2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines
– Foto: Thomas Schneider

Kriegs Schauplätze: Abeleins Spuren, Zillners Glück, Duelle mit Geiger

Meine Top-11: Waldkirchens langjähriger Kapitän Josef Krieg stellt sein persönliches Dreamteam zusammen +++ "Maxe Küblböck hat Reflexe wie Manuel Neuer und einen Abwurf wie Tom Brady"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: Waldkirchens Haudegen Josef Krieg (35), der bis auf zwei Abstecher zum SV Schalding-Heining und zum SV Hutthurm seit über 15 Jahren seine Knochen für den TSV hinhält.



Tor:

Max Küblböck (SV Röhrnbach): "Auch wenn jetzt meine besten Kumpels (Niklas Krinninger, Nico Pfaff und "Chip" Lippert) bestimmt beleidigt sind - hier muss ich Maxe Küblböck nominieren. Die meisten kennen ihn bestimmt nur als Stürmer der zweiten Mannschaft vom SV Röhrnbach, aber er war der mit Abstand beste Torhüter, mit dem ich jemals zusammengespielt habe. Reflexe wie Manuel Neuer und einen Abwurf wie Tom Brady - einfach perfekt!"

Abwehr:
Andreas Abelein (Karriereende): "Mit 'Abe' verbindet mich seit unserer Zeit in Schalding eine lange Freundschaft. Auf der Außenbahn beackerte er den Schaldinger Rasen - die Spuren kann man heute noch sehen. Ob als Spieler oder als Freund, auf ihn ist zu 100 Prozent Verlass. Ich glaube, Schalding könnte ihn heute noch brauchen."

Manuel Karlsdorfer (TSV Waldkirchen): "Sicherlich der beste Innenverteidiger weit und breit, der eigentlich für Höheres berufen wäre. Ob Innenverteidiger, Außenverteidiger oder - wenn Not am Mann ist - auch Stürmer: 'Woipe' spielt alles in Perfektion. Seine Verpflichtung war ein absoluter Glücksgriff vom TSV Waldkirchen."

Roland Bauer (SV Kumreut): "Solche Spielertypen wie ihn gibt es heutzutage nicht mehr und vor allem nicht diese Position. Alle gegnerischen Mannschaften schauten damals verdutzt, als wir in der A-Jugend im 3-5-2 mit Libero autraten. Roland war DER Libero. Technisch begrenzt, aber mit so viel Herzblut und vor allem Zweikampfstärke, dass sich alle Gegner regelrecht fürchteten. Wenn man solche Spieler in seinen Reihen hat, kann nichts schief gehen."



Mittelfeld:
Robert Zillner (Karriereende): "Bei ihm dachte man ständig: 'der hat doch immer nur Glück in seinen Aktionen'. DFB-Pokal, 3. Liga, 2. Liga und mit Greuther Fürth sogar Bundesliga - Robert war überall vertreten. Immer Glück ist eben auch Können. Ein absolut geiler Kicker, nicht umsonst ist er der einzige Spieler in meiner Elf, den man bei Wikipedia findet." (lacht)

Andreas Huber (SG Preming): "Hubsi hat mich genötigt, ihn aufzustellen. Normalerweise wäre er irgendwo auf der Auswechselbank zu finden, denn seine Schnelligkeit und sein Zweikampfverhalten sind mindestens so grandios wie seine Torgefahr. Ich hoffe, dass er sich als Coach bei seinen Aufstellungen nicht so viel dreinreden lässt wie ich." (schmunzelt)

Tobias Krenn (TSV Waldkirchen): "Erster Haken, zweiter Haken, Drehung, vorbei und dem Gegenspieler ist schwindelig. So schauen Tobis Eins-gegen-Eins-Situationen aus. Habe selten einen Spieler gesehen, der als Offensiver so dermaßen gut ist, aber auch gleichzeitig in der Defensive den Verteidiger gibt. Er ist sich nicht zu schade, weite Wege nach hinten zu gehen und die Gegner mit rüden Grätschen zur Verzweiflung zu bringen."

Josef Eibl (Karriereende): "Bebbo war in Schalding ein Leader sondersgleichen. Dass er nach seiner aktiven Zeit Trainer wird, war nur ein logischer Schritt. Auch als Spieler übernahm er stets das Kommando und ging voran, auch wenn es mal nicht so lief."

Bruder Martin darf natürlich in der Auswahl nicht fehlen.
Bruder Martin darf natürlich in der Auswahl nicht fehlen. – Foto: Florian Würthele


Sturm:
Martin Krieg (TSV Waldkirchen): "Moats würde auch ganz klar in meine Top-11 kommen, wenn wir nicht Brüder wären. Einen Spieler mit einer solchen Vereinstreue würden sich die meisten Vereine wünschen. "Moali" ist das Herz und die Seele vom TSV Waldkirchen. Sein fußballerisches Können ist jedem, vor allem aber seinen gegnerischen Abwehrspielern, bekannt."

Benjamin Neunteufel (vereinslos, zuletzt DJK Passau West): "Kommt sicher bei jedem, der mit ihm zusammengespielt hat, in die Top-11. Einen Stürmer mit einer solch enormen Qualität im Abschluss sieht man im Amateurbereich selten. Noch mehr als dass ich mit ihm zusammenspielen durfte, freut es mich, ihn als super Freund bezeichnen zu dürfen."

Alexander Geiger (FC Sturm Hauzenberg): "Trotz unserer Meinungsverschiedenheiten in den letzten Jahren in den Duellen gegen Hauzenberg komme ich nicht drum herum, ihn aufzustellen. Alex war damals in unserer überragenden A-Jugend-Saison, in der wir mit Waldkirchen Bayernligameister wurden, der Spieler, der den Unterschied ausgemacht hat. Er stach durch seinen brutalen Antritt und seinen genialen Abschluss heraus. Ohne ihn wären wir sicher nicht auf Platz eins gelandet."

Für den SV Schalding-Heining absolvierte Krieg (links) 98 Spiele in der Bayern- und Landesliga.
Für den SV Schalding-Heining absolvierte Krieg (links) 98 Spiele in der Bayern- und Landesliga.

Zur Person:
Bis zu seinem 23. Lebensjahr blieb Josef Krieg seinem Heimatverein TSV Waldkirchen, mit dem er unter anderem die Bayerische A-Jugend-Meisterschaft feiern konnte, treu. 2008 wagte er dann nach zwei undankbaren dritten Tabellenplätzen in der Bezirksoberliga den Sprung zum SV Schalding-Heining. Am Reuthinger Weg etablierte sich der Defensivspezialist auf Anhieb als Stammkraft und hatte entscheidenden Anteil an der Meisterschaft in der Landesliga Mitte.

Nach zwei Spielzeiten in der Bayernliga blieb er dem SVS auch nach dem Abstieg noch eine Saison erhalten, ehe er 2012 wieder zum TSV zurückkehrte, der mittlerweile den Sprung in die Landesliga geschafft hatte. Nach zwei Jahren heuerte Krieg überraschend beim Lokalrivalen SV Hutthurm an, bei dem er aber im März 2016 aus dem Kader verbannt wurde. Danach zog es ihn wiederum zu seinen Wurzeln nach Waldkirchen, wo er - mit Ausnahme einer Auszeit in der Saison 2018/19 - bis heute aktiv ist.

Beim TSV Waldkirchen ist Josef Krieg nach wie vor ein ganz wichtiger Führungsspieler.
Beim TSV Waldkirchen ist Josef Krieg nach wie vor ein ganz wichtiger Führungsspieler. – Foto: Robert Geisler

Aufrufe: 02.8.2020, 08:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor