Kreisklassenaufsteiger landet "Königstransfer" im Spielkreis

Tomas Polacek gehört wohl nicht zu den bekanntesten Kickern in unserem Nachbarland, doch kann ein Blick auf seine bisherigen Stationen ohne Zweifel beeindrucken. Der im grenznahen Plana (Bezirk Tachov) geborene Polacek trug in der Saison 2005/06 nicht nur sechs Mal in Champions-League-Begegnungen das Trikot von Sparta Prag, sondern wurde danach auch bei seinem neuen Club FK Mlada Boleslav achtmal im damaligen UEFA-Cup (heute Europa-League) eingesetzt. Auch in der ersten tschechischen Liga hat er in 112 Punktspielen (bei 13 Toren) hinreichend Erfahrung gesammelt.

Wie kommt ein solch mit allen Wassern gewaschener Ex-Profi jetzt nach Waidhaus? Zudem wird Polacek auf der Internet-Seite "transfermarkt.de" mit einem aktuellen Marktwert von 25 000 Euro geführt. Über diese Summe schmunzelt man bei der SG TSV Waidhaus/Pfrentsch nur. Ein ganz normaler Spielerwechsel sei über die Bühne gegangen, erzählt Bernhard Meckl, Abteilungsleiter beim TSV Waidhaus. Polacek wohne seit einiger Zeit in Waidhaus und hätte aus beruflichen Gründen seinen Lebensmittelpunkt dorthin verlegt, da hätte sich diese unerwartete Chance auf eine Verpflichtung angeboten, erklärt Meckl weiter. Über eine Kontaktperson, die gute Verbindungen zu Polacek pflegt, wurden die Verantwortlichen des A-Klassenmeisters mit dem Spieler bekannt und erzielten letztlich auch eine Einigung mit ihm, ergänzt der „Boss“ der Spielgemeinschaft.

Noch ein Blick auf die Karriere des zukünftig in der Kreisklasse spielenden Routiniers: Im Jahr 1998 wagte Polacek den Sprung in den Profifußball, als er zu den U21-Junioren von Sparta Prag wechselte. Nach einem Intermezzo beim FK Most kehrte er zum Traditionsverein in die Hauptstadt zurück. Als tschechischer Meister hatte sich Sparta für die Gruppenphase der Champions-League qualifiziert und traf hier neben dem FC Thun (Schweiz) auf so namhafte Gegner wie Ajax Amsterdam und Arsenal London. Gegen Thun (0:0) und Ajax (1:1) spielte man zu Hause zwei Mal Remis und belegte in der Endabrechnung schließlich den vierten Platz in der Gruppe. In den sechs CL-Partien stand Polacek dabei grundsätzlich in der Startformation.