2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bei der 1:3-Pleite lief der SCA (blau-weiße Trikots) Leonard-Maximilian Heide und dem TSV Ueffeln nur hinterher. Foto: Kamper
Bei der 1:3-Pleite lief der SCA (blau-weiße Trikots) Leonard-Maximilian Heide und dem TSV Ueffeln nur hinterher. Foto: Kamper

Vom Meister bis zum Absteiger

1. Kreisklasse Nord B: Bramscher Kreisklasse-Fußballer sind in allen Tabellenregionen vertreten – Achmer holt den Titel

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In der 1. Kreisklasse Nord B bilden die Bramscher Fußballvertreter in der abgelaufenen Spielzeit Zugpferd und Schlusslicht zugleich.
Dem SC Achmer gelingt der direkte Wiederaufstieg in die Kreisliga; SV Hesepe/Sögeln kann die Talfahrt nicht stoppen und muss am letzten Spieltag den bitteren Gang in die 2. Kreisklasse antreten. SC Epe/Malgarten bestätigt seinen dritten Rang, TuS Engter (6.) bleibt hinter den Erwartungen zurück, TSV Ueffeln (8.) fehlt am Ende die Kraft für eine bessere Platzierung, und FCR Bramsche II (10.) berappelt sich in der Rückrunde; SC Rieste II (12.) steckt trotz roter Laterne nicht auf und springt am letzten Spieltag aufs rettende Ufer.

Die Achmeraner halten bis auf eine Schwächephase im April, als drei Niederlagen fast die Meisterschaft kosten, ihren Kurs unbeirrt bei und behaupten ihre Spitzenstellung. Der neue SCA-Trainer Mark Barrenpohl ist zu Recht stolz auf eine sehr gelungene Saison. „Alle haben gut mitgezogen, auch wenn es da immer noch Luft nach oben gibt“, lobt der Merhof-Nachfolger die gute Stimmung in seiner Truppe einschließlich der Bankspieler. Achmer habe die Erwartungen erfüllt. Ärgerlich seien die Niederlagen innerhalb von vier Wochen; vor allem wurmt Barrenpohl das 0:1 zu Hause gegen Absteiger Hesepe/Sögeln.

Der dritte Rang von Epe/Malgarten ist für den jungen Trainer Hendrik Westerhaus „ein gutes Ergebnis“, auch wenn seine Mannschaft gegen Achmer und Rulle II ohne Punkt abschneidet und „keine Chance hat, beiden die Stirn zu bieten“. Immerhin reichten gleichmäßig auf die Saison verteilte 57 Punkte im Vorjahr zum Aufstieg. Laut Westerhaus macht sein SCE wieder einen „Riesenschritt nach vorne“ und hat, von wenigen krassen Ausrutschern mal abgesehen, über 90 Minuten Ball und Gegner im Griff. Viele Partien gewinnt die reifer und cleverer gewordene Westerhaus-Truppe in der Schlussphase auch dank Disziplin und Fitness.

Auch im zweiten Jahr unter Trainer Karsten Hagenburger schafft derTuS Engter, der bis April nach einer Berg-und-Tal-Fahrt wenigstens von Rang fünf träumen darf, den Durchbruch nicht. Das verrückte 5:4 gegen Herringhausen oder das 4:6 in Epe belegen ein Dilemma; auf Schüttenheide mangelt es an Konstanz und Cleverness, um spielerische Überlegenheit in klare Ergebnisse umzumünzen. So wird das Niemandsland in der Tabelle zur „Heimat“. Für die Geschichtsbücher ist Ende April das chaotische 3:1 der Engteraner über Rieste II auf Lage mit vier Platzverweisen – je zwei auf beiden Seiten.

Mit einer starken Hinrunde legt der heimstarke TSV Ueffeln den Grundstein für den einstelligen Tabellenplatz. „Wir können zufrieden sein“, sind sich Trainer Henner Stossun und sein Nachfolger Marcus Winkelmann einig. Deren Geduld wird in den punktlosen Wochen zwischen Oktober und April arg strapaziert; doch nach der langen Durststrecke sorgt eine gute Endphase für strahlende Mienen, zumal die Ueffelner mit dem 3:1-Heimsieg über Meister Achmer als erste von nur drei Mannschaften die weiße SC-Weste beschmutzen. Ueffeln verbessert sein Defensivverhalten und stellt mit die beste Abwehr, braucht aber im Angriff dringend neue Impulse; ein Vitalij Böll (18 Tore) allein ist auf Dauer zu wenig.

Nach dem Absturz auf Rang 13 setzt sich die Reserve des FCR Bramsche zwangsläufig neue Ziele, da der einstellige Tabellenplatz außer Reichweite ist. Im Winter übernimmt Trainer Peter Kombrink die schwierige Mission, trotz unbefriedigender Trainingsbeteiligung das vorhandene spielerische Potenzial auf dem Platz umzusetzen und die Mannschaft in der Defensive zu stabilisieren. Die Bramscher lassen vor allem auswärts viele Wünsche offen; immerhin gelingt es Kombrink, in der Rückrunde Akzente in der fußballerischen Entwicklung zu setzen und große Leistungsunterschiede abzubauen.

Unter keinem guten Stern steht die Saison für die Reserve des SC Rieste, deren Spielertrainer Patrick Kreutzmann sich von Anfang an wegen des kleinen Kaders und schlechter Trainingsbeteiligung in der Kunst des Improvisierens mit bescheidenem Erfolg beweisen muss. Bis Ende April gibt kaum jemand auf Lage einen Pfifferling für das Schlusslicht. Das sensationelle 3:2 in Rulle ist unterm Strich der ultimative Weckruf. Denn in den letzten Spielen holt Rieste II neun Punkte gegen gefährdete Mitkonkurrenten und gibt die rote Laterne am letzten Spieltag an Hesepe/Sögeln zurück. Schwächelnde Riester haben in der Endphase Glück, dass gleich mehrere Kellerkinder in Schlagweite bleiben.

In Hesepe/Sögeln misslingt der geplante Neuaufbau gründlich; der kleine Kader dezimiert sich durch Verletzungen und Sperren; der SVH ist auch in der Fairnesstabelle Schlusslicht. Statt im gesicherten Mittelfeld zu landen, stünde die Mannschaft von Trainer Steffen Strauß nach sechs Spieltagen ohne grünen Tisch noch ohne einen einzigen Punkt da. Danach keimt immer wieder die Hoffnung, mit dem Abstieg vielleicht doch nichts zu tun zu haben. Aber: „Wir haben zu viele und unnötige Punkte liegen gelassen“, schreibt Strauß eigenen Unzulänglichkeiten die Misserfolge zu. Selbst der völlig unerwartete 1:0-Auswärtssieg über Achmer ist nicht die erhoffte Wende zum Klassenerhalt. Nur noch ein Punkt ist danach zu wenig, um den Riester Paukenschlag zu verkraften.

Ein Wiedersehen in der 1. Kreisklasse gibt es im Sommer mit der Reserve des FC Kalkriese, die mit nahezu dem gleichen Kader des Abstiegsjahres vorzeitig und überlegen in der 2. Kreisklasse Meister wird und direkt wieder aufsteigt.

Alle Infos zur 1. Kreisklasse Nord B: https://www.fupa.net/liga/erste-kreisklasse-osnabrueck-land-nord-b

Aufrufe: 020.6.2017, 11:05 Uhr
Bramscher NachrichtenAutor