2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Spielertrainer Jakob Taffertshofer steht mit seinem Team in der Favoriten-Rolle. Erding Redaktion
Spielertrainer Jakob Taffertshofer steht mit seinem Team in der Favoriten-Rolle. Erding Redaktion

Simon: „Mir wäre der zweite Platz und ein Entscheidungsspiel am liebsten“

Otto Simon und die große Lust auf knappe Partien

Es ist die 93. Minute. Der SV Buch braucht noch einen Punkt, um in die Kreisliga aufzusteigen, liegt aber im letzten Saisonspiel beim TSV Dorfen 3:4 zurück. Da gelingt Otto Simon mit einem Abstauber, „der dann irgendwie durch Mann und Maus ins Tor geht“, das 4:4.

Das war vor 25 Jahren. (Spieler-)Trainer in Buch war damals Günter Neef. Trainer in Buch ist auch heute Günter Neef. Um den Aufstieg in die Kreisliga geht’s beim Topspiel in Wartenberg am Sonntag ab 15 Uhr zwar noch nicht. Eine Vorentscheidung bringt diese Spitzenpartie gleichwohl. Wartenberg ist einen Zähler vor dem Drittplatzierten Buch, hat aber schon ein Spiel mehr absolviert. Wie man mit dem Druck bei entscheidenden Partien umgeht, wie man immer wieder beißen muss, das weiß wohl keiner so gut wie Buchs Urgestein Simon.

„Entscheidungsspiele sind mein Ding“, sagt er lachend. Und die Erinnerung an das legendäre 4:4 ist gleich wieder da. „Das Foto mit der Aufstiegsmannschaft hängt heute noch im Sportheim und wird erst abgehängt, wenn wir in der Kreisliga sind“, sagt er schmunzelnd. Im Trainingslager im kroatischen Porec, zu dem die Mannschaft mit Bussen des Isener Autohauses Spielberger hingefahren ist, haben sich die Kicker fit gemacht. Und ein Sieg gegen Wartenberg würde den SVB ein gutes Stück weiterbringen. „Ich bin auch für Sonntag positiv gestimmt“, ist Simon zuversichtlich. Das Starkbierfest am Samstag werde seinem Team nicht die Suppe versalzen. Denn die Bucher wissen jetzt, um was es geht. Und Simon, jetzt Sportlicher Leiter, hat schon grünes Licht zum Feiern gegeben – nach dem Wartenberger (Entscheidungs-)Spiel. Bei den Big Points war auf Simon immer Verlass. Unvergessen ist sein Tor zum 3:2 in der 92. Minute, mit dem er den FC Erding in Garching im Jahr 2001 in die Bezirksliga schoss. „Da reden mich die Leute heute noch drauf an“, so Simon stolz.

Und von Buch gibt es noch eine Anekdote. Anfang der 1990er-Jahre ging es für den SVB wieder um den Aufstieg in die Kreisliga. Gegner war der TSV Isen. Gekickt wurde in Altenerding. Buch lag in der 75. Minute 1:4 zurück, die ersten Zuschauer machten sich schon auf den Heimweg. In der 93. Minute köpfte Simon das 4:4. Und auch das Elfmeterschießen gewann Buch. „Drei Tage später haben wir aber 2:4 gegen Allershausen verloren“, erinnert sich Simon. Vom Verlieren will er gegen Wartenberg nichts wissen, auch wenn er gegen den TSV noch nie ein Entscheidungsspiel hatte – weder als Spieler noch als Trainer. „Wir können dagegenhalten, das wissen wir. Und das werden wir mit 100 Prozent. Und wenn das nicht reicht, dann mit 110 Prozent“, sagt er. Wartenberg sei aber in der Favoritenrolle.

Genau diese schob TSV-Spielertrainer Jakob Taffertshofer zu Saisonbeginn den Buchern zu. Erfahrungen mit Entscheidungsspielen habe er in der vergangenen Saison zur Genüge sammeln können, denn in den letzten Partien war im Kampf um die Spitze nahezu jedes Spiel ein Endspiel. Der Aufstieg in die Landesliga mit dem BCF Wolfratshausen war in der Saison 2011/12 bis zum Schluss spannend und ist Taffertshofer noch gut in Erinnerung. Relegationsspiele selbst hat er noch nicht mitgemacht.

Und genau von diesem träumt Simon. „Mir wäre der zweite Platz und ein Entscheidungsspiel mit 1000 Leuten am liebsten“, schwärmt er. Erfahrung hat er ja genug. DANIELA OLDACH

Aufrufe: 05.4.2019, 21:08 Uhr
Erdinger Anzeiger / Daniela OldachAutor