2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Gökalp Kilic (rechts) traf nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung zum 2:1 seiner Ulmer gegen Steinbach Haiger – es sollte das entscheidende Tor der Partie werden. Ulm machte ein starkes Spiel und besiegte den Tabellendritten.
Gökalp Kilic (rechts) traf nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung zum 2:1 seiner Ulmer gegen Steinbach Haiger – es sollte das entscheidende Tor der Partie werden. Ulm machte ein starkes Spiel und besiegte den Tabellendritten. – Foto: Horst Hörger

Ulm wechselt die Entscheidung ein

Nach einem Rückstand drehen die Spatzen die Partie gegen den TSV Steinbach Haiger +++ Ein Ulmer holt sich ein Extralob des Trainers ab

Wenn sich der Trainer eines der Top-Drei-Teams der Regionalliga Südwest zu einem solchen Lob hinreißen lässt, dann kann man sich das schon mal auf der Zunge zergehen lassen, wenn man es mit dem SSV Ulm 1846 hält: „Ulm war der stärkste Gegner, den wir bisher in der Saison hatten.“ Das sagte Adrian Alipour, nachdem seine Mannschaft, der TSV Steinbach Haiger, am Dienstagabend gegen die Ulmer Spatzen im Donaustadion mit 1:2 (1:1) verloren hatte. Steinbach ist Dritter und hat in dieser Saison etwa schon den Primus 1. FC Saarbrücken geschlagen, vor dem Spiel in Ulm hatte der Klub erst drei Partien verloren. Unberechtigt war Alipours Lob keineswegs, die Spatzen machten ein starkes Spiel, zeigten sich äußerst ballsicher und setzten die Steinbacher Abwehr gehörig unter Druck. Wenn es etwas zu mäkeln gab, dann höchstens die Defensivleistung der Ulmer in der ersten Halbzeit.

SSV Ulm 1846 Fußball - TSV Steinbach Haiger 2:1
„Wir waren ein bisschen unkonzentriert, vor allem in der Defensive“, lautete Johannes Reicherts Fazit der ersten Hälfte. Mit zwei Änderungen zum 0:0 in Pirmasens hatte Ulms Trainer Holger Bachthaler seine Spieler auf den Platz geschickt: Der zuvor verletzte Lennart Stoll kam wieder zum Einsatz und ersetzte Michael Heilig, für Ardian Morina, der länger ausfallen wird, spielte Felix Higl. Kapitän Florian Krebs stand nicht im Kader. Dessen Kollegen in der Innenverteidigung standen zu Beginn der Partie im Fokus, weil Steinbach in den ersten Minuten ordentlich Druck machte. Ulms Torwart Christian Ortag musste nach drei Minuten in höchster Not retten und die Spatzen-Hintermannschaft wirkte noch etwas unsortiert. Das besserte sich und die Spatzen entwickelten sich zum gefährlicheren Team. Burak Coban hatte in der achten Minute eine gute Schusschance, Steinbach ließ sich in der Zeit arg in die eigene Hälfte drängen. Aus einer dieser Ulmer Drangphasen resultierte jedoch das 1:0 der Steinbacher. Vinko Sapina verlor vor dem Strafraum der Gäste den Ball und dann ging es schnell: Kevin Lahn spielte auf Manuel Hoffmann, der auf Dennis Wegner und der traf zur Führung (14.). In der Folge blieb es beim gewohnten Muster: Ulm hatte mehr vom Spiel, aber Steinbach lauerte auf Konter und kam schnell vors Tor wenn es sein musste. Die Spatzen versuchten es mehr über die kontrollierte, ruhigere Spielweise und das machten sie so gut, dass sie in der 25. Minute durch Nicolas Jann verdient zum 1:1-Ausgleich kamen. Coban traf in der 31. Minute den Pfosten und Steinbachs Serhat Ilhan hatte in der 35. Minute eine riesige Gelegenheit, als Ortag nach einer Abwehr das Tor freigab, Ilhan aber aus rund 25 Metern nicht abzog, sondern lieber auf einen Mitspieler passte, der anschließend den Ball herschenkte. Alles in allem war es eine unterhaltsame erste Hälfte.
Im zweiten Durchgang ebbte das Geschehen etwas ab, was weniger an den sehr guten Ulmern lag, sondern vor allem daran, dass Steinbach kaum noch offensiv in Erscheinung trat. „Wir haben sie ganz vorne gepresst, da kamen sie ganz selten raus. Wir haben sehr stark verteidigt“, sagte Reichert. Er war zufrieden und das konnte er sein. Zwar war der zweite Durchgang abgesehen von guten Einzelleistungen der Ulmer nicht so unterhaltsam wie der erste, doch wie so oft in solchen Situationen bedurfte es einer Individualleistung, um die Zuschauer aufzuwecken. In diesem Fall war es der gerade erst eingewechselte Gökalp Kilic, der mit einem Distanzschuss zum 2:1 der Ulmer traf (75.). Kilic, der im Sommer zu den Ulmern gekommen war, in der Hinrunde aber nicht spielte, hatte sich in der Wintervorbereitung der Spatzen hervorgetan und holte sich nach dem Spiel das Lob seines Trainers ab: „Für Gökalp freut es mich besonders, weil er sich nach seinem Wechsel immer wieder herangearbeitet hat.“ Richtig gut, fand Bachthaler die Leistung seines Teams. Brenzlig wurde es nur noch in der 85. Minute, als Florian Bichler den einzigen Steinbacher Torschuss der zweiten Hälfte abfeuerte und Ortag parierte. Anschließend sah Bachthaler in der Nachspielzeit noch die Gelbe Karte, weil er lautstark und sehr energisch den Schlusspfiff des Schiedsrichters forderte. Lokalsport NU
Schiedsrichter: Jan Dennemärker (Schwarzenh.) - Zuschauer: 807
Tore: 0:1 Dennis Wegner (14.), 1:1 Nicolas Jann (25.), 2:1 Gökalp Kilic (76.)

Aufrufe: 03.3.2020, 22:21 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Gideon ÖtingerAutor