2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Audorfs Trainer Norman Bock.
Audorfs Trainer Norman Bock.

Audorfs Norman Bock: "Der Abstieg war völlig unnötig"

1:2 gegen den Preetzer TSV ein Spiegelbild der Saison / Individuelle Fehler bringen Audorf um den Klassenerhalt in der Verbandsliga

Die Stimmung auf der Abschlussfahrt des TSV Vineta Audorf hätte (noch) besser sein können. Als sich Trainer Norman Bock und seine Spieler Freitagmittag mit dem Zug auf den Weg Richtung Berlin machten, drückte bei vielen immer noch der Abstieg aus der Verbandsliga Nord-Ost ein wenig aufs Gemüt. „Das dauert bestimmt ein, zwei Wochen, ehe ich das so richtig verdaut habe. Der Abstieg war völlig unnötig“, sagte Bock.

Die Audorfer hatten am Donnerstag bewiesen, dass sie durchaus die Qualität für die Verbandsliga besitzen. „Was meine Spieler gegen Preetz gezeigt haben, war schon echt stark“, resümierte der Vineten-Coach. Doch die 1:2 (1:1)-Niederlage war ein Spiegelbild der Saison. Die Audorfer hatten ein Spiel verloren, das sie nicht zwingend hätten verlieren müssen.

„Der Gegner war nicht besser. Wir haben uns wieder einmal selbst geschlagen“, meinte Bock mit Blick auf die individuellen Fehler, die zu den beiden Gegentoren geführt hatten. Vor dem 0:1 von John Kisogo (13.) hatte sich Christian Sievers bei einer Flanke aus dem Halbfeld verschätzt. Der Audorfer Abwehrspieler unterlief den Ball, so dass Preetz’ Jan Krause frei vor Keeper Malte Skarupke zum Schuss kam. Zwar konnte Skarupke zunächst mit einem tollen Reflex noch den Rückstand verhindern, doch anschließend stocherte Kisogo den Ball über die Linie.

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Beim zweiten Gegentreffer machte Skarupke hingegen eine unglückliche Figur. Einen schwach getretenen Freistoß von Furkan Sentürk ließ der Audorfer Schlussmann nach vorne abprallen, Kisogo bestrafte den Fehler und schob zum 2:1 für Preetz ein (58.).

Allerdings gab Bock seinem Keeper nicht die alleinige Schuld an dem Treffer. „Dem Freistoß ging auch ein Fehler voraus, weil wir vorher den Ball nicht richtig klären. Wir haben wieder einmal hinten schöne Geschenke verteilt.“

Und vorne beste Chancen liegen gelassen. Trotz vieler guter Einschussmöglichkeiten reichte es nur zum zwischenzeitlichen 1:1 durch Niklas Siekmann (17.). Bock: „Die schlechte Chancenverwertung zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison.“

Zu allem Unvermögen gesellte sich dann auch noch eine gehörige Portion Pech hinzu. Tim Kluck, Christian Sievers und Jascha Piotraschke trafen jeweils nur das Aluminium des Preetzer Tores. „Geht der Ball vom Innenpfosten ins Tor, ist alles gut. Bei uns geht er aber vom Innenpfosten raus – und das ist dann nicht gut“, haderte Bock ein wenig mit dem fehlenden Zuspruch von Glücksgöttin Fortuna. „Ich bin trotz der Niederlage und des Abstiegs stolz auf die Mannschaft. Sie hat alles versucht und hätte den Klassenerhalt verdient gemacht. Fußball ist aber nun eben mal ein Ergebnissport. Und wir sind auch nicht durch die Niederlage gegen Preetz abgestiegen, sondern weil wir uns in der Hinrunde zu viele schwache Spiele geleistet haben.“

Der Einsatz stimmte, das Ergebnis nicht: Nach dem 1:2 gegen den Preetzer TSV müssen die Audorfer um Ayendi Perez (rechts; im Duell mit Daniel Kolbe) zurück in die Kreisliga. Doppeltorschütze John Kisogo ist aufmerksamer Beobachter des Zweikampfs.Hobke (2)
Der Einsatz stimmte, das Ergebnis nicht: Nach dem 1:2 gegen den Preetzer TSV müssen die Audorfer um Ayendi Perez (rechts; im Duell mit Daniel Kolbe) zurück in die Kreisliga. Doppeltorschütze John Kisogo ist aufmerksamer Beobachter des Zweikampfs.Hobke (2)
Auch wenn die Vineten in der kommenden Saison wieder in der Kreisliga spielen müssen, nimmt der Audorfer Coach viel Positives mit aus dem Jahr in der Verbandsliga. Bock: „Die Jungs sind nicht nur fußballerisch und körperlich besser geworden, sondern vor allem auch charakterlich. Wie die nach den vielen hohen Niederlagen immer wieder aufgestanden und enger zusammengerückt sind, ist schon klasse. Teamgeist ist bei uns nicht nur eine leere Worthülse.“ Das unterstreicht auch die Tatsache, dass mit Thies Kalina (TSV Bordesholm) lediglich ein Spieler den Verein verlässt. „Wo gibt es das schon? Die meisten Teams fallen nach einem Abstieg doch auseinander. Im Misserfolg zeigt sich erst der wahre Charakter“, so Bock. „Und selbst bei Mannschaften, die die Klasse gehalten haben, flüchten die Spieler in Scharen. Bei uns ist es umgekehrt. Nur einer geht, dafür kommen fünf Neue. Ich freue mich schon auf die nächste Saison mit der Truppe.“

Dann soll, wenn möglich, die Rückkehr in die Verbandsliga angepeilt werden. Bock: „Wir müssen aber erst einmal schauen, wer unsere Gegner in der Kreisliga sind. Wir haben uns mit dem Szenario noch gar nicht so richtig befasst, weil wir bis Donnerstag alle davon ausgegangen sind, dass wir weiter in der Verbandsliga spielen.“

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Aufrufe: 024.6.2017, 16:00 Uhr
SHZ / J. HobkeAutor