2024-04-15T13:50:30.002Z

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Carmine Pescione (links) traf für den TSV Weilimdorf zur zwischenzeitlichen Führung. Foto: Krisch
Carmine Pescione (links) traf für den TSV Weilimdorf zur zwischenzeitlichen Führung. Foto: Krisch

TSV Weilimdorf: Ein Bollwerk wandelt sich zum Trümmerhaufen

Die Weilimdorfer verlieren gegen Weilheim +++ Bilder zum Spiel

Der TSV Weilimdorf gibt in Weilheim ein Spiel, das er 60 Minuten lang im Griff hat, völlig aus der Hand.

Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, da gab es beim TSV Weilimdorf eine Fußballmannschaft. Die machte zwar nicht viele Tore, ließ aber auch nur wenig Gegentore zu. Diesem Abwehrbollwerk verdankten die Weilimdorfer, dass sie die vergangene Landesligasaison als Tabellensechster abschlossen und die fünftbeste Defensive der Liga stellten. Doch es brauchte nur eine Sommerpause, um aus besagtem Bollwerk einen Trümmerhaufen werden zu lassen. In der Auftaktpartie zur neuen Runde bekamen die Nord-Stuttgarter, die in der Spielzeit 2017/2018 im Schnitt 1,6 Gegentore kassiert hatten, beim TSV Weilheim gleich vier eingeschenkt. Schlimm genug, den Start in die Runde mit einer 2:4-Pleite zu begehen. Aber noch schlimmer war, dass die Weilimdorfer ein Spiel aus der Hand gaben, das sie eine Stunde lang fest im Griff gehabt hatten.

Manfred Porubek, der Sportliche Leiter der Nord-Stuttgarter, war nach dem Schlusspfiff mächtig sauer. „Wenn du hier nicht gewinnen kannst, dann gewinnst du in dieser Liga nirgendwo“, zürnte Porubek. Porubeks Unmut ist verständlich, denn schließlich hat der TSV Weilheim einen mächtigen Umbruch hinter sich. 17 Abgänge und 17 Zugänge verzeichnete der Club, dessen neu formiertes Team derzeit ein Durchschnittsalter von etwa 22 Jahren hat. Und entsprechend agierten die Platzherren: Zwar mit dem Elan der Jugend, aber eben auch nur selten mit einem Plan. Außer, wenn sie wie in der 5. Minute herzlich von den Gästen dazu eingeladen werden. In der Weilimdorfer Hälfte luchste Daniel Dominkovic erst Patrick Härle den Ball ab und behauptete sich anschließend gegen Florian Sprenger. Das gipfelte schließlich in einem überlegten Querpass auf Deniz Emini, der das Spielgerät nur noch zur frühen Führung für die Platzherren ins Tor der Nord-Stuttgarter schieben musste.

Weilimdorf hätte mehrfach in Führung gehen müssen

Die schlugen allerdings schon zwei Minuten später zurück. Nach einem Einwurf von Sprenger geriet die Kopfballabwehr der Gastgeber zu kurz. Samir Gencs Volleyschuss landete zum Ausgleich im Tornetz. Fortan dominierten die Weilimdorfer das Geschehen und hätten mehrfach in Führung gehen müssen. In der 11. Minute verpasste Carmine Pescione eine Flanke von Tamer Fara nur knapp. In der 16. Minute kam Tobias Weis frei vor Weilheims Schlussmann Jonas Schmidt zum Schuss, doch der Keeper klärte zur Ecke. Die beförderte Härle flach in den Strafraum, Weis kam erneut zum Schuss, verfehlte sein Ziel aber. In der 27. Minute dann eine Doppelchance: Erst verhinderte Sprenger den Querpass von Simon Kottmann auf den frei stehenden Emini. Und im Gegenzug gelang dem Weilheimer Verteidiger Konstantinos Korbiakis dasselbe, als er den Passversuch von Pescione auf den ebenfalls frei stehenden Samir Genc unterband. In der 30. Minute landete ein Kopfball von Sprenger nach Ecke von Härle und Kopfballverlängerung von Fara am Innenpfosten. Und in der 45. Minute verlor Weis auch das zweite direkte Duell gegen Torwart Schmidt.

Erst in Hälfte zwei gelang den Gästen das zu diesem Zeitpunkt hochverdiente zweite Tor. Nach einem Schubser von Fabio Brandner gegen Pescione entschied der Unparteiische auf Elfmeter, den der Gefoulte sicher verwandelte. Und nur drei Minuten später hätte Pescione nachlegen müssen, schoss aber aus aussichtsreicher Position weit über den Querbalken.

Doch als wäre Pesciones Fehlschuss ein unsichtbares Signal gewesen – danach lief bei den Nord-Stuttgartern gar nichts mehr zusammen. Kein Zugriff mehr im Mittelfeld, keine Zuordnung mehr in den Defensivaktionen. Und das kapierten die Platzherren schnell. In der 64. Minute landete der Schuss von Robert Kljajic zwar noch Zentimeter neben dem Pfosten, doch keine 60 Sekunden später fiel der Ausgleich durch Kottmann. Dem folgte in der 70. Minute das 3:2. Nach einem Freistoß war Tim Ross unbehelligt zum Kopfball gekommen. Und mit dem 4:2 durch Matteo Stefania in der 76. Minute war den Weilimdorfern der Zahn endgültig gezogen.

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Aufrufe: 020.8.2018, 11:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor