2024-04-29T14:34:45.518Z

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Markus Kofler (li.) ist eine Institution beim TSV Vilslern.
Markus Kofler (li.) ist eine Institution beim TSV Vilslern. – Foto: Martner

Die Koflers und der TSV Vilslern: Eine ganz besondere Liebesgeschichte

Helden der Kreisklasse: FuPa erzählt die Geschichte von Kickern, die Sonntag für Sonntag Fußball leben

Fußball ist ihr Leben! Die Helden der Kreisklasse sind selten im Fokus, aber ohne sie wäre der Sport mit dem runden Leder nur halb so liebenswert. Die dritte Halbzeit nach dem Spiel ist dabei mindestens so wichtig wie die 90 Minuten davor. Heute plaudern wir mit Markus Kofler vom TSV Vilslern.

Er hatte eigentlich kaum eine andere Wahl. Der Papa Vorstand, die Schwester schnürt auch die Schuhe für den Verein und die Mama ist ebenfalls für den TSV Vilslern ständig im Einsatz. Markus Koflers Weg nach Hause war vorgezeichnet. "Im Jugendbereich habe ich in der Auswahl gespielt und bin deshalb zunächst nach Taufkirchen, dann nach Vilsbiburg gewechselt. In Vilsbiburg war ich fest eingeplant und hätte Bezirksliga spielen können, doch die Liebe zu meinem Heimatverein war stärker", erzählt er schmunzelnd.


Familientreffen auf dem Fußballplatz.


Zu mehr als Kreisklasse hat es nach seiner Rückkehr in Vilslern aber über all die Jahre nicht gereicht. Ist das ein Problem für ihn? "In meinem Kopf schwebte durchaus der Gedanke: Hoffentlich bereue ich das eines Tages nicht. Aber ich habe es nie bereut. Ich bin immer noch in einem Alter, wo es durchaus möglich wäre, noch einmal höherklassig anzugreifen. Aber die Sehnsucht danach wird immer schwächer", sagt der 29-Jährige. In Vilslern hat er all das, was er braucht zum Glücklichsein. Selbst die Familientreffen finden unweit des Elternhauses für gewöhnlich am Fußballplatz statt. "Ja, das ist wirklich so. Da wird am Wochenende meistens daheim noch schnell zu Mittag gegessen und dann geht`s Richtung Vereinsheim", lacht der Mittelfeldstratege.

Torgefährlich: Ein Markenzeichen des Mittelfeldspielers Markus Kofler (vorne).
Torgefährlich: Ein Markenzeichen des Mittelfeldspielers Markus Kofler (vorne). – Foto: Brumbauer


Als Spielmacher führt er auf dem Feld Regie. Vor knapp einem Jahr hat er sich Meriten bei der "#indietonnetreten-Challenge" erworben und die Kugel aus knapp 50 Metern versenkt. Ist er auch auf dem Platz ein Kunstschütze? Bei der Frage muss er lachen: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt", sag` ich immer, "ich halte schon gerne mal aus der Distanz drauf. Ab und zu rutscht dann schon mal einer rein. Zu oft darf ich das aber auch nicht machen, weil die Spötter dann sagen würden: Der knallt nur aus der Ferne drauf, weil er zu faul zum Laufen ist." Nein, ist er eigentlich nicht - und so schlecht kann er nicht zielen, schließlich setzte er sich in der Saison 2017/18 sogar die Torjägerkrone auf.


Seit er 16 ist, ist er auch als Trainer aktiv - aktuell coacht er die C-Jugend.


Markus Kofler ist ein Typ, der sich für nichts zu schade ist. Auf dem Platz und weit darüber hinaus opfert er sich quasi für seinen Herzensverein auf. Seit er 16 Jahre alt ist, hat er den Trainerschein. Seitdem gibt`s im Verein wahrlich nicht viele, dich noch nicht auf sein Kommando gehört haben. "Von der F- bis zur A-Jugend über die Damen, ich habe schon alles trainiert. Aktuell habe ich die C-Jugend unter meinen Fittichen", erklärt er. So viel Engagement kann man sich eigentlich nur wünschen. Unzählige Stunden investiert er in sein geliebtes Hobby, wird das nicht manchmal zu stressig mit dem Job? "Nein, nein", sagt der gelernte Schreiner, der als Holzmechaniker bei einer Türenfirma beschäftigt ist, und lässt wissen: "Ich arbeite von 7 Uhr morgens bis 16:30 Uhr am Nachmittag. Danach kann ich noch gemütlich heimfahren. Dann geht`s ins Jugendtraining und anschließend steht noch unsere Einheit auf dem Programm." Langweilig wird ihm - im Normalfall - also so schnell nicht.

– Foto: Nitzl


Auch die Freundin spielt Fußball - natürlich beim TSV Vilslern!


Und dann wäre da natürlich noch die dritte Halbzeit, die ihm sehr am Herzen liegt: "Das spielt sich bei uns großteils beim Wirt ab. Freitags oder sonntags nach dem Spiel ist das ein Muss. Das möchte ich auch nicht missen. Ab und zu starten wir anschließend noch nach Landshut oder in eine kleine Disco in den Nachbarort Eberspoint", grinst er. Kürzlich ist er mit seiner Freundin zusammengezogen. Die beiden wohnen jetzt in Bonbruck. Und jetzt aufgepasst: Selbst die Herzensdame spielt Fußball. Wo? Na, wo wohl... beim TSV Vilslern! Eine ganz besondere Liebesgeschichte eben.

Aufrufe: 013.3.2021, 07:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor