2024-05-02T16:12:49.858Z

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Umkämpftes Duell zwischen Hollage II und Quakenbrück mit Frederic Müller (rechts) – gibt es ein Nachspiel? Foto: Rolf Kamper
Umkämpftes Duell zwischen Hollage II und Quakenbrück mit Frederic Müller (rechts) – gibt es ein Nachspiel? Foto: Rolf Kamper

Wechselfehler: Hollager Jubel unter Vorbehalt

16 Spieler im Spiel gegen Quakenbrück eingesetzt – Verantwortliche halten sich bedeckt

Blau-Weiß Hollage II gewann das spannende Spitzenspiel der Kreisliga Nord vor 200 Zuschauern beim Quakenbrücker SC knapp 1:0. Ob der neue Tabellenführer die drei Punkte behalten darf, ist jedoch fraglich. Nach ersten Informationen haben die Hollager einen Spieler zu viel eingewechselt.

Knapp sieben Minuten wurden aufgrund von vielen Unterbrechungen in der hektischen Schlussphase nachgespielt. Dazu zählten auch zwei weitere Wechsel der führenden Gäste in diesen letzten Minuten. Nach ersten Recherchen haben die Hollager dabei mit der Einwechslung von Nico Wellbrock ihr Wechselkontingent überschritten. Vor Wellbrock wurden demnach bereits vier weitere Spieler eingewechselt (Maximilian Hehemann, Yannick Strößner, Sascha Schulte und Patrick Kollenberg). Somit hätten die Hollager insgesamt 16 Spieler beim QSC eingesetzt – auf Kreisebene sind aber maximal 15 erlaubt.

Die 15 Spieler können jedoch beliebig oft ein- und ausgewechselt werden. Dieser Umstand war auch Thema bei einem kurzen Gespräch zwischen Hollages Trainer André Strößner und einem Linienrichter kurz vor einem der Wechsel. „Da ging alles in Ordnung“, so Strößner, der sich auf Nachfrage überrascht zeigte und ohne die Notizen zum Spiel keine Aussage machen konnte.

Auch Staffelleiter Walter Heim, der am Sonntagabend vom Schiedsrichtergespann kontaktiert wurde, wollte sich nicht äußern: „Ich sage da nichts zu, solange ich nicht alles schriftlich auf dem Tisch habe.“ Aussagen über mögliche Konsequenzen lassen sich daher noch nicht tätigen. Ob die Hollager mit dem Sieg Tabellenführer bleiben und ihren Punkt Vorsprung auf den QSC behalten, ist jedenfalls fraglich.

„Die Quakenbrücker haben uns alles abverlangt. Das Spiel war sehr intensiv“, hatte Hollages Trainer Strößner kurz nach dem Abpfiff konstatiert. Von Beginn an hatte seine Mannschaft viel investiert und die Partie dominiert. Einen Flachschuss vom Hollager Aktivposten Alexander Rodefeld hatte QSC-Verteidiger Magnus Hölscher in der 8. Minute noch mit dem Kopf von der Torlinie gekratzt. In der 32. Minute konnten die Quakenbrücker den Siegtreffer von Rodefeld aber nicht mehr verhindern. Der Mittelfeldspieler nahm den langen Ball von Maximilian Bierstedt mit dem Oberschenkel mit und versenkte ihn mit einem kraftvollen Schuss im QSC-Tor. Die Gastgeber kamen erst im zweiten Durchgang besser in die Partie. Torjäger Safet Dzinic vergab in der 78. Minute die beste Chance. „In der 1. Halbzeit waren wir mächtig unter Druck. In der 2. Halbzeit fehlte die Klarheit in den Aktionen“, so Quakenbrücks Trainer Dirk Siemund, der Lars Engebrecht und Marco Salecker verletzungsbedingt auswechseln musste. „Wir hatten in der 1. Halbzeit noch mehr Großchancen. Quakenbrück hat in der 1. Halbzeit nicht einmal auf unser Tor geschossen. Daher war der Sieg verdient“, sagte Strößner und war stolz auf die jungen Talente. Umso bitterer wäre es, wenn die laufende Untersuchung negative Konsequenzen für die Hollager Reserve hätte.

Quakenbrück - Hollage II 0:1
Tor: 0:1 Rodefeld (32.).
Quakenbrück: Bergfeld – Jakob (82. Sopa), Hölscher, Marschall, Salecker (43. Baeker) – Müller – Schohaus, Engebrecht (64. Witt), Soares, Övelgönne – Dzinic.
Hollage: Meyer – Nichting (87. Schulte), Bierstedt, Langemeyer, Witte – Rodefeld (53. Kollenberg), Kemme, Baron, Siemon (46. Y. Strößner, 89. Wellbrock) – Barlag (72. Siemon), Lücke (80. Hehemann).

Aufrufe: 017.4.2017, 22:30 Uhr
Marius Stegemann / Neue Osnabrücker ZeitungAutor