2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligabericht
Der TSV Stulln lieferte diese Saison nicht nur auf dem Hallenparkett eine gute Leistung ab.  Foto: sca
Der TSV Stulln lieferte diese Saison nicht nur auf dem Hallenparkett eine gute Leistung ab. Foto: sca

Gelingt Stulln der große Wurf?

Das Team von Christian Zechmann gehört zu den Überraschungen der Hinrunde in der Kreisliga West.

Zu Saisonbeginn sorgte der TSV Stulln mit der Verpflichtung von Spielertrainer Christian Zechmann fast schon für einen kleinen Paukenschlag, denn der 33-Jährige war in der Saison 2016/2017 mit 38 Treffern der überragende Akteur in der Bezirksliga Nord. Dementsprechend ambitioniert gingen die Grün-Weißen in diese Spielzeit; doch dass man in der Winterpause auf dem zweiten Platz steht, davon war nicht auszugehen.

Erst am achten Spieltag musste sich der TSV zum ersten Mal geschlagen geben – ausgerechnet beim Derby in Nabburg. Der Mitaufsteiger ist für die Stullner so etwas wie ein Angstgegner, denn von den letzten sieben Aufeinandertreffen konnte man nur eines für sich entscheiden. Bei dieser einen Niederlage sollte es dann aber auch bleiben, in den restlichen Begegnungen konnte die Zechmann-Truppe restlos überzeugen. Auch bei den favorisierten Mannschaften aus Neukirchen-Balbini oder Schönthal/Premeischl brachte man verdientermaßen jeweils einen Punkt mit nach Hause, beim Spitzenreiter OVI-Teunz punkteten die Grün-Weißen sogar dreifach.

Mit dem Trainerwechsel von Georg Winkler auf Christian Zechmann änderte sich auch das Stullner Spielsystem, denn Zechmann führte beim TSV die Viererkette ein. Dies funktionierte schon bald erstaunlich gut, auch wenn man mit 21 Gegentreffern die meisten im Spitzenfeld kassiert hat. Zum Vergleich: Die beste Defensive stellen die Sportfreunde Weidenthal-Guteneck mit lediglich zwölf Gegentoren. Stullns Trumpf ist da eher die Offensivabteilung, denn 34 Treffer sind ohne Frage ein Top-Wert. Der Coach, der als Spieler viele Jahre bei höherklassigen Vereinen wie der SpVgg Weiden, der DJK Vilzing oder dem 1. FC Schwarzenfeld aktiv war, sammelte bei der SpVgg Pfreimd seine erste Trainererfahrung. Gemeinsam mit Christian Most formte er aus der Pfreimd-Elf eine gestandene Bezirksliga-Mannschaft.

An die gemeinsamen vier Jahre denkt Christian Zechmann gerne zurück: „Von meinem Kumpel Christian Most konnte ich in Pfreimd verdammt viel lernen. Mit ihm und den Verantwortlichen bei der Spielvereinigung war es eine sehr positive Zeit, wo ich sehr viele nette Leute kennenlernen durfte.“ Seit dieser Saison steht der 33-Jährige alleine in der Verantwortung, unterstützt wird er jedoch vom Co-Trainer Rudi Fröhlich, da Zechmann als Spielertrainer auch selbst auf dem Platz steht – und das überaus erfolgreich. Immerhin führt der Goalgetter mit zwölf Treffern die interne Torjägerliste klar an – in der Kreisliga West hat nur Tomas Bahleda vom SV Neubäu öfter getroffen.

In den verbleibenden zehn Partien will der TSV Stulln versuchen, sich spielerisch stetig weiterzuentwickeln und vor allem auch die gute Ausgangslage so lange wie möglich zu halten – und die ist mit Platz zwei enorm gut. Der Rückzug der 2. Mannschaft des ASV Burglengenfeld (wir berichteten) hat für den TSV allerdings indirekt Folgen, denn die Verfolger von der SG Schönthal/Premeischl trennten sich von der Landesliga-Reserve 1:1, Stulln gewann das Duell. Da die Spiele nun aus der Wertung genommen werden, rückt die Spielgemeinschaft aus dem Landkreis Cham um zwei Punkte näher an die Grün-Weißen heran. Ein klarer Favorit ist für Christian Zechmann im Aufstiegsrennen nicht auszumachen, denn die Kontrahenten sind seiner Ansicht nach relativ ausgeglichen. „Ich denke, die ersten vier Mannschaften werden das unter sich ausmachen. Ich hoffe natürlich, dass wir da so lange wie möglich dabei sind“, blickt Zechmann optimistisch in die restlichen Spiele.

Am letzten Spieltag könnte es sogar zum Showdown kommen, denn dann gastiert der aktuelle Spitzenreiter FC OVI-Teunz am Stullner Vogelherd. In der Spitzengruppe hätte der TSV-Spielertrainer eigentlich auch den SV Neubäu erwartet, der in der bisherigen Saison hinter den Erwartungen vieler Fußballkenner zurückgeblieben ist.

Reicht es für die Grün-Weißen am Ende nicht für den Aufstieg oder die Relegation, ist dies sicherlich kein Beinbruch – im Gegenteil: Niemand im Verein hat damit gerechnet, dass die Mannschaft im zweiten Jahr nach dem Aufstieg aus der Kreisklasse so lange dort vorne mitmischt. Dementsprechend stolz ist auch Christian Zechmann auf seine Jungs: „Die Mannschaft macht wirklich einen klasse Job, dadurch macht es mir auch richtig Spaß. Die Trainingsbeteiligung ist super, der Zusammenhalt unter den Spielern ebenfalls. Da kann ich auch keinen Einzelnen hervorheben, denn wir treten immer als geschlossenes Team auf – das machte uns bislang so stark.“

Aufrufe: 028.2.2018, 18:00 Uhr
Von Tobias ZiereisAutor