2024-05-08T14:46:11.570Z

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Jetzt erst recht: Das scheinen die neuen, von den Brüdern Christian und Michael Knott, Inhaber der Firma „EU Neuwagen Knott“ aus Unterzeismering, gespendeten Trikots nach dem Abstieg der ersten Mannschaft zu signalisieren.  Foto: TSV Tutzing
Jetzt erst recht: Das scheinen die neuen, von den Brüdern Christian und Michael Knott, Inhaber der Firma „EU Neuwagen Knott“ aus Unterzeismering, gespendeten Trikots nach dem Abstieg der ersten Mannschaft zu signalisieren. Foto: TSV Tutzing

Tutzing findet endlich eine neue Abteilungsleitung

Aufatmen beim TSV

Am kommenden Dienstag soll das neue Führungsteam gewählt werden. Geplant ist ein Neuanfang nach dem Abstieg der ersten Mannschaft.

Die Fußballabteilung des TSV Tutzing steht personell vor einem Neuanfang. Führungskräfte wurden erst nach langer Suche gefunden – eine Entwicklung, die für viele Vereine symptomatisch ist.

Manchmal kommt alles auf einmal. Die erste Fußballmannschaft des TSV Tutzing ist in diesem Jahr von der A-Klasse in die B-Klasse abgestiegen – und an der Spitze der Fußballabteilung klafft seit Monaten eine Lücke, seit der bisher letzte Abteilungsleiter Gerhard Moos aufgehört hat. Sein Stellvertreter Florian Schneid hat die Leitung nur kommissarisch übernommen. Nun aber zeichnet sich eine Lösung ab: Am kommenden Dienstag soll ein neuer Abteilungsvorstand gewählt werden. Interessenten für die wesentlichen Ämter soll es mittlerweile geben.

Noch einmal Führungsaufgaben übernehmen will zum Beispiel Detlev Arckel als sportlicher Leiter – eine Funktion, die lange Christian Lehmeier ausgeübt hatte. Arckel war über zwei Jahrzehnte Jugendtrainer und auch schon stellvertretender Abteilungsleiter. Zur Verfügung stellen sich zudem Oliver Küwens für die Kasse und Jugendwart Roland Schmelzer. Etliche andere sind gefragt worden, haben aber – in der Regel aus beruflichen Gründen – abgewunken.

Personelle Sorgen belasten viele Vereine. Von der Tutzinger Gilde bis zu den Schützenvereinen hätten alle dasselbe Problem, sagt Schneid. „Der ganze Bürokratismus und der finanzielle Aufwand – das ist alles schlimmer als früher“, sagt Georg Schuster, einer der früheren Abteilungsleiter. Ein Ehrenamt wahrzunehmen, werde immer schwieriger, folgert Schneid – auch aus anderen Gründen. So seien die Ansprüche an einen Verein hoch und: „Die Kinder sind meist harmloser als die Eltern.“

Hinzu kommen spezielle Probleme. So vermissen viele im Verein das über viele Jahre als Treffpunkt genutzte Sportlerstüberl, das schon lange leer steht. Moos glaubt regelrecht, ein gesellschaftliches Problem zu erkennen. Auch für Arckel hat der Fußball nicht mehr denselben Stellenwert wie früher: „Die Leute sind nicht mehr bereit, ihre Freizeit zu opfern.“ Ähnlich sieht es Schmelzer: „Es mag sich keiner mehr zu etwas verpflichten.“

Und das, obwohl der Andrang schon seit längerer Zeit gigantisch ist: Deutlich mehr als 200 Kinder und Jugendliche sind regelmäßig auf dem Fußballplatz, betreut von einigen engagierten Trainern und Helfern.

„Das Sportvereins-Angebot wird immer mehr als Dienstleistungs-Angebot angesehen“, sagt der TSV-Vorsitzende Uli Dillmann. Umso mehr freut er sich, dass es nun doch gelungen sei, engagierte Personen für die Fortführung der Fußballabteilung zu finden: „Da strahlt wieder etwas.“

Der Abstieg könnte für den Tutzinger Fußball nach vierjährigem Abstiegskampf einen Neuanfang markieren, meint Arckel. Er setzt gerade auch auf mehrere jüngere Spieler, die jetzt aus der A-Jugend in die erste Mannschaft wechseln können. Sichtlich enttäuscht ist er über einige bisherige Spieler der ersten Mannschaft, die nach dem Abstieg zu anderen Vereinen gehen wollen. Auch ein neuer Trainer wird für die erste Mannschaft gesucht, nachdem Benjamin Lexa, der das Team erst im Winter übernommen hatte, aufgehört hat.

Aufrufe: 017.6.2017, 12:22 Uhr
Starnberger Merkur - nzAutor