2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Alle drei Tore für den TSV Unterthürheim erzielte Florian Miller beim 3:3 in Dillingen. Im Angriff fühlte er sich pudelwohl.	F.: Karl Aumiller
Alle drei Tore für den TSV Unterthürheim erzielte Florian Miller beim 3:3 in Dillingen. Im Angriff fühlte er sich pudelwohl. F.: Karl Aumiller

Schussgewaltig wie noch nie

Unterthürheims Florian Miller erzielt alle Tore seines TSV +++ SSV Dillingen verlängert mit Trainer Mayer +++ Höchstädt in der Abwärtsspirale - doch die Moral stimmtrn

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Ein Hin und Her war es für den TSV Unterthürheim im Landkreisderby der Kreisliga Nord bei der SSV Dillingen. Dass die Gastgeber noch zum 3:3-Ausgleich kamen, war unglücklich für die Unterthürheimer, die aber ihrerseits einen 0:2-Pausenrückstand gedreht haben. Florian Miller beweist auf neuer Position kaum gekannte Torjägerqualitäten, machte einen lupenreinen Hattrick.

„In der Jugend habe ich ja auch weiter vorne gespielt, war torgefährlicher“, sagt er locker. Für TSV-Abteilungsleiter Stefan Mayershofer war vor allem der dritte Treffer sehenswert: „Da nimmt er den Ball aus der Luft an, lässt damit zwei Gegenspieler stehen, und knallt den Ball rein.“ Dass es dann doch nicht mit dem Sieg gereicht hat, fasst Mayershofer zusammen: „Wir haben in den entscheidenden Momenten die falsche Entscheidung gewählt. Statt zu passen, haben wir geschossen, statt zu Schießen gepasst.“ Und Miller sagt: „Wir haben einfach ein Tor zu wenig gemacht.“ Am kommenden Sonntag soll für den TSV dann ein Sieg her, im Heimspiel gegen den FC Mertingen. Dann wäre der Klassenerhalt auch zum Greifen nahe. Und in Miller hat der TSV jetzt seinen Torjäger gefunden. „Ich wurde in den letzten Jahren falsch aufgestellt“, sagt er lachend in Richtung seiner Ex-Trainer.

Für die SSV Dillingen stehen inzwischen die Zeichen recht deutlich auf Abstieg. Mit dem Thema „Kreisklasse“ haben sich die Verantwortlichen um den Ersten Vorsitzenden Christoph Nowak schon länger beschäftigt: „Wir waren da immer realistisch. Andreas Mayer wird auch in der kommenden Spielzeit das sportliche Kommando haben, worüber ich sehr froh bin. Des Weiteren sind wir dabei, einen starken, aber auch verjüngten Kader zusammenzustellen, der den sofortigen Wiederaufstieg in Angriff nehmen kann.“

Die Gründe für den immer wahrscheinlicher werdenden Abstieg sieht Nowak in der schlechten Herbstrunde und räumt diesbezüglich auch eigene Fehler ein: „Auf der Trainerposition habe ich mich zu Beginn der Saison leider komplett vergriffen und dies einfach nicht früh genug korrigiert. Diesen Schuh muss ich mir anziehen. Seit Dominik Riedinger, Marco Manzano Vela und ich, später dann wieder Andreas Mayer in der Verantwortung waren, können wir mit zwei Siegen, vier Unentschieden und zwei Niederlagen ja eine ausgeglichene Bilanz vorweisen.“ Kein Thema ist für Nowak eine persönlich „Luftveränderung“: „Auch wenn es da derzeit viele Gerüchte gibt, ich bleibe definitiv an Bord. Ich wäre doch ein schlechter Vorsitzender, wenn ich mich in sportlich schwierigen Zeiten auf-und davonmache. Ich bin mir auch sicher, dass wir diesen Betriebsunfall alsbald korrigieren werden.“

Deutlich fiel das 5:0 für den TSV Wertingen im Derby gegen die SSV Höchstädt aus. Damit bleiben noch vier Spiele übrig, der TSV schielt natürlich in Richtung Wiederaufstieg. „Das war eine klare Angelegenheit für uns“, sagt auch Sportlicher Leiter Fritz Bühringer. Einen Spieler hervorzuheben, das mag Bühringer nicht tun. „Das war eine tolle Mannschaftsleistung“, sagt der Wertinger Funktionär. Doch die Abwehr ist lobenswert, denn Torwart „Andi Dirr hatte nur einen Ball, den er locker aufnehmen konnte.“

„Alle angeschlagenen Spieler wollten gegen den Tabellenführer dabei sein“, erklärte Höchstädts Abteilungsleiter Rainer Wanek: „Das zeigt, dass die Moral und der Teamgeist stimmen. Leider sind die Leichtigkeit und das Selbstverständnis nach der Niederlagenserie weg. Wir befinden uns in einer Negativspirale. Mit dem 0:1 war die Partie praktisch verloren.“ Die Rothosen müssten wieder lernen, „Fußball zu arbeiten“, denn „mit dem Versuch, schön zu spielen, kommen wir nicht mehr weiter, dafür machen wir einfach zu viele Fehler.“

Angefressen war Fabian Röller. Sein FC Pfaffenhofen-Untere Zusam hat beim FC Maihingen 0:1 verloren. Angefressen nicht wegen der Leistung, sondern weil mehr drin war. „Wir haben das Spiel im Griff gehabt, hatten die besseren Chancen“, sagt der Spielertrainer. Nur die Anfangsphase wurde verschlafen, da fiel der Siegtreffer. „Wir waren im Anschluss besser, hatten unsere Chancen“, sagt Röller. Doch der letzte Pass kam oft nicht an, und so blieb es bei der Niederlage. Auf Trainerkollege Alexander Steichele wird Röller wohl nicht mehr bauen können. Und bei Robert Hörmann, Abwehrchef und Kapitän, muss eine MRT-Untersuchung weiteren Aufschluss geben, die soll hoffentlich in dieser Woche stattfinden.

Aufrufe: 025.4.2017, 17:45 Uhr
Donau-/Wertinger ZeitungAutor