2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Tomislav Bevanda hat das Zepter von Spielertrainer Alen Lalic übernommen und gibt nun bei den Weilimdorfern die Richtung vor.  Foto: privat
Tomislav Bevanda hat das Zepter von Spielertrainer Alen Lalic übernommen und gibt nun bei den Weilimdorfern die Richtung vor. Foto: privat
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

TSV Weilimdorf Futsal: Trainerwechsel für die Playoffs

Weilimdorfer treffen morgen auf den Futsal Club Warriors Saar

Nach einigen vergeblichen Anläufen will der TSV Weilimdorf diesmal endlich Deutscher Meister werden.

Es war eine echte Machtdemonstration, ein dickes Ausrufezeichen in Richtung der anderen deutschen Futsal-Topclubs: Ohne einen einzigen Punktverlust spazierte der TSV Weilimdorf in dieser Saison regelrecht durch die Futsal-Regionalliga Süd und sicherte sich am Ende souverän die Meisterschaft. Die Botschaft konnte wirklich nicht missverstanden werden: Dieses Jahr soll auch über die Ländergrenzen hinaus der Meister aus Weilimdorf kommen.

Denn die süddeutsche Meisterschaft zu gewinnen, ist für den Verein so außergewöhnlich, wie wenn der große FC Bayern nach 34 Spieltagen mal wieder an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga steht – also überhaupt nicht. Es ist viel mehr das Minimalziel, die Zwischenstation auf dem Weg zur deutschen Spitze. Denn da wollen die Weilimdorfer nach mehreren gescheiterten Versuchen nun in diesem Jahr endlich hin. 2016 Aus im Halbfinale, 2018 ebenso – zweimal war der Verein dicht am Meistertitel dran, doch nie reichte es über die Runde der letzten Vier hinaus.

Die Hoffnungen ruhen auf den Nationalspielern

Am morgigen Samstag (19 Uhr, mit Liveticker von FuPa Stuttgart) startet der TSV in der heimischen Spechtweghalle den nächsten Anlauf: Im Viertelfinal-Hinspiel um die deutsche Futsal-Meisterschaft empfangen die Weilimdorfer den Südwest-Meister Futsal Club Warriors Saar aus dem Saarland – und können dort zum ersten Mal beweisen, ob sie auch auf Bundesebene in der Lage sind, herauszuragen. Dann wird sich zeigen, ob der Sportliche Leiter Michael Bachmann vor dieser Saison die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Denn nach dem Halbfinal-Aus im vergangenen Jahr war für Bachmann klar: Es muss sich etwas ändern. Zu sehr waren die Weilimdorfer da noch von Einzelspielern wie Torjäger Josip Sesar abhängig. Der war bei der 3:7-Halbfinalniederlage im vergangenen Jahr von den Futsal Panthers Köln komplett aus dem Spiel genommen worden – und schon lief es beim TSV nicht mehr.

Es folgte ein Umbruch. „Der Kader wurde umstrukturiert“, sagt Bachmann. „Vergangene Saison waren wir mit 80 Prozent noch extrem kroatisch-lastig, jetzt haben wir einen guten 50:50-Mix aus Kroaten und Deutschen.“ Gleich vier deutsche Nationalspieler haben die Nord-Stuttgarter nach Weilimdorf gelockt: Torhüter Philipp Pless, Mittelfeldmann Jonathan Baur und die beiden Torjäger Manuel Fischer und Mert Sipahi. Auf diesen ruhen nun auch in den anstehenden Playoffs die Hoffnungen.

Das Finale findet in Stuttgart statt

Zudem wurde für die Vorbereitung auf das Viertelfinale auch noch Spielertrainer Alen Lalic gegen Tomislav Bevanda eingetauscht. „Wir wollen für die Playoffs vier-bis fünfmal in der Woche trainieren. Alen Lalic konnte das aus familiären Gründen nicht garantieren“, begründet Bachmann. Lalics Nachfolger Bevanda hingegen schon. Der Kroate kommt aus den eigenen Reihen, hat zwölf Spiele in dieser Saison absolviert und kennt die Mannschaft schon – kann allerdings keinerlei Trainererfahrung vorweisen. Bachmann ist trotz der mangelnden Erfahrung aber überzeugt davon, dass er in Bevanda den richtigen Mann für das große Ziel gefunden hat: „Er macht ein riesen Training mit einer guten Intensität und einer guten Ansprache“, lobt er.

Mit neuem Trainer und den Nationalspielern visieren die Weilimdorfer in diesem Jahr das „Finale dahoam“ an. Denn das Duell der beiden besten deutschen Futsal-Teams wird in Stuttgart stattfinden. „Wir würden uns freuen, wenn wir da hinkommen – dann aber hoffentlich mit einem besseren Ausgang als damals der FC Bayern im Fußball“, sagt Bachmann in Anspielung auf das Champions-League-Finale in München 2012, das der deutsche Fußball-Rekordmeister gegen den FC Chelsea verlor.

Beim Gegner spielt ein Ex-Fußball-Nationalspieler

Der Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft wäre für den TSV ein weiterer von vielen Höhepunkten in dieser Saison. Besonders gern blicken die Weilimdorfer auf das Rückspiel gegen Verfolger Jahn Regensburg in der süddeutschen Liga zurück. „Da haben wir einen Doppeldecker-Bus organisiert und sind mit 70 Leuten angereist“, erzählt Bachmann. Nachdem das Team die Regensburger mit 3:2 besiegt hatte, war das Wochenende perfekt.

Am Samstag hoffen die Weilimdorfer nun wieder auf einen perfekten Auftritt gegen den Südwest-Meister Futsal Club Warriors Saar – die erste Hürde auf dem Weg ins Finale. „Die haben viele Fußball-Oberliga-Spieler. Und Ex-Fußball-Nationalspieler Philipp Wollscheid ist deren Aushängeschild“, sagt Bachmann, der mit 250 bis 300 Zuschauern rechnet. Wirklich richtig einschätzen können die Weilimdorfer ihren Viertelfinalgegner aber nicht: „Ich kann nicht sagen, wie schwer oder leicht es wird“, sagt Bachmann.
Eines ist jedenfalls sicher: Eine Machtdemonstration oder ein Spaziergang wie in der Regionalliga werden die Playoffs nicht. Man darf gespannt sein, ob der TSV dieses Jahr reif ist für den ganz großen Coup – und nicht nur für die Runde der letzten Vier.

Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden

Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar, bei FuPa Stuttgart auf Facebook oder per Mail an stuttgart@fupa.net



Aufrufe: 03.5.2019, 14:45 Uhr
Nord-Rundschau / Florian DürrAutor