2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Duell mit dem alten Verein: Patrick Klöppel F: KarlHeinz Rickelmann
Duell mit dem alten Verein: Patrick Klöppel F: KarlHeinz Rickelmann

Zwischen Nadelstichen und dem offenen Messer

Wallenhorster Reserve will in Venne überraschen +++ Schwieriges Auswärtsspiel am Mühlenbach

Mit dem Auswärtsspiel beim TSV Venne (Mittwoch, 19:00 Uhr, LIVE im FuPa-Ticker) steht für die Reservemannschaft des TSV Wallenhorst die zweite Auswärtsaufgabe in der Kreisliga Nord auf dem Programm. Es geht zum FC Liverpool des Osnabrücker Amateurfußballs – mit kaum einem anderen Verein des Landkreises verbindet man so viel Charme und Leidenschaft, wie mit den Rot-Weißen vom Mühlenbach.

Wie geht der TSV II die Aufgabe in „Little Anfield“ an? Die Mannschaft von Trainer Dirk Nowak befindet sich auf dem Papier in der Außenseiterrolle, aus der man nicht chancenlos agiert. Trotz der vom Ergebnis her klaren 0:3-Niederlage in Ankum überwogen in der Analyse die positiven Aspekte einer ansprechenden Leistung; gerade die ersten 35 Minuten der zweiten Halbzeit geben Anlass zur Hoffnung und zur Zuversicht. Über die Außenbahnen gelang ein phasenweise enorm druckvolles Offensivspiel, lediglich die verdiente Belohnung ließen Nowaks Mannen sträflich liegen. Nicht sträflich, sondern tödlich waren die vielen kleinen Unkonzentriertheiten in der Wallenhorster Defensive – will man aus Venne etwas Zählbares mitnehmen, wird eine sattelfeste Abwehrleistung zur zentralen Bedingung. Mit Sascha Wenz gehört ein zweikampfstarker Verteidiger wieder mit zum Aufgebot, der gute Erinnerungen an den Mühlenbach mitbringt: In der abgelaufenen Saison erzielte der Defensivmann mit einem sehenswerten Seitfallzieher sein bisher einziges Tor für die TSV-Reserve.

In welcher Form befindet sich der Gastgeber? Der etwas kühne Vergleich mit dem großen FC Liverpool bekommt nicht nur durch den Charme und den identischen Farben beider Vereine Nahrung – sondern auch die Entwicklung des TSV Venne ist, selbstredend auf deutlich niedrigerer Basis, durchaus vergleichbar. Nach einer anderthalbjährigen Phase des sportlichen Rückschrittes, der aufgrund vieler namhafter Abgänge kaum aufzuhalten war, geht der TSV anno 2017 wieder mit einer spiel- und kampfstarken Mannschaft an den Start, die an guten Tagen zum Stolperstein für jeden Gegner werden kann. Zwei wichtige Figuren am Mühlenbach haben eine Vergangenheit beim TSV Wallenhorst: Trainer Jörg Baumann ist für seine Fähigkeit, junge Spieler entwickeln und ausbilden zu können, im Landkreis bekannt und geschätzt. Mit Patrick Klöppel kehrte zu Saisonbeginn ein „Venner Jung“ zurück in die Heimat, der in Wallenhorst wichtige Erfahrungen im Bezirk sammeln konnte und zum Stammspieler avancierte. Der Auftakt in die neue Spielzeit war vielversprechend, das 1:0 gegen das selbsternannte Topteam von Eintracht Neuenkirchen war ein Ausrufezeichen und ein Beweis der Venner Qualität. Die Gäste aus Wallenhorst treffen also auf einen selbstbewussten Gegner, der mit einem Sieg zumindest kurzzeitig die Tabellenführung übernehmen kann.

Wer steht an der Pfeife? Beinahe den gleichen Anreiseweg wie die TSV-Reserve hat auch Schiedsrichter Tim Eichmeyer. Der junge Unparteiische kommt aus Rulle und pfiff die Wallenhorster zuletzt Mitte Mai bei der 0:3-Heimniederlage gegen BW Hollage II. Den TSV Venne pfiff Eichmeyer das letzte Mal am 04.05.2014 – bei der 2:4-Niederlage gegen die erste Mannschaft des TSV Wallenhorst.

War noch was? Für das Zuschauerauge waren die letzten zwei Duelle zwischen beiden Mannschaften, die am Mühlenbach ausgetragen wurden, stets Garantie für unterhaltsame neunzig Minuten: Vierzehn Tore fielen in den Aufeinandertreffen, einem 4:2-Auswärtserfolg der Wallenhorster folgte ein Jahr später ein 5:3-Triumph der Venner. Auch in den Kreisliga-Duellen der ersten Mannschaften zwischen Venne und Wallenhorst fielen am Mühlenbach immer mindestens vier Treffer.

Und, wie geht´s heute aus? „Little Anfield“ bekommt einen weiteren, unterhaltsamen Fußballabend geliefert – die Wallenhorster haben an einem richtig guten Tag, an dem man Nadelstiche setzt und nicht ins offene Messer rennt, das Potenzial, ein 3:3 über die Zeit zu retten.

Aufrufe: 016.8.2017, 13:44 Uhr
Dennis KurthAutor