2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
– Foto: Karl-Heinz Rickelmann

"Hatte sechs fantastische Jahre"

"Drei Fragen an..." Holger Karp +++ Wallenhorster Coach zwischen Dankbarkeit und Enttäuschung +++ „Kann mir für die Zukunft vieles vorstellen“

Nach sechs Jahren endet die Zusammenarbeit zwischen dem TSV Wallenhorst und Trainer Holger Karp im Sommer 2021. Wir haben den scheidenden Übungsleiter nach seiner Gefühlslage gefragt und werfen gemeinsam mit Karp in unserer Rubrik "Drei Fragen an..." einen Blick zurück auf seine Zeit an der Kaisereiche.

FuPa.net: Moin Holger! Letzte Woche wurde Dir und Yannick Hüls mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit mit dem TSV Wallenhorst im Sommer nach sechs erfolgreichen Jahren enden wird. Wie enttäuscht bist Du über diese Entscheidung?

Holger Karp: Hallo Kourtis, ich muss dich leider korrigieren, Yannick Hüls hätte beim TSV bleiben können, er hat aber von sich aus dem Verein mitgeteilt, dass er aufgrund der aktuellen Entwicklung im Sommer nicht mehr zur Verfügung steht.

Ich hatte sechs fantastische Jahre, in denen ich viele tolle, sympathische und engagierte Menschen kennengerlernt habe, hervorzuheben sind besonders Wilfried Siebenbürgen, Yannick Hüls und Patrick Kowal. Ich wurde von Anfang an herzlich aufgenommen, alle haben mich in dieser Zeit super unterstützt. VIELEN DANK!!

Die Mitteilung, dass man trotz einer Vereinbarung bis 2022 nicht mehr erwünscht ist und vorzeitig gehen muss, hat mich dann doch sehr überrascht und getroffen. Die Enttäuschung ist dementsprechend groß und wird auch sicherlich noch eine Weile dauern, bis ich das ganze realisiert habe. Sechs super Jahre schüttelt man nicht einfach ab, es sind Freundschaften entstanden, man hat die Jungs ins Herz geschlossen und ich war noch voller Tatendrang, um gemeinsam mit meinem Trainerteam den schon eingeleiteten Umbruch weiter zu forcieren. Besonders gefreut habe ich mich auf die drei sehr talentierten A-Jugendlichen, die ab Sommer eine wichtige Rolle in unseren Planungen gespielt haben.

Aber wie so oft im Leben, kommt es anders, als man denkt. Ich habe jetzt schon Gänsehaut, wenn ich daran denke, mich persönlich bei der Mannschaft zu verabschieden.

Ihr habt als Gemeinschaft seit 2015 unheimlich viel erreicht. Was wird aus Deiner Wallenhorster Zeit positiv in Erinnerung bleiben und auf welches Ereignis blickst Du vielleicht auch etwas kritisch zurück?

Holger Karp: Es gab in dieser Zeit sehr viele positive Ereignisse, die feuchtfröhlichen Busfahrten mit der Ostkurve oder unsere legendären Weihnachtsfeiern, der Auftritt von unserem Kapitän Lukas Reineke wird zu einhundert Prozent in die Geschichte eingehen.

Besonders gerne denke ich aber an das Spiel in Rieste zurück, letzter Spieltag und wir mussten gewinnen, um eine brillante Saison mit der Meisterschaft zu krönen. Mit welcher Entschlossenheit die Mannschaft den Sieg nach Hause gebracht hat, dazu die großartige Unterstützung zahlreicher Wallenhorster Zuschauer, das beeindruckt mich noch heute.

Dass ein Mann mit Deiner Vita zeitnah ein neues Engagement findet, dürfte wohl außer Frage stehen. Wie sieht Deine persönliche Zukunftsplanung in fußballerischer Hinsicht aus?

Holger Karp: Hätte der Verein mir früher die Entscheidung mitgeteilt, hätte ich tatsächlich eine neue Herausforderung für den Sommer annehmen können, ich wollte aber meine Jungs nicht im Stich lassen und meinen Vertrag erfüllen. Außerdem haben meine Frau und ich uns in Wallenhorst pudelwohl gefühlt. Der jetzige Zeitpunkt macht es nicht gerade leichter, etwas Neues zu finden.

Ich kann mir aber vieles vorstellen, ob als Trainer oder mal als Co-Trainer, Vereinsarbeit interessiert mich ebenfalls, eine längere Pause ist auch nicht auszuschließen.


Für Holger Karp übernimmt im Sommer Christian Schiffbänker. Hier geht es zur Meldung.

Aufrufe: 018.1.2021, 14:16 Uhr
Dennis KurthAutor