Lüstringen, Hollage – und wer noch?

„Ich gebe zu: Alles unter Platz drei wäre für uns enttäuschend. Nenne ich jetzt Platz fünf als Saisonziel, mache ich mich lächerlich“, sagt Oliver Villar. Der Trainer des im letzten Jahr mit Platz zwölf weit unter Wert geschlagenen SC Lüstringen ist „mehr als zufrieden“ mit seinem neuen Kader: Ali Ahmed hat als herausragender Stabilisator beim SV Bad Rothenfelde und beim SC Melle seinen Wert nachgewiesen. Jetfat Abrashi kommt aus der Westfalenliga von Fichte Bielefeld als Verstärkung für die offensive Außenbahn. Faton Maxharraj und Marc Filip bringen ebenfalls höherklassige Erfahrung mit – und mit Sercan Cam und Jeffrey Weber sind offensiv weitere gute Waffen vorhanden. Villar: „Wir sind in der Breite besser aufgestellt und haben sicher auch qualitativ nachgelegt.“

Allerdings stehe man vor einer kaum kalkulierbaren Saison, glaubt der Trainer – und zwar abseits der Standard-Problematik verletzungsbedingter Ausfälle. „Auch bei uns gab es zuletzt schon Corona-Verdachtsfälle im Umkreis des Teams, sodass der eine oder andere mal eine Woche aus dem Betrieb raus war.“ Generell hätten seine Fußballer die Coronapause unterschiedlich genutzt: „Manche machen was draus und halten sich fit, andere liegen dann doch eher das Sofa durch“, sagt der 40-Jährige augenzwinkernd – aktuell sehe er seine Elf aber auf einem guten Weg. Den ersten Härtetest hat seine Elf bestanden – wobei sie im Bezirkspokal gegen den ambitionierten Aufsteiger Rulle den Umweg über das Elfmeterschießen in die zweite Runde einschlagen musste.

Größter Herausforderer ist auf dem Papier Blau-Weiß Hollage : Der letztjährige Zweite geht mit einer praktisch unveränderten Elf an den Start, die sich in der Abbruch-Saison durch Spielstärke und teaminterne Ausgeglichenheit ausgezeichnet hat. „Es wird Zeit, dass es wieder losgeht – wir freuen uns auf einen guten Pokalfight am Mittwoch“, sagt Trainer André Strößner vor dem Pflichtspiel-Auftakt – beginnend mit dem Zweitrundenduell im Bezirkspokal gegen den VfR Voxtrup, ehe es zum Liga-Auftakt zu Concordia Belm Powe geht.

„Wir freuen uns auf eine ausgeglichene Liga, die wir mit unserem vorhandenen Potenzial aufmischen wollen“, sagt Teammanager Dominik Wellen für die Sportfreunde Lechtingen . Die Elf von Trainer Tobias Langemeyer hat sich noch breiter aufgestellt: Dem Abgang von Stammspieler Lars Brüggemann (nach Merzen) stehen die Zugänge von Julian Pawlak (Wallenhorst), Robin Biermann (Lotte II) sowie die Rückkehr von Dwayne de Jonge gegenüber – dazu sollen Youngster wie Finn Rosemann, Jonas Wiemeyer und Frederik Höffmann aus der eigenen Jugend weiter reifen.

Durchwachsen kann man die Vorbereitung des letztjährigen Fünften SSC Dodesheide nennen: Guten Ergebnissen gegen die höherklassigen Teams SC Melle (1:1), Falke Steinfeld (2:1) und Arminia Ibbenbüren (2:2) folgten Niederlagen gegen drei Kreisligisten, ehe man sich im Bezirkspokal erst nach Elfmeterschießen in Quakenbrück in die nächste Runde rettete. Im SSC-Kader gab es im Sommer Bewegung: Der neue Trainer Yannick Flottmann (33) arbeitet an der Aufgabe, aus etablierten Kräften um Timo Böß und Alexander Nordheimer sowie Zugängen mit Potenzial wie die Offensivkräfte Marco Spindler (SV Hellern) und Mahmoud Baghistani (Viktoria GMHütte) eine Einheit zu formen.

Einen nicht ganz kleinen Aderlass musste indes der letztjährige Tabellenvierte TSV Wallenhorst verkraften: David Brüwer hat den Verein nach neun Jahren in Richtung SV Holdorf verlassen, auch Jonas Baumann (Hollage), Julian Pawlak (Lechtingen) und Philipp Massmann (Voxtrup) sind weg. Dazu haben die Bauer-Brüder Daniel, Jens und Lars eine Pause angekündigt. Trainer Holger Karp will in seiner sechsten Saison an der Kaisereiche die gerissenen Lücken durch das Aufrücken einiger Akteure aus der 2. Mannschaft auffangen, helfen sollen die Zugänge Lucas Bovenschulte (SC Velpe Süd) und Dennis Kleingünther (SF Lotte II).

„Das wird in jedem Fall eine interessante Saison“, freut sich Marco Winter als neuer Trainer des BSV Holzhausen auf die nächsten Monate. Der 35-Jährige übernimmt die gestandene Elf um Torsten Kuhlmann anstelle des ausgeschiedenen Malte Becker – mit Dirk Mittmann, der als gleichberechtigt agierender Coach weitermacht. „Wir wollen unseren guten Mittelfeldplatz bestätigen“, sagt Winter zum Thema Saisonziel mit einer Mannschaft, die gegenüber vielen Gegnern ein Plus an Erfahrung ins Feld führen kann, aber hier und da vielleicht auch ein Defizit an Dynamik kompensieren muss.

Fast ein Gegenentwurf zum BSV ist die Elf von Viktoria Gesmold – selbstverständlich geführt durch erfahrene Stützen wie Lukas Kleine-Kalmer (35), aber mit viel Tempo in den eigenen Reihen durch viele Akteure im Alter von Anfang bis Mitte 20. „Für uns kann es nur um den Klassenerhalt gehen“, sagt Trainer Benjamin Hettwer – fast schon ein bescheidenes Ziel mit Blick auf Platz sechs im Vorjahr als Aufsteiger. Abgänge gab es keine, Zugänge kamen aus dem eigenen Nachwuchs – in Gesmold setzt man weiter konsequent auf die Talente der Region um Arne Schlüter (22) und Jonas Schmeiduch (22).

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Dieser Text ist Teil der Vorschauseiten des Amateurfußballs aus der Neuen Osnabrücker Zeitung. Der zweite Teil der Bezirksliga erscheint im Laufe der Woche in der NOZ und ist dann auch auf FuPa Weser-Ems zu lesen