„Um es deutlich zu sagen: Es muss jetzt langsam was passieren“, sagt Rainer Welp als neuer Vorsitzender zur Lage des TuS mit Blick auf die seit Jahren festgefahrenen Verhandlungen zur Verlängerung des Vertrages mit den Verpächtern des Vereinsgeländes. Immer mehr zeichnet sich nun ab: Die Eigentümer-Familie Osterhaus will zumindest einen größeren Teil des Areals nach 2024 anderweitig nutzen und strebt die Bebauung mit Wohnhäusern an – vor allem der Rasenplatz ist für sie aus infrastrukturellen Gründen dafür attraktiv.
„Wir stehen dazu mit der Stadt in Verhandlungen und haben ein Angebot eingereicht, das nun geprüft wird“, bestätigt Friederike Osterhaus als Mitgesellschafterin der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Ihr Vater Ferdinand Osterhaus hatte stets die Förderung kommerzieller Sporteinrichtungen in der Nachbarschaft des TuS – etwa am Nettebad – durch die Stadt Osnabrück kritisiert. Vor einiger Zeit überschrieb er die Sportflächen auf diese GbR, die neben Friederike Osterhaus seine Söhne führen.
„Das hat Zeit gekostet, genau wie die bis dato ergebnislosen Verhandlungen“, sagt der TuS-Vorsitzende Welp – auch mit Blick auf die Rolle der Stadt: Als Vermittler im seit vielen Jahren bekannten Konflikt sowie als Helfer bei der Suche nach einem möglichen Alternativstandort für den TuS. „Die Zeit drängt. Es darf jetzt keine Ausreden mehr geben“, sagt Welp.
Dabei sei der TuS, wie auch seine Vorstandskollegen bestätigen, im Grundsatz offen für Fusionsüberlegungen mit der Spielvereinigung Haste. Beim Nachbarclub, mit dem es bereits gemeinsame Sportangebote und einen Austausch zum Thema Fusion gibt, ist die langfristige Zukunft auch mit Unsicherheiten behaftet: Die Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (OBG) als Verpächter will am Fürstenauer Weg die Ansiedlung von Industrie forcieren. Offen sei man beim TuS auch für ein neues Gelände – aber nicht außerhalb wie etwa am Fürstenauer Weg. „Wir kämpfen für den Sport im Herzen von Haste. Hier ist unsere Heimat“, so Welp.
Und sie haben ein weiteres Mal das alte marode Kunstrasenfeld flicken lassen – auch als Signal an die TuS-Mitglieder, alles zu tun, um Sportausübung in Haste zu ermöglichen. „Einen 35 Jahre alten Platz reparieren: Das hat noch keiner gemacht“, so Welp über das schwierige Stopfen der Löcher über brüchigem Untergrund, in dessen Folge man sogar wieder die Freigabe für offizielle Spiele auf dem Feld anstrebt.
Der TuS investiert dabei – inklusive eines neuen Trainerhäuschens am Rasenplatz – etwa 15000 Euro, tragen wird das aber wohl nur für vier Jahre. Welp gibt die Hoffnung noch nicht auf, die Osterhaus-Kampfbahn zu retten. Er sagt aber auch: „Die Suche nach einem neuen Gelände ist eröffnet.“