Güney Cömert das Traineramt. Es ist nur eine Interimslösung. – Foto: Pressefoto Baumann

TSV Weilimdorf: Pokalerfolg mit bitterem Beigeschmack

Die Weilimdorfer brauchen einen neuen Trainer

Der TSV Weilimdorf gewinnt eine verrückte Erstrundenpartie gegen den TV Echterdingen mit 10:9 nach Elfmeterschießen, muss sich aber einen neuen Trainer suchen. Tobias Weis’ Amtszeit ist schon nach drei Wochen Vorbereitung beendet.

Die erste Überraschung des Pokaltages lieferten die Fußballer des TSV Weilimdorf schon vor dem Anpfiff. Nicht der eigentlich für diese Runde vorgesehene Trainer Tobias Weis nahm als Coach auf der Bank Platz, sondern Güney Cömert. Weis sei nicht mehr Trainer des Clubs ließ der Spielleiter Michael Bachmann später wissen, ohne sich zu dem Warum äußern zu wollen. Weis selbst spricht von „privaten Gründen“.

Dass es keine Trennung im Bösen war, ließ sich allein daran ablesen, dass der Ex-Profi und Nationalspieler und seine ehemaligen Kicker sich nach deren erfolgreichen Elfmeterschießen gegenseitig abklatschten. Die Weilimdorfer hatten es zuvor unnötig spannend gemacht, hätten sie die Erstrundenpartie doch schon in der regulären Spielzeit entscheiden müssen. Am Ende konnten sie dennoch froh sein, die Verlängerung überhaupt erreicht zu haben.

Klingt verrückt? Das war sie auch, diese Begegnung zweier Mannschaften, die sich bestens kennen, die beide erst vor drei Wochen mit der Vorbereitung begonnen haben und die beide eklatante Schwächen in der Abwehr aufwiesen. Das machte sich zunächst bei den Gästen aus Echterdingen bemerkbar, die Nicola De Pilla gegen Ende der ersten Hälfte zweimal sträflich allein ließen, beide Male aber nicht bestraft wurden: Der Keeper Daniel Kamphues parierte jeweils stark.

So ging es statt mit einer komfortablen Führung für die Hausherren lediglich mit einem 2:1 in die Kabine. Haris Gudzevic hatte nach dem ersten schönen Weilimdorfer Angriff einen Abpraller ins Netz bugsiert, Vincenzo Parrinello in der 42. Minute den Ausgleich geschossen und Antonio Belobrajdic weniger als 60 Sekunden später nach schönem Pass von Andreas Simic mitten ins Herz der verschlafenen Echterdinger Hintermannschaft für die erneute Führung gesorgt.

„Wir hatten den Gegner eigentlich im Griff"

Nach dem Seitenwechsel tat sich erst herzlich wenig – bis wiederum die Weilimdorfer begannen, ihre Abwehrarbeit zu vernachlässigen. Niko Zalac scheiterte noch völlig alleine an Hadis Grahic, Tahir Bahadir zielte besser – und zwar gleich zweimal. Innerhalb von 120 Sekunden machte der Angreifer aus dem 2:1 ein 2:3, dies ohne große Gegenwehr des Gastgebers. Plötzlich schienen die Echterdinger auf der Siegerstraße zu sein, doch in der 87. Minute schlug Weilimdorf zurück. Der eingewechselte Mahdenhager Woldezion verwandelte einen Foulelfmeter.

Es ging in die Verlängerung, die ähnlich wild verlief wie die reguläre Spielzeit. Quasi sofort nach Wiederbeginn erzielte Bahadir sehenswert sein drittes Tor des Tages, nur zwei Minuten später köpfte Patrick Härle nach perfekter Flanke von Dino Mujcic das 4:4. Beim 5:4 in der 106. Minute war Härle Flankengeber und Woldezion Abnehmer, bevor Aris Charalampidis von Bahadir freigespielt zum 5:5 traf. Florian Sprengers Platzverweis nach Gelb-Rot wegen Meckerns fiel nicht mehr ins Gewicht. Im Elfmeterschießen hielt Echterdingens Schlussmann Daniel Kamphues den Schuss von Woldezion, bevor Friedrich Pfeifer Koelln und Niko Zalac bei den Gästen verschossen.

„Wir hatten den Gegner eigentlich im Griff, haben aber die Ordnung nicht gehalten. So etwas ist in der Vorbereitung aber normal“, sagte der Interimscoach Güney Cömert und zollte seiner Mannschaft „einen Riesenrespekt“. Sie habe nach den beiden Rückständen Charakter gezeigt und sich eindrucksvoll zurückgekämpft. In der zweiten Runde geht es nun am kommenden Samstag gegen den Ligakonkurrenten TSGV Waldstetten.

Bleibt in Weilimdorf die Frage, wer den Posten des Trainers übernimmt. Cömert ist nur eine Interimslösung. „Wir schauen, wie es weitergeht“, sagt Bachmann.

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Aufrufe: 05.8.2019, 09:50 Uhr
Nord-Rundschau / Benjamin SchielerAutor