Ohne Druck gegen den Topfavoriten

Welche Auswirkungen hatte der Sieg in Venne? Das 2:0 beim schwierigen Auswärtsspiel am Mühlenbach hat das Selbstbewusstsein der Roten weiter gefestigt – die Wallenhorster gefielen mit einer reifen und zweikampfstarken Vorstellung. Die Mannschaft von Trainer Dirk Nowak vollbrachte den nächsten Schritt im Entwicklungsprozess, der sich schon in Ankum ankündigte: Man spielte sehr strukturiert gegen den Ball und ließ sich auch von Fehlpässen im eigenen Aufbau und Chancen des Gegners nicht aus dem Konzept bringen – es war eine Vorstellung mit „Köpfchen“. Dieser alleine dürfte allerdings nicht reichen, um auch Eintracht Rulle aus dem Tritt zu bringen; es benötigt einen perfekten Tag, um dem Favoriten ein Bein stellen zu können. Personell kann Nowak beinahe aus dem Vollen schöpfen, nur Tobias Schawe (Knieverletzung) und Nils Richert (Urlaub) fehlen sicher. Mit dem Sieg in Venne hat man sich in eine gute Ausgangsposition gebracht, gegen die Eintracht kann man ohne Druck ins Spiel gehen und schauen, was in den neunzig Minuten gegen das Topteam möglich ist.

Wallenhorst will gewinnen – muss Rulle es? Wenn man seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden will – unbedingt. In der Vergangenheit scheiterte der ersehnte Aufstieg in die Bezirksliga häufig an schwachen Ergebnissen gegen Mittelfeld-, und Abstiegskandidaten. Auch die Wallenhorster Reserve spielte schon einmal den entscheidenden Stolperstein, in der Saison 2015/2016 holten die Ruller aus zwei Partien nur einen Punkt gegen den Nachbarn (0:1, 0:0). Zur neuen Spielzeit soll, mal wieder, alles anders werden; und die Voraussetzungen zum Erreichen der Endstation Bezirksliga waren noch nie so gut. Der Kader ist in der Breite besser aufgestellt als jemals zuvor, hinzu kommt die wohl schwächste Besetzung der Kreisliga Nord in diesem Jahrzehnt. In Wallenhorst werden mit Julian Hawighorst und Sercan Misdik zwei zentrale Spieler aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre fehlen. Ihr Ausfall ist schmerzhaft, im Gegensatz zur Vergangenheit aber aufzufangen.

Wem obliegt die Spielleitung?: Das Derby pfeift mit Kay Westerhus vom TuS Engter ein erfahrener Referee, der seit Jahren in der Kreisliga Nord unterwegs ist. Das letzte Aufeinandertreffen mit dem TSV II ist für Westerhus dennoch über ein Jahr her: Am 27.04.2016 pfiff er die 0:3-Niederlage bei BW Hollage II. Fast auf den Tag genau ein Jahr später gab es die letzte Begegnung mit dem TuS Eintracht Rulle – beim deutlichen 5:0-Auswärtserfolg am 26.04.2017 in Alfhausen.

War noch was? Pilsbefall gibt es an der Kaisereiche häufiger – im Sommer musste man erfahren, was ein Pilzbefall bedeutet. Der Hauptplatz, der wie in jeder Sommerpause für sechs Wochen gesperrt wurde, wurde auf einer Fläche von gut acht mal zehn Metern von Pilzen befallen und musste daher einer speziellen Behandlung unterzogen werden. Zum ersten Heimspielwochenende der ersten und zweiten Herren des TSV ist der Platz zwar wieder freigegeben – ob jedoch auch „oben“ gespielt werden kann oder die Mannschaften auf den durch den Trainingsbetrieb ramponierten Flutlichtplatz ausweichen müssen, entscheidet sich nach Aussage der Platzwarte erst am Spieltag. Für den Notfall wurde bereits vorgesorgt - abgekreidet sind beide Plätze.

Und, wie geht’s nun aus? Das Derby gegen die einzige Erstherrenmannschaft aus der Gemeinde, die nicht im Bezirk spielt, ist jede Saison ein besonderes Highlight im Wallenhorster Terminkalender – dennoch merkt man beim 1:3 den Unterschied im Leistungsvermögen beider Mannschaften. Sollte sich der Schreiberling irren, gibt´s pro Punkt eine Kiste goldgelben Gerstensaft für den nächsten internen Pilsbefall…