TSV Weilimdorf: Herbe Niederlage in Bonlanden

Obwohl der Weilimdorfer Trainer Daniel Goss eine ellenlange Mängelliste aufführen konnte, hatte sein Team noch Glück, dass es nur mit einer 1:4-Klatsche nach Hause geschickt wurde. Denn es hätte gut und gerne auch 1:8 ausgehen können.

Kapitän Cömert muss verletzt raus

Zwar hatte den Nord-Stuttgartern in Florian Sprenger eine wichtige Stütze in der Abwehr gefehlt. Aber es hätte wohl niemand damit gerechnet, dass das Fehlen dieser Stütze gleich das ganze Mannschaftsgefüge zusammenkrachen lassen würde. Ohnehin war die Innenverteidigung des TSV eine Halbzeit lang improvisiert. Denn Kapitän und Abwehrchef Güney Cömert musste in der Pause wegen einer Wadenverletzung ausgewechselt werden. Das geschah auch mit dem für Sprenger in die Anfangsformation gerutschten Ciro Palmieri. Allerdings deshalb, weil der Verteidiger einen rabenschwarzen Tag erwischt und unter anderem in der 29. Minute das 2:0 durch Bonlandens Angreifer Ugur Yilmaz mit verschuldet hatte. Das 1:0 hatten die Platzherren schon in der 5. Minute durch Alexander Ringger erzielt und dabei von einer ganzen Fehlerkette der Weilimdorfer profitiert: Andreas Pottmeyer durfte ungestört flanken, im Strafraum des TSV wurde der Ball anschließend direkt vor Ringgers Füße geklärt. Und der Bonlandener zog schneller ab als ein Nord-Stuttgarter reagieren konnte.

Zwar hatte Tamer Fara in der 8. Minute die große Chance zum Ausgleich, scheiterte aber am SV-Keeper Luca Wiedmann. Es sollte übrigens die einzige klare Tormöglichkeit des TSV sein. Denn die Weilimdorfer beschäftigten sich vorrangig damit, wahlweise mit dem Unparteiischen, den Gegenspielern und natürlich auch den Teamkollegen heftigst zu debattieren. Dafür verzichteten sie in den meisten Fällen völlig auf strukturierten Spielaufbau, auf konsequentes Zweikampfverhalten und eine sinnvolle taktische Ordnung. Der 1:2-Anschlusstreffer in der 71. Minute resultierte aus einer Standardsituation. Tamer Fara setzte den Ball mit einem sehenswerten Freistoß ins Tornetz der Gastgeber.

Bonlanden verschießt zwei Elfmeter

Apropos Standardsituationen: Dass die Gäste nicht schon früher deutlich hinten lagen, war auf eine besondere Schwäche der Platzherren zurückzuführen. In der 49. Minute scheiterte Nico Presthofer nach einem von Aaron Nkansah verursachten Strafstoß an TSV-Torwart Dominik Ferdek. Und sechs Minuten später hebelte Steffen Schmidt einen weiteren, diesmal von Maximilian Wojcik verschuldeten Elfmeter über das Tor. Wobei nach Ferdeks Einsteigen gegen Ugur Yilmaz in der 80. Minute sogar noch ein dritter Elfmeter hätte fällig sein müssen, den der teilweise wunderlich urteilende Schiedsrichter Stefan Jenninger aber nicht gab. Doch in der Schlussphase holten die Platzherren gegen die kopf- und einfallslos anrennenden Gäste Versäumtes nach. Die Tore zum 3:1 und 4:1 erzielten Maurice Grözinger und Dennis Adam erst in der sechsten beziehungsweise achten Minute der Nachspielzeit, als die Weilimdorfer wirklich alles an verfügbarem Personal nach vorne geworfen und damit auf recht einladende Weise ihre Abwehr entblößt hatten.

Kein Wunder, dass der Weilimdorfer Coach Daniel Goss entsprechend sauer auf seine Spieler war: „Vielleicht ist jetzt der eine oder andere meiner Spieler wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen“, sagte er nach dem Schlusspfiff.

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